Kommentare
Am 25. Mai 2015 um 07:39 von tisiphone
Das ist doch wohl das Letzte
Zitat: "Wir können sie ausbilden, wir können sie ausrüsten. Aber wir können
ihnen keinen Willen zum Kampf geben."
Vielleicht liebe Amerikaner solltet ihr einfach mal damit aufhören, Leute
auszubilden und sie auszurüsten.
Ausgerechnet dem Irak mangelnden Kampfwillen vorzuwerfen ist eine
ausgesprochene Widerwärtigkeit. Was erwartet man denn von diesen Menschen?
Da wird man von den USA grundlos angegriffen und Jahrzehnte zurück gebombt.
Dann wird man ein Jahrzehnt einer Besatzung unterworfen, die weder Ruhe noch
Sicherheit bringt, sondern in erster Linie Demütigung und Armut.
Dann verkrümeln sich die Täter, die sich auch noch als Sieger aufführen.
Muss dabei zusehen, wie der heutige Gegner von den aufgezwungenen "Freunden"
systematisch aufgerüstet wird und muss sich dann noch anhören, dass man nach all
dem, einfach nicht den richtigen Kampfgeist zeigt, einen Krieg auszufechten, den
der Ankläger also der "Freund" angezettelt hat!
Während dieser sich mit Bodentruppen zurückhält.
Am 25. Mai 2015 um 07:41 von Roger
Interessenkonflikt beim Kampf gegen IS?
Es ist sehr ungewöhnlich, eine bestens ausgerüstete irak. Armee flieht in Panik bei
ersten Feindkontakt. Wie auswegslos mußte die Lage gewesen sein, sichere
Stellungen aufzugeben?
Weitere damit verbundene Fragen beziehen sich sowohl auf die Befehlskette, als
auch der Moral von Offizieren und Mannschaften.
Aus der Ferne betrachtet ist nicht auszuschließen, dass die Kampfvermeidung "von
oben befohlen" wurde. Eine Schwächung des IS ist möglicherweise politisch nicht
gewollt?
Als "Nagelprobe" dient die Anzahl alliierter tägl. Luftangriffe gegen IS-Banditen.
Das vom IS okkupierte Gebiet ist so groß wie Deutschland und Frankreich
zusammen.
Zumindestens in Syrien ist der IS für die USA und der Türkei gegen Assad von
Nutzen.
Am 25. Mai 2015 um 07:45 von gerusu
Lorbeerkranz für US-Soldaten
Vietnam, Afghanistan, Irak - da mußten die US-Amerikaner mit dem Einsatz u.a.
von Bodentruppen Unheil stiften ohne sinnvolle Ziele zu erreichen.
Und ausgerechnmet jetzt und hier, wo sie offenbar die einzigen sind, die der Welt
und vor allem den Betroffen vor Ort wirklich helfen könnten die IS-Pest von der
Erde zu fegen, versagen sie - indem sie sich versagen.
Hier würde tatsächlich nur der Einsatz amerikanischer Bodentruppen bewirken
können, wonach die ganze zivilisierte Welt sich sehnt und der Lorbeerkranz wäre
ihnen (endlich mal) sicher.
Am 25. Mai 2015 um 07:46 von eli
Forderung nach USTruppen
Der nahe Osten bringt leider anscheinend genug fanatisierte Djihadisten hervor,
aber keine Verteidigungsarmeen zumindest in neuerer Zeit. Das fing doch schon
mit Kuwait an, das militarisierte Irak überfiel Kuwait ganz klassisch und Kuwait
hatte weder zur Abschreckung zuvor, noch danach eine Chance. Noch nicht mal
die anderen stinkreichen Monarchien konnten was auf die Beine bringen, die USA
sprang ein, mit Soldaten, die nicht ihre Heimat und nicht ihre Werte
verteidigten!Eine halbe Million US-Boys waren vor Ort, Kuwait hatte 7000(!!!!!!),
SaudiArabien nominell 50 000(im Wiki steht allerdings, das tatsächlich
anscheinend bis zu nur 20000 aktiv waren....), aber Ägypten u. Syrien stellten
zusammen über 50000 mit Panzerdivisionen , Länder die (Militär-)Republiken
sind, wo das Militär patriotisch geachtet in der Bevölkerung ist.
Nie wieder nicht-arabische Truppen in den Nahen Osten noch dazu für
Monarchien, dann regelt sich Arabien selbst.
Am 25. Mai 2015 um 07:47 von B.Pauls
so ungern ich es zugebe
er hat nicht ganz Unrecht.
...
Bodentruppen scheinen die einzige Lösung zu sein. Die Frage ist: wird es wieder
ein amerikanischer Alleingang sein (müssen)?
Oder werden andere Länder sich anschließen.
So hässlich es ist: ich glaube mittlerweile dass nur noch eine internationale
ARMEE von evtl. nicht nur tausende, sondern hunderttausend Personen den IS
aufhalten kann.
Hingehen, konsequent bekämpfen, alle verhaften die sich ergeben und vor Gericht
bringen, ALLE Waffen einsammeln, die Ordnung wiederherstellen und solange
bleiben bis man sicher gehen kann, dass diese nicht die nächsten Gräul begehen.
...
Das hört sich nicht nur nach Weltpolizei an, sondern nach Weltpolizei mit Macht,
Organisation und Willen, die Menschenrechte zu wahren und die Schwachen
überall gegen Folter, Vergewaltigung, Mord und Genozid zu schützen.
...
Keine Chance. Da fehlt UNS der Wille für. Solange WIR es bequem haben
jammern wir über die armen Opfer weit weg.
Am 25. Mai 2015 um 07:55 von das ding
Schlapper Haufen!?
"Iraks Soldaten zeigen keinen Kampfeswillen" Eine kaum verwunderliche
Aussage. Denn das ist ja amerikanische Weltsicht, s.a. "Tellerwaeschermythos" im
zivilen Leben. Aber im Krieg ist das das "A" und "O". Also was ist da los? Sind
die irakischen Soldaten etwa alle Pazifisten, die eigentlich "keinen Bock" auf's
kaempfen haben? Oder sind sie insgeheim solidarisch mit dem grausamen IS?
Oder fehlt die Motivation, weil da aus deren Sicht nichts ist, was sich zu
verteidigen lohnt? Sind denen die Graeueln, die der IS da anrichtet, egal? Fuehlen
sie sich nicht betroffen? Oder sind es schlicht Angshasen? Eines ist klar: Die
Entscheidung zum Kaempfen oder Davonlaufen findet im Kugelhagel statt und ist
eine sehr persoenliche, aber diese wird auch geformt durch die Fuehrung und
durchs Training. Da es voellig inakzeptabel ist, das die irak. Soldaten nicht
"richtig" gegen den IS kaempfen, muss man die Ursachen dafuer suchen und
benennen. Vielleicht hat die USA ja einfach Recht mit ihrer Aussage.
Am 25. Mai 2015 um 07:56 von ewspapst
Rückblick
Wenn ich mich nicht irre, haben die USA den Irak in seiner Struktur völlig
zerbombt und damit auch völlig zerstört.
Nur ein sehr dummer Mensch kann sein Leben zum Nutzer der USA wegwerfen,
in dem er für den Aggressor auch noch kämpft.
Am 25. Mai 2015 um 08:02 von Annegret_Weinhold
"versagen sie - indem sie sich versagen"
(Antwort auf gerusu, 07:45)
Schönes Wortspiel, durchaus, aber mehr auch nicht. Noch besser:
"Hier würde tatsächlich nur der Einsatz amerikanischer Bodentruppen bewirken
können, wonach die ganze zivilisierte Welt sich sehnt und der Lorbeerkranz wäre
ihnen (endlich mal) sicher."
Das ist auch eine Form von Rassismus, wenn man den Irakern von vornherein
abspricht, selbst gegen das Unrecht in ihrem Lande kämpfen zu können.
Waffenmäßig wurden sie offensichtlich ausgestattet, jetzt muss der Wille dazu
kommen, sie auch für das eigene Volk zu nutzen.
Sonst "versagen sie - indem sie sich versagen".
Am 25. Mai 2015 um 07:57 von eli
@07:39 von tisiphone
Nein , Ihre Begründung läuft falsch! Es ist vielmehr so, dass die irakische Armee
im Inneren zerrissen ist. Schiitische Rekruten sehen nicht, dass sie ihre
Volksgruppe verteidigen, sunnitische sind zerrissen zwischen Staatsräson und
Volksgruppendenken und alle beide wissen genau, dass sie gnadenlos
"geschlachtet" werden, falls sie den Djihadisten in die Hände fallen.
Die irakische Armee Saddams hatte eine eindeutige patriotische Note nach außen
gerichtet, etwa hat man nie gehört, dass irakische Truppen gegen den Iran oder
Kuwait sich aus inneren Spannungen heraus aufgelöst hätten.
Ich denke auch, der Irak muss über eine Föderation nachdenken mit kurdischem
Nordosten, sunnitischen Nordwesten und schiitischen Süden. Erst bei einer solchen
förderalen Union kann wieder Identifikation gegen einen gemeinsamen Feind
entstehen. Dass Alkaida hier die Sunniten vertritt ist doch albern anzunehmen, sie
vertreten ein paar Einfältige, den Rest bringen sie hinter sich durch beispiellose
Grausamkeit.
Am 25. Mai 2015 um 08:05 von Helmut Baltrusch
@gerusu:"Hier würde tatsächlich nur der Einsatz ...
... amerikanischer Bodentruppen bewirken können, wonach die zivilisierte Welt
sich sehnt und der Lorbeerkranz wäre ihnen (endlich mal) sicher."
Nach den vorliegenden Erfahrungen würde durch den Einsatz amerikanische
Bodentruppen vielleicht der IS zu besiegen, der Irak wäre aber noch lange nicht
befriedet und hätte auch keine funktionierenden staatlichen Strukturen. Schließlich
hinterließen die USA im Irak einen gescheiterten und zerfallenen Staat, der Basis
für das unsägliche Wirken des IS ist.
In Ramadi und zu Beginn des IS-Feldzuges im Vorjahr im Irak liefen vor allem
sunnitische Truppenteile -wohl aus religiösen Gründen- vor dem IS davon. Nun
sollen es schiitische irakische Truppen und die Peschmergas richten und Ramadi
zurückerobern. Es bleibt zu hoffen, dass der Irak seine Probleme mit ausländischer
Hilfe selbst lösen kann und seine Soldaten auch Kampfeswille -wie bei der
Rückeroberung anderer Städte vom IS- zeigen.
Am 25. Mai 2015 um 08:10 von Didi
Kampfwille….
Mit dem Kampfwillen ist das so eine Sache, den kann man eben nicht trainieren
und auch nicht befehlen, den haben die Soldaten, wenn sie davon überzeugt sind,
das Richtige zu tun.
Die Iraker sollen nun u.a. für die USA einen "Stellvertreterkrieg" gegen den IS
führen, wiewohl dies den Kampf gegen ehemalige Mitstreiter bedeuten würde, die
erst durch die Intervention der USA und der durch sie verursachten Zerstörung der
staatlichen und gesellschaftlichen Struktur, zum erbitterten Feind des "neuen Irak"
nach US-Prägung geworden sind.
Gegen diejenigen zu kämpfen mit denen man früher gemeinsam gegen einen
äußeren Feind, ob nun den Iran oder die USA, gekämpft hat, ist nun einmal nicht
jedermanns Sache, was nachvollziehbar ist, denn der Wille ist nur bedingt
beeinflussbar.
So werden die USA wohl selbst mit ihren Soldaten, denen es am Kampfwillen
wohl nicht mangelt(?), eingreifen müssen, wenn sie den IS im Irak erfolgreich
bekämpfen wollen..
Am 25. Mai 2015 um 08:12 von ladycat
Wer legt sich schon gern mit dem IS an,
wer hat schon Lust auf diese Halsabschneider.
@ eli
Bin auch der Meinung, dass die irakische Armee innerlich zerrissen ist.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder alle Gruppen werden von der
schiitischen Regierung gleichwertig behandelt, oder der Irak wird in drei Teile
aufgeteilt.
Eine weitere Unterdrückung und Diskriminierung lassen sich die Sunniten
jedenfalls nicht mehr gefallen. Auf diese Weise wird der IS noch stärken.
Am 25. Mai 2015 um 08:15 von DeHahn
Was´n Wunder!
Ich glaube, die amerikanische Armee würde auch an Schlagkraft verlieren, wenn
sie gegen ihre alten Offiziere und Ausbilder kämpfen müsste.
Am 25. Mai 2015 um 08:17 von DagX
@B.Pauls: ...die Menschenrechte zu wahren ......
.... und die Schwachen überall gegen Folter, Vergewaltigung, Mord und Genozid
zu schützen." Zitatende
Wann hat der selbsternannte Weltpolizist jemals eingegriffen um obige Werte zu
verteidigen?
Die Begründung für Militäreinsatze dient der Propaganda um die wahren
strategischen Interessen zu verschleiern.
Der grauenhafte Kriegszustand in dieser Weltgegend kann mit Sicherheit nicht mit
mehr Waffen, sondern nur mit einem wirklichen Plan zum Frieden beendet
werden. Den gibt es nicht, weil kein Interesse daran besteht. Wer heute Feind kann
morgen Freund sein und umgekehrt.
Für uns, die glücklicherweise fernab aus sicheren Wohnzimmern kommentieren
dürfen, wäre es zumindest ein kleiner Beitrag diesen Kriegstreibern (z.B. McCain)
nichts aber auch gar nicht Gutes zu unterstellen.
Am 25. Mai 2015 um 08:17 von macaniel
Fuer was soll man denn kaempfen?
Die Frage wird sich auch bald fuer die Syrer stellen, wenn Assad beseitigt ist.
Die einzelnen Volksgruppen sind zu klein um sich der Uebermacht der Terroristen
zu stellen. Assad haelt noch verschiedene Gruppen zusammen in dem Bestreben
ein gemeinsames Syrien zu verteidigen.
In einem Syrien der IS haben Christen, Aleviten, Schiiten und gemaessigte
Moslems keine Zukunft. Das Land wird in die Steinzeit zurueckfallen. Ein
islamisches Nordkorea.
Wer soll sein Leben fuer was opfern? Besser fliehen. Man wird aus Restsyrien
nochmals 5-10 Mill. Fluechtlinge aufhehmen muessen und wenn Bagdad gefallen
ist von dort auch. Mindestens aehnliche Zahlen werden aus den IS bedrohten
Laendern Afrikas dazukommen.
Dies wird Europa veraendern wie die Voelkerwanderung vor ca 1500 Jahren. Nur
dass diesmal nicht von Nord nach Sued sondern von Sued nach Nord gewandert
wird.
Am 25. Mai 2015 um 08:21 von das ding
07:57 von eli
"und alle beide wissen genau, dass sie gnadenlos "geschlachtet" werden, falls sie
den Djihadisten in die Hände fallen."
Ja eben deswegen verstehe ich jeden einzelnen Betroffenen, insbesondere den
Soldaten nicht, wieso er jeden einzelnen IS-Djihadist nicht bekaempft, sondern
davon laeuft - was naemlich aussichtslos ist, da er dann erst recht hinterherkommt.
Wieso ist es so schwer, die konkrete Gefahr so zu bekaempfen, wie es noetig ist?
Das sich der
"gemeine" Soldat ueber die gesamtpolitische Lage den Kopf zerbricht, halte ich
fuer unwahrscheinlich.
Am 25. Mai 2015 um 08:25 von IchEinfachNurIch
Motivation
Kann man es den irakischen Soldaten verdenken?die Menschen dort sind Kriegs-
und Kampfesmüde. Die Situation scheint sich immer noch nicht zu bessern.
Natürlich ist dann der Irak ein einfaches Ziel für den IS. Viel wurde versprochen
von Demokratie und einem besseren Leben und wenig eingehalten. Das die USA
nun ggf wieder in die Pflicht genommen wird dort im Irak einzugreifen ist
natürlich nicht politisch passend. Ein wegschauen gegenüber dem IS wäre aber
sehr fatal.
Quelle: http://meta.tagesschau.de/id/98720/usa-iraks-soldaten-zeigen-keinen-kampfeswillen-
gegen-is