Die EU-Kommission will die umstrittene Paralleljustiz aus TTIP und
CETA fest zementieren: mit einem Exklusiv-Gericht für Konzern-
Klagen. Die undemokratische Paralleljustiz soll Teil jedes weiteren
Handelsabkommens werden.
Derzeit verhandelt ein Schiedsgericht, ob Deutschland dem schwedischen
Energie-Riesen Vattenfall eine fette Entschädigung für den Atomausstieg
zahlen muss. Gegen diese Paralleljustiz für Konzerne – enthalten in TTIP und
CETA – haben in den letzten Jahren Millionen Menschen in Europa protestiert.
Sie wollen nicht, dass sie Schadensersatz zahlen müssen für Entscheidungen,
die gut fürs Gemeinwohl sind. Doch trotz der breiten Kritik: Die EU-Kommis-
sion will die Klagemöglichkeiten für Konzerne jetzt sogar noch ausweiten.
Denn Fakt ist: Die EU verhandelt derzeit mit rund 20 Staaten bilaterale Handels-
abkommen – und alle sollen den Investoren aus diesen Ländern neue Sonder-
klagerechte gewähren.
Mehr noch: Die EU-Kommission unter ihrem Chef Jean-Claude Juncker will
einen internationalen „Gerichtshof“ für Investoren errichten. „Gerichtshof“,
das klingt nach Rechtsstaat – doch was der Name verspricht, hält die Realität
nicht ein: Klagen können ausschließlich die Investoren. Sie selbst können
nicht verantwortlich gemacht werden, wenn sie Menschenrechte verletzen oder
die Umwelt zerstören. 
CAMPACT-Aktivisten haben nun eine Petition gestartet ...
Griechenland soll gezwungen werden, seine Wasserversorgung
weiter zu privatisieren !! 
Das Geld reiche kaum noch zum Leben, erzählt der 61-jährige Dimitris. „Und so
wie mir geht es vielen Leuten.“[1] Jeder dritte Grieche muss mittlerweile mit
einem Monatseinkommen von etwa 800 Euro oder weniger auskommen.        
[2] Dabei liegen die Preise teils über deutschem Niveau.
Künftig könnte für Dimitris sogar die Versorgung mit Trinkwasser gefährdet
sein. Denn die Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentral-
bank und Internationalem Währungsfonds will das verschuldete Griechenland
zwingen, Anteile seiner beiden größten Wasserwerke zu privatisieren. Als
Folge drohen massive Preiserhöhungen.
Das „Netzwerk Griechenlandsolidarität“ hat deshalb auf WeAct, der Peti-
tionsplattform von Campact, eine Petition an EU-Kommissionspräsident Jean-
Claude Juncker und Finanzminister Wolfgang Schäuble gestartet. Denn: „Egal,
wie man zu dem Griechenland auferlegten Sparprogramm ansonsten steht: Die
Versorgung mit Wasser zu privatisieren, ist menschenverachtend und
ökonomisch kurzsichtig“ ...
14.3.2017