Der ÖGB schreibt dazu auf seiner Webseite: „Das neue Husch-Pfusch-
Arbeitszeitgesetz greift schneller und schlimmer als erwartet (...), Erste
Beispiele aus Firmen, wo ohne Einvernehmen mit dem Betriebsrat einfach
mehr Arbeitsstunden angeordnet werden, erreichen bereits jetzt den ÖGB.“
Was hat man den Gewerkschaften, Arbeiterkammern und der Opposition im
Vorfeld des Inkrafttretens dieses Gesetzes nicht alles an „unbegründeter Pa-
nikmache“ vorgeworfen.
Bis gestern noch wurde seitens ÖVP und FPÖ mehrfach betont, dass bei
Mehrarbeit auch weiterhin Einvernehmen zwischen Unternehmen und Mit-
arbeiterInnen bestehen bleibt und es nicht zu mehr Arbeit im Jahr kommen
wird. Muchitsch: „Und das, während bei uns schon die ersten Hilferufe von
ArbeitnehmerInnen und BetriebsrätInnen eintreffen, deren ArbeitgeberInnen
den 1. September kaum erwarten konnten. Eine total realitätsfremde und
scheinheilige Argumentation von ÖVP und FPÖ! Diese Bundesregierung hat
sich von der Industriellenvereinigung kaufen lassen und die Arbeitnehmer-
Innen sind jetzt die großen Verlierer!“
Nicht einmal an die Schwerarbeiter wurde gedacht. Muchitsch: An Hitzetagen
bei mehr als 30 Grad im Freien 12 Stunden zu arbeiten, ist unmenschlich. Das
muss wirklich jedem einleuchten. Wer das nicht glaubt, den lade ich gern dazu
ein, es nur einen einzigen Tag selbst zu versuchen!“
Die Baugewerkschaft fordert, dass an Hitzetagen mit über 30 Grad
Celsius maximal acht Stunden im Freien gearbeitet werden darf, und
einen Rechtsanspruch für Bauarbeiter auf Hitzefrei ab 35 Grad.
Der Widerstand gegen dieses arbeitnehmerfeindliche Gesetz werde
jetzt erst richtig losgehen, so Muchitsch: „Ein Arbeitszeitgesetz im
D´rüberfahren in Kraft treten zu lassen, mit dem die Arbeitnehmer-
Innen bei Einkommen, Freizeit und auch Gesundheit nur die Verlie-
rer sind, das werden wir nicht widerspruchslos hinnehmen. Ich
appelliere an alle ArbeitnehmerInnen, welche durch dieses Arbeits-
zeitgesetz Verluste bei Einkommen, Freizeit und Gesundheit hin-
nehmen müssen, sich bei unserer Hotline zu melden.
Diese Meldungen können durchaus auch anonym erfolgen. Und bitte nichts an
Vereinbarungen unterschreiben, ohne sich vorab von uns beraten zu lassen.
Alle negativen Beispiele werden wir aufzeigen und nicht ruhen, bis es ein faires
und gerechtes neues Arbeitszeitgesetz gibt. Wir werden das zurückholen, was
man uns an Einkommen, Freizeit und Gesundheit genommen hat, und das
einfordern, was man uns versprochen hat!"
Die ÖGB-Hotline ist erreichbar unter der Tel. 0800 22 12 00 60.
Quelle und gesamter Artikel:
https://www.oegb.at/cms/S06/S06_0.a/1342595466426/home/neues-arbeitszeitgesetz-
greift-schneller-und-schlimmer-als-erwartet