Es war ein historischer Moment: Erstmals haben sich am 27. April
Südkoreas Präsident Moon Jae In und der nordkoreanische Macht-
haber Kim Jong Un zu einem Gipfeltreffen in Panmunjom, der demi-
litarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea, getroffen und ge-
meinsam die Grenze zwischen den beiden seit dem Korea-Krieg
(1950 - 1953)
verfeindeten und getrennten Bruderstaaten
überschritten ...
Friedensabkommen unterzeichnet: Süd- und Nordkorea wollen den
offiziell noch geltenden Kriegszustand auf der koreanischen Halbinsel
bis Ende dieses Jahres beenden. Außerdem streben sie gemeinsam eine
„vollständige nukleare Abrüstung“ an, wie Südkoreas Präsident
Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in einer ge-
meinsamen Stellungnahme bei ihrem Gipfeltreffen am 27.4. mitteil-
ten. Beide Länder wollen alle Feindseligkeiten, die Quelle militäri-
scher Spannungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft seien, gegen
die andere Seite einstellen. Moon will weiters noch in diesem Jahr,
voraussichtlich im Herbst, nach Nordkorea reisen - er nahm damit die
Einladung Kims an.
Kim sagte, er wolle ein „neues Kapitel“ in den Beziehungen zu Süd-
korea aufschlagen. Moon sprach von einer „neuen Ära des Frie-
dens“.
Ab 1. Mai sollen alle feindseligen Handlungen einschließlich der Laut-
sprecherdurchsagen an der Grenze und der Verbreitung von Flugblät-
tern in der Demilitarisierten Zone (DMZ) eingestellt werden. „Die
DMZ wird in Zukunft praktisch zu einer Friedenszone werden.“
Süd- und Nordkorea wollten aktiv zusammenarbeiten, um ein dauer-
haftes Friedenssystem aufzubauen, heißt es in der Erklärung weiter.
Die Einrichtung eines Friedenssystems sei eine historische Aufgabe,
die nicht mehr aufgeschoben werden könne.
Dazu sollen multilaterale Gespräche aufgenommen werden -
entweder zu dritt mit den USA oder zu viert unter Einschluss Chinas.
„Wir erklären, dass kein Krieg mehr auf der koreanischen Halbinsel
ausbrechen wird“, hieß es in der Erklärung. Moon und Kim umarmten
einander nach der Unterzeichnung ...
Internationale Reaktionen:
Die Reaktionen auf das Abkommen waren durchwegs positiv: US-
Präsident Donald Trump sprach von einem „historischen Treffen“.
Nach einem „wilden Jahr“ mit atomaren und Raketentests „geschehen
gute Dinge“, twitterte Trump. „Aber nur die Zeit wird es zeigen.“
Auch das chinesische Außenministerium begrüßte die gemeinsame
Erklärung. Man habe die Hoffnung, dass beide Seiten einen politi-
schen Prozess zur Lösung der Probleme auf der Halbinsel vorantreiben
können. China sei bereit, bei diesem Punkt weiter eine aktive Rolle zu
spielen.
Das russische Präsidialamt erklärte, es sehr zu schätzen, „dass es zu
diesem Gespräch gekommen ist“. Man sei „zufrieden mit den Ergeb-
nissen der Verhandlungen“, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow in
Moskau. Russland würde alle weiteren Schritte begrüßen, um die
Spannungen zu verringern, etwa ein Treffen Trumps mit Kim.
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres feierte das Treffen als
„wahrhaft historischen Gipfel“. „Die starken Bilder der zwei Führer,
die zur Förderung von Harmonie und Frieden auf der koreanischen
Halbinsel zusammenkommen, haben viele Menschen rund um die
Welt beeindruckt“, so Guterres. Nun zähle er darauf, dass beide Seiten
nach ihrem ersten Treffen alle vereinbarten Schritte umsetzten, um das
Vertrauen zwischen Nord- und Südkorea zu stärken und die nukleare
Abrüstung voranzutreiben.
Es gibt trotzdem auch skeptische Stimmen:
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte vor verfrühter
Euphorie. Die Begegnung sei ein „ermutigender erster Schritt“, sagte
Stoltenberg bei einem Treffen der NATO-Außenminister in Brüssel.
„Uns muss aber bewusst sein, dass noch viel harte Arbeit vor uns
liegt.“
Auch Wissenschaftler in Südkorea äußern ihre Skepsis. Hoffnungen
auf eine baldige, komplette Beseitigung des nordkoreanischen
Atomprogramms dürften aus Sicht des Experten Andrej Lankow
enttäuscht werden. „Nordkorea ist ein Atomwaffenstaat“, sagte der
Professor der südkoreanischen Kookmin-Universität. „Das ist eine
Tatsache. Sie haben Atomwaffen und können sie explodieren lassen.
Wir müssen uns mit der Realität auseinandersetzen.“
Manche meinen auch, die USA und ihre Verbündeten Südkorea
und Japan wollen Nordkorea niemals als Atommacht anerkennen. Sie
verlangen einen kompletten, überprüfbaren und nicht umkehrbaren
Abbau des Programms - und das könnte zum Scheitern des Friedens-
prozesses führen ...
Anmerkung: Kann man nur hoffen, dass die Großmächte endlich ihre
geopolitischen Machtansprüche aufgeben und den friedlichen Konsens
miteinander und mit anderen Ländern suchen !!! Nicht nur Nordkorea,
sondern auch andere Länder sollten endlich ABRÜSTEN, sonst wird es
niemals Frieden auf Erden geben!! Mit dem Geld, das in schreckliche
und höchst gefährliche Waffen gesteckt werden, könnte man ALLEN
MENSCHEN ein Leben in Wohlstand auf Erden ermöglichen.... !!!!
Dass es nicht schon längst zur “atomaren Apokalypse” gekommen ist, ver-
danken wir wahrscheinlich vor allem unseren Brüdern und Schwestern von
anderen Planeten, die unsichtbar über uns wachen.