Hermes (griechisch auch Hermeias, oder Hermas ) ist in der griechischen
Mythologie der Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden, der Kaufleute und der
Hirten, andererseits auch der Gott der Diebe, der Kunsthändler, der Redekunst, der
Gymnastik und somit auch der Palästra und der Magie. Als Götterbote verkündete
er die Beschlüsse des Zeus und führte die Seelen der Verstorbenen in den Hades
(Unterwelt). Er gehörte zu den zwölf großen Olympischen Göttern.
Zu den Attributen Merkurs gehören der Hermesstab, ein geflügelter Helm,
Flügelschuhe und häufig ein Geldbeutel, den er in der rechten Hand hält.
Hermes ist einer der Götter, dessen Kult sich am weitesten zurückverfolgen lässt.
Der Mythologie nach ist er der Götterbote, der die Botschaft der Götter den Sterb-
lichen überbringt und sie dabei auch übersetzt. Seine Botschaften sind damit also
keine bloßen Mitteilungen, sondern fordern Einsicht und Verständnis. Deshalb
wird die Wissenschaft vom „Erklären und Verstehen“ auch als Hermeneutik
bezeichnet.
Hermes kann sich als Götterbote schneller bewegen als das Licht. Dies ermög-
lichen ihm kleine Flügel, von denen sich je zwei an jedem seiner Stiefel befinden.
Bevor Hermes geboren wurde, war Iris als Götterbotin tätig.
Hermes war wie andere antike Götter (Mithras, Horus/Anubis) auch ein Hirten-
gott. So hatte er sowohl weltliche als auch metaphysische Aufgaben: Als Bote
des Zeus war er ultimativer Gesetzgeber und höchste weltliche Autorität, als Psy-
chopompos („Seelenführer“) beschützte er die Seelen der Verstorbenen auf ihrem
Weg zum Totengericht.
Die Form des Hirtengottes oder Tierträgers hat zwei Bedeutungen: Aus weltlicher
Sicht soll sie den fürsorgenden Herrscher symbolisieren, der von einem bestimm-
ten Gott oder mehreren Göttern geleitet wird. Aus metaphysischer Sicht symbo-
lisiert das Tragen eines Tieres aus der Herde die Funktion des Seelenführers nach
dem Tod, das getragene Tier symbolisiert die Seele des verstorbenen Lebewesens.
In der griechischen Mythologie ‚tragen‘ Hermes und Charon die Seelen der Ver-
storbenen über den Styx, in der ägyptischen Mythologie ‚tragen‘ Anubis und Thot
die Seelen der Verstorbenen über den Eridanos. Anubis hat außerdem eine wich-
tige Rolle beim Altägyptischen Totengericht.
In der Philosophie der Antike wurde Hermes mit dem Logos identifiziert und als
die von den Göttern gesandte menschliche Vernunft gedeutet.
Als Gott der Wissenschaften ist Hermes eng mit der Chemie und besonders der
Alchemie verbunden. Ein Gefäß so abzuschließen, dass nichts hinein und heraus
kann, nannten die Alchemisten es „mit dem Siegel des Hermes“ [cum sigillo
hermetis] verschließen, woher das heutige Wort hermetisch stammt.
Durch seine enge Verbindung zur Alchemie wird Hermes in vielen Quellen in die
Nähe der Zauberkunst gerückt und auch als Gott der Magier, Gaukler und
Diebe gesehen, eben als eine Art „schelmischer Tunichtgut“ (Trickster).
Da seine Botschaften und Künste immer nur dem einen echten Nutzen bringen, der
sie wirklich versteht, steht so mancher, der sich mit Hermes einlässt, am Ende auch
mal sehr unwissend da.
Merkur-Verehrung in Rom
In Rom wurde ihm als Beschützer des für diese Stadt so wichtigen Kornhandels
ein öffentlicher Kultus eingerichtet. 495 v. Chr. weihten die Römer für ihn einen
Tempel am Circus maximus (am Aventin) ein, gleichzeitig wurde eine Zunft der
Kaufleute geschaffen, deren Mitglieder sich mercuriales nannten.
Am Stiftungstag des Tempels und der Zunft, am 15. Mai, opferten die Kaufleute
dem Gott und seiner Mutter Maia und besprengten aus einer ihm geweihten Quelle
an der Porta Capena Haupt und Waren mit Wasser.
Als Schutzgott der Händler wurde er nicht nur in römischer Zeit, sondern gele-
gentlich auch in der Neuzeit auf der Rückseite von Münzen abgebildet.
Verehrung in den römischen Provinzen
Im römischen Reich während der Kaiserzeit wurde Mercurius mit dem Handel
nach Westen und Norden verbreitet. In den keltischen und germanischen Provin-
zen war schließlich die Verehrung von Merkur stärker noch als in Rom selbst. Da-
rauf weisen hunderte von Funden hin, bei denen es sich zumeist um Inschriften auf
Weihesteinen oder Tafeln aus Bronze handelt.
Die Darstellung auf diesen Steinen, die in den germanischen Rheinprovinzen ge-
funden wurden, ist von der Form und dem Ausdruck her römisch, aber die Nam-
enskomposite sind germanischer Herkunft verbunden mit dem Stiftungszweck und
einer bestimmten Personengruppe, seien es einzelne Stämme oder ein lokaler
Bezug.
In den Provinzen begegnet er auch mit zahlreichen einheimischen Beinamen wie
Mercurius Cissonius oder Mercurius Gebrinius.
Wochentag
Nach Merkur wurde der vierte (heute dritte) Wochentag Mittwoch mit Mercurii
dies benannt. Dies hat sich in einigen romanischen Sprachen (italienisch merco-
ledì; französisch: mercredi; spanisch: miércoles; rumänisch: miercuri) und im
Albanischen als e mërkurë bis heute erhalten.
Nach Tacitus (Germania) setzten spätantike und frühmittelalterliche Chronisten
den germanischen Gott Wodan/Odin mit Merkur gleich, was sich bei der Bezeich-
nung des Tages zum Beispiel als wednesday im Englischen und onsdag im Schwe-
dischen bis heute nachvollziehen lässt.
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Mercurius)
               dort gibt es weitere Quellenangaben (Januar 2019)
Merkur/Hermes in der Antike 
Mercur auf schwedischen
 Kupferdaler, Jahr 1718
Hermes Kriophoros spät-
römische Marmorkopie des
Kriophoros von Kalamis,
Museo Barracco, Rom