APEC-Gipfel am 11.11.2017 in Vietnam
Auch nach dem Ausstieg der USA aus dem Freihandelsabkommen TPP
wollen die elf verbliebenen Pazifik-Anrainer daran festhalten.  Die USA
könnten dem neuen Freihandelsabkommen auch zu einem späteren
Zeitpunkt beitreten.
Wie aus einem Entwurf für eine gemeinsame Erklärung hervorgeht, sind
jedoch weitere Verhandlungen nötig. Den Mitgliedsländern soll erlaubt
werden, verschiedene Klauseln des Abkommens auszusetzen. Aus der
kanadischen Delegation hieß es, es sei noch viel Arbeit zu erledigen.
Kanada dringt darauf, dass die Freihandelsregelungen mit hohen Standards
für Umweltschutz und Arbeitnehmerrechte verbunden werden. Länder wie
Vietnam und Malaysia sind dabei aber nur begrenzt zu Zugeständnissen
bereit.
Das Abkommen soll den Namen CPTPP tragen - das englische Kürzel
steht für "Umfassende und Progressive Einigung auf eine Trans-
pazifische Partnerschaft". Die elf Staaten bekennen sich zu den Kern-
elementen der Transpazifischen Partnerschaft. Sie sieht unter anderem den
Wegfall von Zöllen auf Agrar- und Industrieprodukte vor. Beteiligen wol-
len sich Australien, Brunei, Chile, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko,
Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam.
Trump setzt auf bilaterale Abkommen
Das Abkommen war nach jahrelangen Verhandlungen erst im vergangenen
Jahr von zwölf Pazifik-Anrainern unterzeichnet worden. Damit wäre ein
Wirtschaftsraum mit 800 Millionen Bewohnern entstanden, der fast 40
Prozent des Welthandels umfasst.
US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Januar
den Rückzug seines Landes aus dem Projekt erklärt. Er setze auf bilaterale
Handelsverträge, betonte er auf dem APEC-Gipfel. Von multilateralen
Abkommen halte er nichts, sie seien zum Nachteil der USA und
gefährdeten dort Arbeitsplätze.
Das Freihandelsabkommen TPP
Der Vertrag über die Transpazifische Partnerschaft (TPP) wurde im
Februar 2016 nach siebenjährigen Verhandlungen in Auckland
unterzeichnet. Vertragspartner waren ursprünglich zwölf Staaten: die
USA, Kanada, Japan, Australien, Neuseeland, Mexiko, Chile, Peru,
Vietnam, Malaysia, Brunei und Singapur. China, die zweitgrößte
Wirtschaftsmacht der Welt, ist nicht dabei. Die USA stiegen Anfang 2017
aus dem Abkommen aus.
In der Vertragszone sollten - mit zum Teil langen Übergangsfristen - fast
alle Zoll- und Importschranken fallen, die Urheber- und Markenrechte
geschützt und Mindeststandards für Umweltschutz und
Arbeitnehmerrechte festgeschrieben werden. Das Abkommen regelt auch
Dienstleistungen und Finanzgeschäfte.
Das Abkommen wird teilweise sehr kritisch gesehen. Kritiker sagen, es sei
auf Profitmaximierung multinationaler Unternehmen ausgelegt und die
Armen blieben auf der Strecke. Zudem erlaube das
Konfliktregelungsverfahren den Konzernen, Staaten am üblichen
Rechtsweg vorbei in einem Drittland zu verklagen.
Quelle und gesamter Artikel: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/tpp-111.html