Der Betriff des Deep State geht vor allem auf den kanadischen Politologen Peter
Dale Scott (geb. 11. Januar 1929 in Montreal) zurück.
Als Verfasser von politischen Sachbüchern setzte sich Scott mit zahlreichen
Aspekten der US-amerikanischen Politik, insbesondere der US-Außenpolitik, in
einer sehr kritischen Weise auseinander. Er schuf in diesem Zusammenhang die
Begriffe Tiefenpolitik und Parapolitik, die er als hilfreich bzw. essentiell zum
Verständnis bestimmter politischer Prozesse ansieht.
Die Theorie der „Tiefenpolitik“
Bei der “Tiefenpolititk” handelt es sich um miteinander verflochtene, der
öffentlichen Kontrolle unzugängliche Strukturen innerhalb und außerhalb des
Staatsapparates, die Prozesse von historischer Tragweite in Gang setzten.
Dabei wird das Bestreben von Gesellschaften vorausgesetzt, bestimmte Facetten
der Politik des eigenen Landes zu verdrängen. Dies gelte zum Beispiel für die
Umstände, die zum Vietnamkrieg geführt haben, wie auch die Ermordung John F.
Kennedys, zwei Ereignisse, die laut Scott eng miteinander verknüpft sind.
Hinsichtlich der Ermordung des Präsidenten im Jahre 1963 untersuchte Scott vor
allem die Kontakte zwischen der Mafia und bestimmter Personen aus CIA und
FBI.
In Anlehnung daran bezeichnet auf der Ebene der Entscheidungsfindung die
“Parapolitik” die systematisch bzw. in Einzelfällen praktizierte Ausblendung
rationaler Kriterien, was allerdings keine bewussten Entscheidungsprozesse
voraussetzt. Scott beschäftigt sich vor allem mit Methoden der Verdeckten
Operationen der USA im Ausland und stellt u. a. die These auf, dass diese eine
Eigendynamik entwickelten, die die Politik der USA selbst negativ beeinflussen
würden. Personen und Strömungen, die die USA für ihre Zwecke zu instrumentali-
sieren versuchten, erwiesen sich als weniger beherrschbar als gedacht und zeigten
sich dagegen imstande, teilweise negativen bzw. unerwünschten Einfluss auf die
US-Politik auszuüben (siehe auch Blowback).
Kritik an Konzepten der US-Außenpolitik
Laut Scott ist außerdem der Krieg gegen Drogen ein Vorwand, um den Mili-
tärisch-industriellen Komplex zu bedienen und die strategische Versorgung mit
Erdöl aus Lateinamerika, vor allem aus Kolumbien, mit militärischen Mitteln zu
sichern.
Scott sieht dieses Muster auch in Südostasien in den 1960er und 1970er Jahren
gegeben. Zu Scotts zentralen Themen gehört die erwiesene Kooperation der CIA
mit den Drogenproduzenten und -händlern in Mittelamerika, dem Goldenen
Dreieck und Afghanistan, die er vor allem in seinem Buch Cocaine Politics
dokumentierte. Siehe dazu auch die Verstrickung der CIA in Drogenhandel und
Geldwäsche und Dark Alliance.
Diese Förderung des internationalen Drogenhandels zur Sicherstellung der
Ölversorgung ist für Scott auch im Hinblick auf die Terroranschläge vom 11.
September 2001 von Bedeutung. Scott hebt die Kooperation zwischen Al-Qaida
und den USA während des Afghanischen Bürgerkriegs hervor. Die Gruppierung
wurde demzufolge zum Zwecke US-amerikanischer Interessen in Zentralasien
eingesetzt; zu ihrer Finanzierung wurde afghanisches Heroin verwendet.
Al-Qaida-Mitglieder wurden Scott zufolge auch im Kosovo-Krieg von den USA
unterstützt. Heute erfülle die Region die Funktion eines Durchgangsgebiets
sowohl für den Drogentransfer als auch einer für den Westen bedeutsamen
Ölpipeline.
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Dale_Scott)
dort gibt es weitere Quellenangaben