Facebook - Daten-Skandal:
Am 25.3.2018 wurde bekannt, dass die britische Analysefirma Cambridge
Analytica Daten von rund 50 Millionen Facebook-Nutzern illegal eingesetzt
hat, anscheinend um US-Präsident -Donald Trump im Wahlkampf zu unterstü-
tzen. Daraufhin wurden die Büros der Firma in einer Großrazzia durchsucht,
Chef Alexander Nix verhört.
Gesammelt hat die Daten der App-Entwickler Alexander Kogan, der für
Facebook die App thisisyourdigitallife erfunden hat.
Die App war eine Art Persönlichkeitsquiz, analysierte die Profile der
Nutzer, ihre Likes und ihr Surfverhalten. So wurden Daten von 50 Mil-
lionen Nutzern gesammelt, die vom Trump-Wahlkampfteam eingesetzt
worden sein sollen....
Allerdings: Cambridge Analytica hat diese Methoden nachweislich auch
in anderen Wahlkämpfen eingesetzt, vor allem in der Karibik und Afrika. So
prahlten Verantwortliche vor versteckter Kamera damit, für „jedes Element“
der (erfolgreichen) Kampagnen des kenianischen Präsidenten Uhuru
Kenyatta 2013 und 2017 verantwortlich zu sein. Auch in der Pro-Brexit-
Werbung hat die Firma mitgemischt.
Tatsächlich dürfte der Datenklau durch Cambridge Analytica nur die Spitze
des Eisbergs sein ...
Eine Zusammenfassung des Daten-Skandals gibt es unter
https://netzpolitik.org/2018/cambridge-analytica-was-wir-ueber-das-groesste-datenleck-
in-der-geschichte-von-facebook-wissen/
Jetzt stellt sich die Frage: Wie gefährlich ist Facebook für unsere
Demokratie? Und: ist die Daten-Krake nicht längst so etwas wie eine
“Überwachungsfirma”?
Im April weitete sich der Datenskandal bei Facebook weiter aus:
Insgesamt sind anscheinend die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern
„unzulässig“ mit der britischen Datenanalysefirma Cambridge Analytica geteilt
worden. Zuckerberg hat nun Reformen zugesagt ...
Trotzdem gibt es nun auch Stimmen, die den Rücktritt des Facebook-
Gründers fordern ...
Mehr ...
Nun (7.4.) soll es Änderungen geben...
Auch Österreicher sind
betroffen ...
Immer mehr steigen aus ...
Zuckerberg vor US-Kongress: Am 11.4. musste Facebook-Chef Mark
Zuckerberg vor dem Kongress aussagen. Er entschuldigte sich zwar für den
illegalen Datenklau, blieb aber konkrete Antworten schuldig. Es gab zwar
Zusagen, eine stärkere Kontrolle des Sozialen Netzwerks zuzulassen. Bei
Detailfragen verwies er jedoch häufig auf seine Mitarbeiter. Offen blieb auch,
wie lange es dauert, bis alle Daten eines Nutzers entfernt werden, wenn dieser
seinen Facebook-Account löscht. Fragen, die langfristige Folgen für Facebook
haben könnten, wich Zuckerberg aus ...
EU-Datenschutzbeauftragter Giovanni Butarelli fordert, die ePrivacy-Reform
zu verschärfen und rasch zu verabschieden. Außerdem soll die Datenschutz-
grundverordnung ab Mai konsequent durchgesetzt werden ...
Allerdings scheint diese nun in Gefahr: Seit Monaten machen Industrie-
gruppen in Deutschland und der EU fast wöchentlich mit offenen Briefen,
Auftragsstudien und prominenten Stellungnahmen Wind gegen die Reform.
Wie es scheint, mit Erfolg: Ein aktueller Vorschlag der bulgarischen Ratspräsi-
dentschaft würde viele fortschrittliche Regelungen, auf die sich das EU-
Parlament geeinigt hat, ins Gegenteil verkehren ...
Widerstand gibt es auch gegen EU-US-Abkommen zur Cloud-
Überwachung...