Geostrategieexperte F.W.Engdahl schreibt dazu unter anderem:
“Anfang Dezember, nach dem türkischen Abschuss des russischen SU-24-Jets
in Syrien, veröffentliche Lenur Islyamow, ein nationalistischer Tatar und
Hauptorganisator von Djemiljews Nahrungsmittel- und Energieblockade der
Krim, ein Foto von sich zusammen mit Mitgliedern der Grauen Wölfe, dem
»militanten Arm« der extrem rechten Partei der türkischen Nationalistischen
Bewegung, auf seiner Facebook-Seite.
Er schrieb darunter: »Türkische Patrioten aus Bozkurtkar, dem türkischen
Ulkuculeri – allgemein als Graue Wölfe bekannt –, besuchen uns bei der
Blockade. Der Ring um die Blockade wird enger!«
Alparslan Celik ist der sogenannte »turkmenische Kommandant«, der sich
damit brüstete, den Pilot der von der türkischen Luftwaffe über Syrien
abgeschossenen russischen Su-24 getötet zu haben. Er ist türkischer
Staatsangehöriger und Mitglied der Grauen Wölfe, die in Syrien an der Seite
der DAESH gegen Assads Streitkräfte kämpfen.
Die “Grauen Wölfe” waren Ende der 1960er-Jahre als Jugendorganisation
der Partei der Nationalistischen Bewegung gegründet worden. Ihr Ziel ist es,
alle Turkvölker in einen Staat, im sogenannten »Groß-Turan«, zu vereinen,
obwohl die ethnische Zugehörigkeit Turan (des mythischen Stammlandes der
Turk-völker) umstritten ist, siehe ...
Manche behaupten, es beinhalte ein persisches Erbe. Der Gründer der Grauen
Wölfe und ihrer Partei der Nationalistischen Bewegung, Oberst Alparslan
Türkeş, war ein offener Bewunderer der Ideen Adolf Hitlers und der National-
sozialisten.
Er war zusammen mit der CIA auch der Gründer des türkischen Gladio, jenes
antikommunistischen Sabotagenetzwerks in der Zeit des Kalten Kriegs. Seine
Grauen Wölfe beteiligten sich daran, Tausende von türkischen Kurden zu
ermorden. Mehmet Ali Ağca, der 1981 auf Papst Johannes Paul II. geschossen
und ihn verwundet hatte, war Mitglied ebendieser Grauen Wölfe.
Heute arbeiten die Grauen Wölfe mit dem terroristischen Untergrund im
autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas zusammen, weil sie das
Gebiet für einen Teil von »Groß-Turan« halten oder die Idee eines einzigen
Staates für alle Turkvölker vertreten.
Von dort rekrutieren sie junge muslimische Uiguren, damit sie zunächst zum
Studium nach Istanbul kommen. Danach werden sie zu radikalen DAESH-
Terroristen gegen den »ungläubigen« Assad in Syrien konvertiert und aus-
gebildet.
Die Grauen Wölfe nennen Chinas Provinz Xinjiang der zumeist muslimischen
Uiguren »Ost-Turkestan«. Im August 2015 verübten die Grauen Wölfe einen
Bombenanschlag mit 19 Toten und 123 Verletzten in Bangkok wegen der
Entscheidung der thailändischen Regierung, terrorverdächtige Uiguren zurück
nach China zu schicken, statt sie in die Türkei reisen zu lassen, wo sie ein Asyl
erwartet.
In Europa waren Graue Wölfe an politischen Morden an Kurden beteiligt, haben
armenische Denkmäler geschändet und chinesische Touristen verprügelt.
Zuletzt wurden sie dabei erwischt, DAESH-Kämpfer für den Krieg in Syrien
rekrutiert zu haben.
Wie obige Karte von »Groß-Turan« zeigt, sind Erdoğans Ambitionen nicht
bescheiden. Wenn er – wie es bislang den Anschein hat – wahnsinnig genug
ist, um mit Unterstützung der Milliarden aus Saudi-Arabien und Katar und
seiner verrückten Besessenheit weiterhin ein neues osmanisches Sultanat
errichten zu wollen, könnte er einen neuen Weltkrieg zünden.
Das heißt, wenn nicht die zivilisiertere Welt endlich seines Monty-Python-
artigen Größenwahns müde wird.”
Quelle und gesamter Artikel: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/f-william-engdahl/recep-
erdo-an-zuerst-als-tragoedie-zweitens-als-farce-drittens-als-monty-python.html