Gemäß der “Presse” suggerierte die Facebook-Seite „Wir für Sebastian Kurz“, aus
ÖVP-nahen Kreisen betreut zu werden. Sie war wegen populistischer Ausreißer
immer wieder im Fokus intensiver Diskussionen in den sozialen Medien.
So wurde dort etwa ein Bild von Flüchtlingsmassen gepostet. Dazu der Text:
„Zigtausende Migranten warten in Italien darauf, nach Mitteleuropa weiter zu
kommen. NGOs drohen die Menschen nach Österreich zu bringen. Soll Österreich
sich das gefallen lassen?“
An anderer Stelle wurde eine Abstimmung durchgeführt, ob der Brenner nun
geschlossen werden soll.
Die Strategie: Jene, die mit Kurz sympathisieren, sollen derart populistische
Aussagen abschrecken. Die Intention des Silberstein-Teams ging auf: Etliche User
zeigten sich über Kurz' angebliche Aussagen entsetzt und gaben an, ihn nun doch
nicht wählen zu wollen.
Die halbe Wahrheit
Noch perfider ist die Seite „Die Wahrheit über Sebastian Kurz“, die den Eindruck
erwecken sollte, von Freiheitlichen gestaltet worden zu sein.
Weil sich Dirty Campaigning auch immer negativ auf den Absender auswirkt,
versuchte man hier, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Kurz wird in ein
schlechtes Licht gerückt – und die FPÖ soll verlieren, weil potenzielle Wähler das
Anpatzen des anderen Kandidaten nicht goutieren, so die “Presse”.
Auf dieser Facebook-Seite wird mit harten Bandagen gearbeitet. So wurde etwa
die Behauptung verbreitet, dass der US-Investor George Soros mit Millionen hinter
der Liste Kurz stehe. Soros ist Feindbild der extremen Rechten, die glaubt, dass
Soros ein Anführer der jüdischen Weltverschwörung sei, so die “Presse” ... (Anmer-
kung: die Mainstream-Medien bestreiten das natürlich, für diese sind das alles nur “Ver-
schwörungstheorien” ...)
Weiters wurde Kurz auf dieser Seite auch als Freund von Migranten inszeniert. Da
gibt es etwa ein Bild von Kurz mit Angela Merkel mit dem Titel „Aus dem Fami-
lienalbum“. Dazu der Text: „Gleich und Gleich gesellt sich gern, offizielles
Treffen der Erfinder der Willkommenskultur.“
Quelle: http://diepresse.com/home/innenpolitik/nationalratswahl/5294429/