Eine globale Allianz bestehend aus 25 Vertragspartnern hat sich zum Ausstieg
aus Kohle verpflichtet. An der „Powering Past Coal Alliance“ sind unter anderem
elf EU-Staaten, die Fidschi-Inseln, die Gastgeber der Konferenz sind, Kanada und auch
der US-Bundesstaat Washington beteiligt.
Die Unterzeichner der Initiative verpflichten sich zu einem möglichst raschen Ausstieg
aus der Kohle, einen konkreten Zeitplan gibt es nicht. Die Deklaration weist aber da-
rauf hin, dass zur Verwirklichung der Klimaziele die Kohlephase in der EU und der
OECD im Jahr 2030 und weltweit 2050 enden soll ...
Zuvor hatten die Delegierten eine umfangreiche Textsammlung erstellt, aus der im
kommenden Jahr das Regelwerk zum Pariser Klimaschutzabkommen entstehen
soll. Das ist unter anderem nötig, damit eine Tonne Kohlendioxidminderung in allen
Ländern mit gleichem Maßstab gemessen wird.
Das Regelwerk soll auf der nächsten Klimakonferenz Ende 2018 im polnischen
Kattowitz beschlossen werden.
Talanoa soll Bemühungen beschleunigen
Das Plenum der Klimakonferenz fasste überdies einen Beschluss, um die weltweiten
Klimaschutzbemühungen schon vor dem Jahr 2020, dem Inkrafttreten des Pariser Kli-
maschutzabkommens, unter die Lupe zu nehmen. Um die noch zu geringen Klima-
schutzaktivitäten der Länder zu erhöhen, gibt es nun neben den direkten Verhandlungen
den Talanoa-Dialog. Talanoa bedeutet auf Fidschi eine Versammlung, in der Wissen
ausgetauscht und Vertrauen aufgebaut wird.
Als besonderer Erfolg galt in Bonn auch, dass erstmals ein gemeinsames Arbeits-
programm zu Landwirtschaft und Klimawandel in die politische Agenda auf-
genommen wurde. Die Landwirtschaft ist einerseits extrem vom Klimawandel be-
troffen, sodass eine Anpassung an die Erderwärmung nötig ist.
Andererseits ist die industrielle Landwirtschaft auch für einen großen Teil der
Treibhausgase verantwortlich.
Entwicklungsländer mit Arbeitsplan vertröstet
Bei einem für Entwicklungsländer besonders wichtigen Thema gab es hingegen nur
wenige Fortschritte. Sie wollen, dass die Schäden durch den Klimawandel stärker
anerkannt werden und dass das Thema auf einer höheren Verhandlungsebene ange-
siedelt wird als bisher.
Die Industrieländer fürchten jedoch, eines Tages für die Schäden durch den Klima-
wandel in ärmeren Staaten zur Verantwortung gezogen zu werden. So blieb es in Bonn
dabei, einen weiteren Arbeitsplan für diesen Warschau-Mechanismus in Gang zu
setzen. Zudem soll es 2018 einen „Expertendialog“ dazu geben.
Die Delegierten in Bonn beschlossen weiters, dass die Rolle der Frauen beim Klima-
schutz künftig stärker berücksichtigt wird. Zudem sollen indigene Völker stärker in
die Klimaverhandlungen mit einbezogen werden ...