Für Thierry Meyssan zeigt die Art, wie Deutschland und Frankreich
Großbritannien das Recht auf den Austritt aus der Europäischen
Union verweigern, dass die EU nicht nur eine Zwangsjacke ist.
Sie bestätigt auch, dass die Europäer immer noch so wenig rücksichtsvoll gegen-
über ihren Nachbarn sind, wie sie es während der beiden Weltkriege waren. Offen-
sichtlich haben sie den Sinn dafür verloren, dass Regieren nicht nur in der kurz-
sichtigen Verteidigung der Interessen des ei-genen Landes besteht, sondern auch
im langfristigen Denken und Verhindern von Konflikten mit seinen Nachbarn.
Das Schlimmste bei diesen BREXIT-Verhandlungen ist für Meyssan die offen-
sichtliche  Erpressung von Grobritannien, damit es sich den wirtschaftlichen
Bedingungen von Brüssel unterwirft, oder man wird den Unabhängigkeitskrieg
von Nordirland wieder beleben.
Dieses Verhalten kann nur dazu führen, innereuropäische Konflikte zu erwecken,
die die beiden Weltkriege verursacht haben; Konflikte, die die Union auf ihrem
Gebiet verborgen hat, die aber nicht gelöst wurden und außerhalb der Union
verbleiben.
Im Bewusstsein mit dem Feuer zu spielen, haben Emmanuel Macron und Angela
Merkel plötzlich die Schaffung einer gemeinsamen Armee ins Gespräch gebracht,
einschließlich des Vereinigten Königreichs. Natürlich wäre das Problem gelöst,
wenn die drei europäischen Großmächte sich militärisch verbündeten. Aber diese
Allianz ist nicht möglich, denn man konstruiert nicht eine Armee bevor man
bestimmt hat, wer der Anführer sein wird.
Der Autoritarismus des supranationalen “EU-Staates” hat sich so entwickelt, dass
er bei den Verhandlungen über den Brexit, drei anderen Fronten geschaffen hat.
Die EU-Kommission hat zwei Sanktions-Verfahren gegen Polen und Ungarn
eingeleitet (auf Antrag des Europäischen Parlaments), die systemischer Verstösse
gegen die Werte der Union beschuldigt werden; Verfahren, deren Ziel es ist, diese
beiden Staaten in die gleiche Situation wie das Vereinigte Königreich während der
Übergangszeit zu bringen: gezwungen zu sein, die Regeln der Union zu respek-
tieren, ohne die Möglichkeit, sie zu bestimmen.
Darüber hinaus verbietet der “supranationale Staat” (= Europäische Union) , durch
die laufenden Reformen in Italien verärgert, die seiner Ideologie zuwiderlaufen,
Rom das Recht, sich ein Budget zu geben, um seine eigene Politik zu führen.
Der gemeinsame Markt der Europäischen Gemeinschaft hatte erlaubt, Frieden in
Westeuropa zu schaffen. Sein Nachfolger, die Europäische Union, zerstört dieses
Erbe, und wiegelt seine eigenen Mitglieder gegeneinander auf.
Soweit die Analyse von Thierry Meyssan kurz zusammengefasst.
Die gesamten Hintergründe zu den BREXIT-Verhandlungen siehe
http://www.voltairenet.org/article204005.html
23.11.2018