28. September 2015: Totale Mondfinsternis über
Europa
Die Finsternis ist in ihrer vollen Länge von Westeuropa, dem westlichen
Afrika, Südamerika und dem Osten der USA und Kanadas aus sichtbar. In
Mitteleuropa geht der Mond verbreitet unter, wenn er sich noch im
Halbschatten der Erde befindet. Die totale Mondfinsternis kann in der
zweiten Nachthälfte - also am frühen Montagmorgen - über Mitteleuropa
beobachtet werden.
Um 3:07 Uhr MEZ tritt der Mond in den Kernschatten ein, so dass sein
oberer linker Rand von Minute zu Minute deutlich dunkler erscheint.
Um 4:10 Uhr MESZ erreicht der Rand des Kernschattens den direkt
untenstehenden Mondrand - es beginnt die totale Phase der Mondfinster-
nis, während der sich der Mond komplett im Kernschatten des Mondes
aufhält. In der Folge erscheint der Mondbereich, der tiefer im Kernschatten
liegt, dunkler, während gegen unten der Mond heller und rötlicher
erscheint (= “Blutmond”). Die maximale Verfinsterung wird um 4:47 Uhr
MESZ erreicht. Im zweiten Teil der Mondfinsternis entfernt sich der Mond
wieder von der Schattenachse und verlässt um 5:23 Uhr MESZ den
Kernschatten.
Die Mondfinsternis endet um 6:25 Uhr MESZ mit dem Ende der partiellen
Phase, d.h. der Mond verlässt den Kernschatten, wobei zuletzt der
Mondrand rechts unten aus dem Schatten tritt. Der Vollmond ist zu diesem
Zeitpunkt nur noch 8° über dem West-Horizont zu sehen, die
Morgendämmerung ist bereits merklich fortgeschritten.
Welche Bedeutung haben Sonnen- und Mondfinsternisse?
In früheren Zeiten fürchtete man Finsternisse oft als Vorboten schlimmer
Ereignisse. Mondfinsternisse wurden dabei mit Hungersnöten und Natur-
katastrophen in Verbindung gebracht, die besonders das Volk betrafen.
Sonnenfinsternisse galten hingegen als Vorzeichen für schwierige Zeiten
des Herrschers und damit des Landes. In den alten Kulturen in Babylon
oder bei den Maya berechneten Priester das Eintreten von Finsternissen
voraus, indem sie die Breite des Mondes kurz vor dem erwarteten Neu-
mond beobachteten. Da das Volk diese Ereignisse fürchtete, erwartete
man von den Priestern eine Vorwarnung vor deren Eintreten. In manchen
Kulturen wurden beim Eintritt einer Finsternis Menschenopfer darge-
bracht, um sich vor den vermeintlich schädlichen Wirkungen des
Schauspiels am Himmel zu schützen.
Astrologische Deutung von Finsternissen
Die Technik der Deutung von Finsternissen geht auf die früheste über-
lieferte astrologische Publikation zu diesem Thema zurück, das zweite
Buch der Tetrabiblos von Ptolemäus. Nahezu alle Autoren, die sich nach
Ptolemäus mit den Finsternissen befasst haben, bauen auf seinen Deu-
tungsansätzen auf und ergänzen diese je nach eigener Erfahrung.
Einige einfache Grundregeln zur Deutung von Finsternissen:
-
Sonnenfinsternisse wirken im Allgemeinen stärker und auffälliger
als Mondfinsternisse. Das mag daran liegen, dass sich die Wirkung
von Sonnenfinsternissen offensichtlicher und in konkreten äußeren
Ereignissen zeigt.
-
Je stärker die Verfinsterung, desto stärker wird die Wirkung einer
Finsternis sein.
-
Je mehr Planeten durch starke Aspekte zusätzlich an der Finsternis
beteiligt sind, desto länger und stärker wird diese wirksam sein.
-
Der wichtigste Punkt, der bei einer Finsternis beachtet werden
muss, ist der Tierkreisgrad, auf dem das verfinsterte Licht (Sonne
oder Mond) steht. Dieser Grad wird im folgenden als 'Finsternisgrad'
bezeichnet.
Finsternisse sind als astrologisches Phänomen eine Art Zwitter zwischen
einer zyklischen Erscheinung und einem Horoskop. Daher ist die Deutung
von Finsternissen dementsprechend vielschichtig.
Neben dem zyklischen Zusammenhang werden sie beispielsweise in der
Mundanastrologie auch als Einzelhoroskop betrachtet oder in der Indi-
vidualastrologie in Verbindung mit Radixhoroskopen untersucht. Das
wichtigste Element für ihre Deutung ist der Finsternisgrad mit den ihn
begleitenden Konstellationen.
Mehr zu diesem Thema siehe http://www.astro.com/astrologie/in_eclipse_g.htm
Finsternisse aus spiritueller Sicht
In Indien glaubt man, dass während einer Sonnen- oder Mondfinsternis
böse Geister, Dämonen und ganz allgemein “negative Energie” gestärkt
wird (durch die Verringerung des Sonnen- oder Mondlichtes).
Man sollte daher während dieser Zeit sein Immunsystem stärken, zum
Beispiel durch gesunde, vitaminreiche Nahrung (Obst, Vitamin C etc.).
Weiters sollte man wichtige Aktionen wie Neueröffnungen, Abschluss
wichtiger Geschäfte etc. vermeiden.
Auf psychischer Ebene können eventuell extreme Gefühlsschwankungen
und negative Gedanken auftreten, auf körperlicher Ebene gibt es vielleicht
eine Neigung zu Lethargie oder Müdigkeit.
Auch der Intellekt kann betroffen sein, weshalb es zu einer allgemeinen
Abnahme der Entscheidungsfähigkeit kommen kann, was zur Folge hat,
dass die Menschen einem höheren Risiko ausgesetzt sind, falsche
Entscheidungen zu treffen.