Kommentare
Am 01. April 2017 um 11:35 von Gnom
Das ist ein Leiharbeitsrotations-Gesetz,
denn nicht die Rechte der Mitarbeiter der Arbeitnehmerüberlassung werden
gestärkt, sondern der Arbeitgeber dazu ermutigt, ihre ausgeliehenen Arbeitskräfte
öfter auszutauschen wenn sie keine Nachteile haben wollen.
Nach neun Monaten der gleiche Lohn wie die Stammbelegschaft? Bedeutet in der
realen Arbeitswelt, dass Leiharbeiter nur noch acht Monate und drei Wochen im
gleichen Betrieb arbeiten werden.
Falls es kulante Arbeitgeber gibt, dennoch einen höheren Lohn weiterzugeben, so
werden sie von der drohenden Festanstellung nach achtzehn Monaten
abgeschreckt.
Das Gesetz ist völlig weltfremd! Leiharbeit muss teurer, nicht billiger als die
Stammbelegschaft sein. Oder genauso teuer mit den gleichen Rechten vom ersten
Tag der Verleihung an. Ein Blick in die Niederlande wäre da hilfreich...
Am 01. April 2017 um 11:43 von wega
Ich leg mich
flach.
Habe einen Bekannten,  der 2 Tage vor dem Gesetz entlassen wurde.Und zwar mit
dem Worten wir brauchen Sie nicht mehr.
Wär glaubt er wird nach 18 Monaten fest übernommen, dem ist wirklich nicht
mehr zu helfen. Diese Herrn finden immer einen Weg, das haben die letzten Jahre
gezeigt.
Am 01. April 2017 um 11:44 von Hallelujah
Neues Leiharbeitergesetz?
In meiner Firma hat die Rotation begonnen und die Leiharbeiter, die schon länger
da waren, durften gehen. Von wegen Schlupflöcher, da sind Scheunentore offen.
Was mich aber richtig in Rage bringt ist, daß meine Firma auch noch eine eigene
Leiharbeitsfirma hat. Das schändliche Treiben geht jetzt schon über ein Jahrzehnt
und keine Regierung oder Parlament gebietet dem Einhalt.
Zu verdanken haben wir das Rot/Grün unter Schröder und der neue "Heilsbringer"
der SPD, Herr Schulz, hat es damals mit abgenickt. Er war damals schon im SPD
Vorstand und Präsidium. Und jetzt von sozialer Gerechtigkeit schwafeln ist absolut
unglaubwürdig.
RRG hätte heute die Mehrheit und könnte es sofort ändern wenn sie denn wollten.
Nach der Bundestagswahl ist wohl davon auszugehen,daß es für RRG nicht reicht
und diese einmalige Chance ist vertan. Aber es ist wohl eher gar nicht gewollt
wenn ich mir Frau Kraft oder Frau Dreyer so anhöre warum es angeblich nicht
geht.
Am 01. April 2017 um 11:44 von Klausewitz
Gar keine Leiharbeit. Schluß
Gar keine Leiharbeit. Schluß mit der Lohnsklaverei
Am 01. April 2017 um 11:44 von S. H. Storm
Es wird schlechter
Für die meisten Betroffenen wird es eher schlechter, da viele sich in den Betrieben
natürlich auch eingearbeitet haben und einen gewissen Stellenwert besitzen. Diese
werden nun nach 9 Monaten abserviert, denn wer glaubt, dass er mit einem solchen
Gesetz die Betriebe dazu bringen kann die Mitarbeiter zu übernehmen, die sie ja
zweifelsohne brauchen, der täuscht. Alles was zählt ist billige Arbeitskraft, alles
darüber hinaus ist vollkommen unwichtig. Rendite Rendite Rendite...
Am 01. April 2017 um 11:48 von ARE YOU BANANA
Absicherung?
"Übernahme nach 18 Monaten, gleicher Lohn nach neun Monaten: Mit dem
heutigen Tag tritt das neue Gesetz zur Leiharbeit in Kraft. Das klingt für die
betroffenen Arbeiter zunächst nach einer soliden Absicherung."
Wenn man bedenkt, dass selbst Festangestellte in den einfachen Jobs heute kaum
mehr als ihre Miete und die sonstigen notwendigen Lebenshaltungskosten be-
zahlen können, frage ich mich, ob diese Formulierung ein bitterer Aprilscherz ist.
Vollzeit (40 Std) mal Mindestlohn ergibt in etwa 1300 € BRUTTO. Wer um die 10
Euro verdient, kommt auf etwa 1500 Euro, brutto. Sie müssen mehr als 14-15 Euro
verdienen, um später mal eine Rente zu erhalten die höher ist als die Grundsicher-
ung.
Und: Es wird den Zeitarbeitsfirmen leicht gemacht, Mitarbeiter vor Ablauf der 9
Monate "auszuwechseln". Desweiteren gilt für die meisten Branchen eher: Zu-
lagenregelung vorhanden = gleicher Lohn erst nach 15 Monaten! Warum wird das
nicht erwähnt?
Bitte helfen Sie mir, die SOLIDE Absicherung zu erkennen!
Am 01. April 2017 um 11:59 von Shantuma
Leiharbeiter sollten ...
grundsätzlich besser verdienen als Festangestellte.
Denn sie besitzen keine Jobgarantie wie Festangestellte. Sie dienen nicht als billige
Arbeitskräfte, sondern werden eingestellt um Auftragsspitzen abzufedern.
Und es gibt einen Anreiz für den Arbeitgeber ihnen eine feste Anstellung
anzubieten.
D.h. das mindeste wäre ein gleicher Lohn, besser wäre sogar ein höherer Lohn als
Festangestellte.
Alles andere ist Lohndrückerei und gehört verboten.
Am 01. April 2017 um 11:59 von Hanno1984
Die Realität der Zielgruppe sieht anders aus!
Laut Steffen Kampeter gäbe das Gesetz "gerade Menschen, die noch nie gearbeitet
haben, und Langzeitarbeitslosen eine Chance auf Wiedereinstieg in Arbeit" - eine
niedrigschwellige Chance zum Neubeginn.
Hat jemand die Leiharbeiter gefragt, ob die Realität als fair oder als Ausbeutung
erlebt wird? Es ist schon perfide, dass sich die Profiteure des Modells als Beschüt-
zer der Zielgruppe darstellen. Es gibt einen "elitären" Club mit dem Slogan "We
serve"; die Frage ist: wem?
Genauso verhält es sich mit dem Leiharbeitsgesetz: Was als Hilfe gedacht war, ist
ein Instrument, die Zielgruppe auszubeuten und zu instrumentalisieren. Prekäre
Lebens- und Einkommensverhältnisse werden so nicht verbessert, sondern zemen-
tiert. Dafür sollen die Leiharbeiter auch noch dankbar sein, denn Herr Kampeter
sieht ja auch nur Gutes in dem Modell. Wer's glaubt hat schon verloren...
Am 01. April 2017 um 12:00 von wenigfahrer
Das Gesetz
ist einfach nur daneben und die richtigen Schlupflöcher sind gar nicht aufgezählt.
Hab selber Jahre als Leiharbeiter mit Facharbeiterbrief bei großen Firmen
verbracht, immer wenn die Zeit ran ist, dass es mehr Geld geben soll, wird man
umgesetzt.
Und nach 6 Monaten wird so oder so rotiert, die wenigsten Leiharbeiter sind lange
an einen Ort, also geht das Gesetz an der Wirklichkeit vorbei.
Leiharbeit gehört abgeschafft oder ab dem 1. Tag gleicher Lohn wie der Kollege
nebenan.
Alles andere hat nicht nur Schlupflöscher sondern Scheunentore zum umgehen.
Gruß
Quelle: http://meta.tagesschau.de/id/121924/ein-bisschen-besserung-fuer-leiharbeiter