Wahrscheinlich ist man innerhalb deren Kultur nur zur blinder Rache fähig.
Gerichtsverfahren, Wiedergutmachung, Umerziehung, Entislamistizierung
muss es natürlich geben, weil sich viele als TäterIn, MitläuferIn etc schuldig
gemacht haben! Eigentlich gab es ja gar keinen wirklichen sunnitischen
Widerstand gegen das sunnitische Gräuelregime des Islamischen Staates.
Na ja, man sollte nicht unterschätzen, was es mit Menschen macht, wenn
man
sie foltert und Familienmitglieder köpft oder anderswertig tötet. Dass da
Rachegefühle aufkommen ist nicht verwunderlich. Das würden Christen
ähnlich machen, genauso wie Nichtgläubige.
Aus deren Sicht gesehen haben die IS-Mitglieder brutalst geherrscht und
unterdrückt, gefoltert und getötet. Dass man die als Betroffener nicht mit
Samthandschuhen anfasst, ist nicht verwunderlich und wird bei den meisten
Menschen auch keine Trauer auslösen...
Nicht falsch verstehen: ich möchte das nicht verteidigen, und ich finde das
auch nicht gut, aber der Mensch ist nun einmal so (Ausnahmen existieren
natürlich, aber im Groben...)
Ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn ich einen von den Leuten in die
Finger kriege, der meine Familie massakriert hat...
Immer das GLEICHE...nach solchen Phasen...
war auch bei uns zT 1945 so...
gibt sogar einen Film mit Brad Pit dazu...
Verständlich (wenn auch nicht rechtens)
Wobei: wenn solches unmittelbar danach "erledigt wird" erspart man sich u.U.
den Frust, wenn diese Leute dann wieder (wie auch bei uns nach 1945ff od. in
d. DDR nach 1989ff) nicht gerichtlich zur Rechenschaft gezogen werden,
sondern im Gegenteil wieder gute Posten bekommen... (gibt doch sooooo viele
Beispiele in DokuFilmen, historische Berichten etc...)
Menschen handeln eben so... die Wenigsten sind Heilige, die alles verzeihen
können -
da werfe keiner d.ersten Stein... weil wir hier NIE in solchen Situationen
waren!
was für ein kasperlverein
die UNO kümmert sich also lieber um die Täter und weniger um die Opfer
Und schon ist es wie immer!
Kaum haben die Mörderbanden verloren, schon treten diejenigen auf, die sich
um deren Schutz sorgen.
Nicht die traumatisierten Hinterbliebenen oder die vergewaltigten Frauen und
Kinder sind das Problem, sondern einige Mörder und ihre Profiteure die jetzt,
nach Jahren der Raserei, um ihr Leben fürchten müssen.
Das Erschießen Gefangener ist ein Kriegsverbrechen. AUS.
Abgesehen davon ist "zum Leben verurteilt zu sein" für die Brüder ohnehin
vermutlich die weitaus größere Strafe.
a geh, nur weil die Daesh leute abgeschädelt haben, verbrannt haben,
ertränkt haben, gehängt haben und erschossen haben
warnt die UNO vor der Reaktion an ihren Unterstützern?
Ich finde auch, dass ein klärendes Gespräch im Sesselkreis völlig ausreichend
ist.
Hallo, ich bin der Hussein, ich habe geholfen, Jessiden zu ermorden. Hallo
Hussein, schön dass du da bist. Erzähl mal, wie ist es dir dabei ergangen, als du
die Verstecke verraten hast?
oidaa vota, indeed. Auge um Auge, Zahn um Zahn soll's also wieder sein. Seh
ich das richtig?
Blutrache ist in nahöstlichen Kulturen eine weitverbreitete Tradition.
Haus Gertraud in der Sonne2
Schon mal was von den Vertreibungen der Deutschen aus der
Tschechoslowakei gehört? Deutsche wurden teilweise gezwungen eine
Kennzeichnung ähnlich des Judensterns zu tragen.
So als kleines Beispiel für Auge um Auge.
Der irakische (Rechts-)Staat funktioniert nicht ausreichend, um diese
Übergriffe zu verhindern. Die außergerichtlichen Tötungen scheinen
systematisch zu erfolgen und selbst diejenigen, die als Gefangene genommen
werden, bekommen wohl in den seltensten Fällen ein faires Verfahren.
Mitleid hat wohl kaum jemand mit den ISlern, aber es werden wohl genauso
Unschuldige ermordet und "Auge um Auge" wird nach einiger Zeit eben zu
"Auge um Auge um Auge" - und dann geht der Spass wieder von vorne los.
Man vergleiche im Übrigen die Berichterstattung zwischen Aleppo und
Mossul.
Ich verstehe Racheakte gegen ISler und ihre Familien. Schlussendlich haben
sie unendliches Leid über viele Menschen gebracht. Zu ihrem Schutz gehören
sie aber in Gefängnisse und es gehört ihnen der Prozess gemacht. Keinesfalls
sollten sie ungeschoren davonkommen!
Eigentlich müsste das ähnlich aufgearbeitet werden wie im Anschluss an den
Niedergang des Dritten Reiches (ohne die damaligen Fehler zu wiederholen).
Das erfordert aber Zeit und Stabilität, und eine bestimmte Art von Rechts-
kultur.
Andererseits wenn ich mir vorstelle, dass ein mir wichtiger Mensch von den
Daesh-Schergen geschlachtet worden wäre, weil ein Denunziant seine eigene
Position verbessern wollen würde, ich denke da wären Rachegelüste wenn
deren Schirmherren wegfallen, verständlich. Tragisch ist, dass bei so etwas
auch zu Unrecht Verdächtigte zum Handkuss kommen könnten.. und das wäre
das große Argument für korrekte Verfahren, aus meiner Sicht: dann ist es
wenigstens nicht mehr der Willkür Einzelner überlassen.
Quelle: http://derstandard.at/2000061428474/IrakUNO-warnt-vor-Racheakten-gegen-
mutmassliche-IS-Kollaborateure?ref=rec