Die Insel Lewis and Harris (schottisch-gälisch: Leòdhas agus na Hearadh) in
den Äußeren Hebriden ist die größte schottische Insel und die drittgrößte zusam-
menhängende Landmasse der Britischen Inseln nach Großbritannien und Irland.
2011 lebten 21.031 Personen auf Lewis and Harris.
Die Insel ist 2178 km² groß. Zwischen der Insel und dem schottischen Festland
liegt der Meeresarm The Minch.
Durch die Verwendung von zwei Namen wird oft irrtümlicherweise angenommen,
es gäbe zwei getrennte Inseln die Lewis und Harris heißen. Tatsächlich handelt es
sich um die Bezeichnung für ein- und dieselbe Insel, wovon der (wesentlich
größere) nördliche Teil der Insel „Lewis“ genannt wird und der südwestliche Teil
„Harris“.
Die beiden Namensgebungen resultieren wohl aus den völlig unterschiedlichen
Landschaftsformen der beiden Inselteile, wobei das im Süden ohne Übergang
aufragende unwegsame Mittelgebirge die natürliche Trennungslinie bildet. So ist
Harris weitgehend bergig, mit mehr als 30 Gipfeln, die über 300 Meter hoch sind,
Lewis bis auf ein Gebiet östlich des Loch Seaforth, das topographisch eher zu
Harris gehören müsste, vergleichsweise flach.
Es ist möglicherweise vom auf Lewis gelegenen Callanish die Rede, wenn Diodor
von Sizilien von einem runden Tempel berichtet und weiter: „Von dieser Insel aus
soll der Mond in ganz geringem Abstand von der Erde erscheinen, auch sollen
einige bergähnliche Erhebungen auf ihm sichtbar sein.“
Stornoway (schottisch-gälisch Steòrnabhagh) ist der Hauptort der Insel Lewis and
Harris und mit 8000 Einwohnern die bedeutendste Ortschaft der Äußeren Hebriden
vor der Westküste Schottlands.
Geschichte: Stornoway wurde am besten Naturhafen der Inselgruppe im frühen
9. Jahrhundert von Wikingern mit dem altnordischen Namen Stjórnavágr ge-
gründet und um 1100 mit einer Burg befestigt, die im 16. Jahrhundert zerstört
wurde.
Im 19. Jahrhundert erlebte die Heringsfischerei und -verarbeitung eine Blütezeit,
wobei vor allem Salzheringe als beliebter Snack in Bars ausgeführt wurden. In den
1920er Jahren ging die Nachfrage jedoch stark zurück, und sehr viele junge Ein-
wohner wanderten aus, hauptsächlich nach Kanada.
Am 1. Januar 1919 versank ein Schiff mit 200 Heimkehrern aus dem Ersten
Weltkrieg vor dem Hafen von Stornoway. Dies verschärfte den wegen der vielen
Kriegsgefallenen ohnehin schon erheblichen Mangel an Männern auf den Äußeren
Hebriden und hatte auch zur Folge, dass danach sehr viele junge Frauen, darunter
Mary Anne MacLeod, die Mutter Donald Trumps, auswanderten, weil sie auf den
Inseln keine Ehemänner fanden.
Sprache: Die traditionelle Sprache der Äußeren Hebriden ist Schottisch-Gälisch.
In den Schulen ist allerdings seit 1872 Englisch als Unterrichtssprache vorge-
schrieben, was insbesondere in Stornoway zu einem allmählichen Rückgang des
Gälischen geführt hat. Bei der Volkszählung von 2011 wurden in der Gemeinde
Stornoway noch 43 % Gälisch-sprechende Einwohner ermittelt.
Verkehr: Der Hafen von Stornoway ist die wichtigste Verbindung der Inse-
lgruppe zum Festland. Außerdem gibt es seit 1937 einen kleinen Flughafen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Sheilagh Kesting (* 1953), Pfarrerin und ehemalige Moderatorin der
-
Alexander MacKenzie (1764–1820), schottisch-kanadischer Entdecker
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Mary Anne MacLeod Trump (1912–2000), die Mutter des US-Präsidenten
Donald Trump, stammt aus dem nahegelegenen Dorf Tong
-
Ken MacLeod (* 1954), Science-Fiction-Autor
- Hans Matheson (* 1975), Filmschauspieler