Satana / Satan - einst oberster Lichtgeist -
                           jetzt Fürst der Finsternis 
             Gemäß den Offenbarungen von Jakob Lorber war Luzifer
           oder Satan (ursprünglich Satana genannt), unter den urgeschaffenen
        Geistern derjenige, dem die überragendste Stellung, Macht und Größe
     zukam, denn er/sie war der Gegenpol zu Gott:
“Als Satana war dieser Geist (....) der Gottheit gegenübergestellt wie das Weib
gegenüber dem Mann. Die Gottheit hätte in sein Wesen ihre ewigen Ideen ohne
Zahl hineingezeugt, dass sie reif geworden wären in seinem gesammelten
Lichte. Und es wäre aus dem Lichte dieses Geistes eine Wesenschöpfung von
höchster Klarheit hervorgegangen und die ganze Unendlichkeit wäre fort und
fort aus eben diesem Lebenslichte stets mehr und mehr bevölkert worden. Aber
da dieser Geist eine so große Bestimmung hatte, nahezu ein zweiter Gott neben
dem Schöpfer zu sein, so mußte er auch eine seiner Bestimmung entsprechende
Freiheitsprobe bestehen, welche er jedoch nicht bestanden hat - weil er sich über
die Gottheit erheben und diese sich unterwürfig machen wollte. Ein Rangstreit
also war es, was dieser Geist gegen die Gottheit verbrochen! Da aber die Gott-
heit ihm den Vorrang nicht erteilen konnte, so erbrannte er in seinem Grimm
und wollte die Gottheit förmlich vernichten. Sie aber ergriff ihn in allen seinen
Teilen, nahm ihm alle spezifischen Wesenheiten, bildete daraus Weltkörper und
umhüllte den Geist dieser endlosen Wesenseele mit den allermächtigsten
Banden in die Tiefe der Materie.”
Der Wesenskern dieses einst so mächtigen Geistes befindet sich aber gemäß
Jakob Lorber auf unserer Erde: “Der Sitz oder Kerker dieses Geistes ist der
eigentliche festeste Mittelpunkt eurer Erde, auf den alles eindrückt, auf dass der
Gefangene sich nicht allzu gewaltig bewege und alles Wesen der Erde zerstöre.
Wenn aber der einstige große Urgeist jetzt auch noch so sehr gebunden ist, so
versäumt er dennoch nie, sein Erzböses in die aufsteigenden Lebenskräfte zu
hauchen, welcher Willenshauch noch mächtig genug ist, den Tod in alle
Seelenspezifika einzupflanzen. Und dies bekundet sich an allen Kreaturen der
Erde gar treulich. Denn alles Organische ist zerstörbar, und alle Materie ist
fähig, Tod und Zerstörung zu bewirken. Das alles rührt von dem Willenshauch
des Allerbösesten her, dessen Böses in sich so unbeschreiblich schrecklich ist,
dass ihr euch davon nimmer auch nur den geringsten Begriff zu machen 
nimstande seid.” (S.104 ff.)
Allerdings hat Satan/Satana gemäß den christlichen Neuoffenbarungen nach
dem Kreuzestod von Jesus Christus erkannt, dass sie besiegt ist und ihren
Widerstand aufgegeben. Nicht jedoch viele ihrer Anhänger, die verschiedenen
Teufel und Dämonen, die weiterhin ihr böses Spiel auf Erden treiben ...
Doch warum muss es überhaupt die Gegensätze (Licht-Dunkel, Gut-Böse etc.)
in der Schöpfung geben?
Das wird in den Offenbarungen folgendermaßen erklärt: “Wollte nun Gott aus
sich heraus Ihm ähnlich freie Wesen erschaffen, so mußte Er sie demnach auch
mit eben den streitenden Gegensätzen versehen, die Er in sich selbst von
Ewigkeit her in den besten und reinst abgewogenen Verhältnissen besaß. Die
Wesen wurden also nach Gottes Ebenbild und Ebenmaß gestaltet. Und es war
ihnen am Ende auch die Fähigkeit notwendig eigen, sich selbst zu konsolidieren
aus dem Widerstreit der von Gott in sie eingelegten gegensätzlichen Kräfte.
Jedem Wesen ward Ruhe und Bewegung, Trägheit und Tätigkeitssinn,
Finsternis und Licht, Liebe und Zorn, Heftigkeit und Sanftmut und tausenderlei-
artiges völlig zu eigen gegeben; nur war dabei in dem Maße (der Mischung) ein
Unterschied. In Gott waren alle die Gegensätze schon von Ewigkeit her in der
höchst besten Ordnung. Bei den geschaffenen Wesen aber mußten sie erst durch
den freien Kampf wie aus sich selbst heraus, also durch unermüdliche
Selbsttätigkeit in die rechte Ordnung gelangen.”  (S.108)
      Quelle: Walter Lutz, “Die Grundfragen des Lebens in der Schau des
                   Offenbarungswekes Jakob Lorbers”, 1979 Lorber Verlag