Gregg Braden erklärt die wissenschaftlichen Erkenntnisse folgendermaßen:
“Dank der erfolgreichen Tiefbohrungen in das antarktische Eis bei Vostok
können wir jetzt auf erdgeschichtliche Daten zugreifen, die 420.000 Jahre
zurückreichen, und sie mit den heutigen Klimaphänomenen vergleichen, um
die wahre Geschichte des Klimawandels zu erfahren – und dieser Vergleich ist
ernüchternd.
Eines wird aus den Temperaturdaten der antarktischen Eisbohrkerne sofort
offensichtlich: Erwärmung und Abkühlung der Erde unterliegen mit Sicherheit
einem Rhythmus, und dieser beruht auf jeweils ca. 100.000 Jahre anhaltenden
Zyklen. Im Rahmen dieser sehr langen Perioden laufen wiederum kleine Zyklen
ab; es handelt sich um verschachtelte Zyklen – also Zyklen innerhalb von
Zyklen innerhalb von Zyklen …
Und diese Zyklen basieren auf prognostizier- und berechenbaren Faktoren.
Dies hat mit der genauen Position der Erde im Weltraum zu tun: ihre Verkip-
pung, ihrem Axialschlag und ihrem Winkel in Bezug auf die Sonne und das
Zentrum der Milchstraße.
Nach Meinung der Forscher werden die ca. 100.000 Jahre währenden
Temperaturzyklen vor allem von der sich nach und nach verändernden Form
der Erdumlaufbahn und die Sonne verursacht – ein natürliches Phänomen, die
sogenannte Exzentrizität, das heißt, die Abweichung der Ellipse von der
Kreisform.
Manchmal ähnelt der Weg der Erde um die Sonne einem langen Oval bzw. einer
Ellipse, manchmal eher einem Kreis. Im Laufe von 100.000 Jahren verändert
sich diese Bahn und damit auch die Entfernung der Erde von der Sonne.
Im Rahmen der 100.000-Jahre-Periode gibt es eine Reihe kleinerer, 41.000
Jahre dauernder Zyklen, die mit der Verkippung der Erde bzw. Neigung der
Erdachese zusammenhängen. Diese Kippbewegung bringt die Erde 1,5 Grad
näher an die Sonne heran bzw. weiter von ihr weg. Innerhalb der Zyklen laufen
wiederum kleinere Zyklen von ca. 21.000 Jahren mit noch kleineren, 11 Jahre
währenden Sonnenfleckenzyklen ab. (….)
Treten wir einen Schritt zurück und betrachten uns die verschachtelten Zyklen
im größeren, Jahrtausende umfassenden Zusammenhang, dann wird klar, dass
die derzeitigen Temperaturveränderungen Teil eines etablierten Musters sind.
Innerhalb dieses Musters liegen diese sogenannten „Anomalien“ durchaus im
Rahmen dessen, was man für unsere Zeit erwarten würde.”