Zusammen mit Erwachsenen, die nicht ihre Verwandten sind, kommen sie an
Europas Mittelmeerküste an, betreten den EU-Boden und … damit beginnt
ihre Odyssee erst. Minderjährige Flüchtlinge werden in Aufnahmezentren
untergebracht, aus denen sie nach ein-zwei Tagen spurlos verschwinden. Es
sind Tausende und Abertausende.
Kinder, Teenager, Jungen und Mädchen – gesucht wird nach ihnen nicht.
Denn es gibt einfach niemanden, der eine Vermisstenanzeige erstatten würde.
Zu gefährlich.
„Die meisten Minderjährigen, die auf eigene Faust, ohne Begleitung von
Erwachsenen, ankommen, verflüchtigen sich aus den Aufnahmezentren
innerhalb der ersten 24 bis 72 Stunden“, sagt Paolo Rosera, Generaldirektor
von Unicef Italia. Dass niemand zur Polizei gehe, sei erklärbar: Die Verant-
wortlichen in den Zentren würden von der Mafia kontrolliert, die Menschen-
handel betreibe.
Allein in Italien sind in den letzten drei Jahren laut dem Ministerium für
Arbeit und Soziales 5.828 Jugendliche aus den Aufnahmezentren verschwun-
den. Erfasst werden bei dieser Zählung nur diejenigen Minderjährigen, die
bereits registriert worden sind. Indes hat die Nichtregierungsorganisation
„Save the Chlidren Italia“ allein im vergangenen Jahr 2.440 vermisste
Teenager gezählt.
Noch bevor sie an Bord der Schiffe gehen, die sie von Afrika nach Europa
bringen, wird ihnen beigebracht, was sie den Registrierungsbeamten sagen
müssen. Die Kinder werden ja weniger streng überwacht als die Erwach-
senen.“
Wer sollte die Kinder auch beaufsichtigen? „Unsere Heime sind keine
Gefängnisse. Wir haben kein Personal, keine Möglichkeit, um zu verhindern,
dass die kleinen Flüchtlinge weggehen.
Wenn sie zu uns kommen, haben sie schon eine Telefonnummer in Europa,
die sie anrufen müssen. Von Menschenhändlern eingeschüchtert, die die
Kinder in die neuen Länder schleusen, befolgen sie alle Anweisungen ohne
Widerrede“, sagte Simona Fernandes, Mitarbeiterin eines sizilianischen
Aufnahmezentrums, dem spanischen Nachrichtenportal „El Confidencial„
Die ägyptischen Behörden verfügen über Informationen, dass die meisten aus
den Aufnahmezentren verschwundenen Kinder sich in italienischen Städten
aufhalten“, sagt die Sprecherin von „Save the Children Italia“, Roberta
Petrilli.
„Sie werden illegal und für einen Hungerlohn als Helfer in der Landwirt-
schaft eingesetzt. Die Kinder haben dabei keine Möglichkeit, sich zu weigern,
wegzulaufen oder sich zu beschweren. Ihre Eltern in den Herkunftsländern
werden von den organisierten Banden kontrolliert – als Schuldner. Um die
Kinder in der Hoffnung auf ein wenig Glück nach Europa zu schicken,
müssen die Eltern irgendwo Geld auftreiben.
Nach den Maßstäben ihrer Länder sind das gewaltige Summen: bis zu 10.000
Euro. Solche Kredite gewährt die Mafia ihnen gerne, die Kinder arbeiten die
Schulden dann in Europa ab. Wie hoch die Zinsen sind, kann man nur ver-
muten. Aber ‚Wucher‘ ist diesem Fall ganz bestimmt keine Übertreibung“, so
die Vertreterin der Kinderhilfsorganisation.
Und es kann sich glücklich schätzen, wer „nur“ als Halb-Sklave auf einer
italienischen Obst- oder Gemüsefarm ackern muss. Es gibt noch eine andere
Gruppe minderjähriger Migranten, die ganz anderen Zwecken im aufge-
klärten Abendland dienen.
Es sind vor allem Mädchen aus Nigeria, Somalia und Gambia, die EU-weit in
den Bordellen verschwinden, wo sie gezwungen werden, den Sexualtrieb der
Europäer zu befriedigen. Aber auch Prostitution unter männlichen Minder-
jährigen ist in der EU eine weit verbreitete und sichtbare Erscheinung, sagt
Rosera, der Unicef-Direktor.
Quelle und gesamter Artikel: https://www.pravda-tv.com/2018/07/sklaven-oder-als-
organspender-ausgeschlachtet-tausende-fluechtlingskinder-werden-in-europa-zum-phantom/