#MeToo-Bewegung - April 2018:
Hollywood: 
Die US-Schauspielerin Allison Mack ist wegen des Verdachts auf Men-
schenhandel festgenommen worden. Ihr wird vorgeworfen, Frauen für eine
angebliche Selbsthilfegruppe rekrutiert zu haben, in der sie zum Sex mit deren
Anführer gezwungen worden seien. Die Opfer sind sowohl sexuell als auch
durch ihre Arbeit ausgebeutet worden. Anführer der Sekte ist Keith Raniere.
Die Frauen haben ein Brandzeichen mit seinen Initialen getragen ...
US-Entertainer Bill Cosby ist am 28.4.2018 vom Gericht wegen sexueller
Nötigung schuldig gesprochen worden. Nun könnte ihm eine lange Haftstrafe
drohen. Cosby, der in den 80er Jahren mit der „Bill Cosby Show“ weltberühmt
geworden war, hatte die Vorwürfe immer zurückgewiesen. Insgesamt haben
bisher mehr als 50 Frauen Bill Cosby öffentlich sexuelle Belästigung vorge-
worfen, die meisten Fälle sind aber verjährt.
Es ist der erste bedeutende Strafprozess wegen sexueller Übergriffe in der US-
Unterhaltungsbranche seit Beginn der „#MeToo“-Bewegung. Es gab zahlreiche
Reaktionen aus der Showbranche. Schauspielerin Elizabeth Banks („Die Tribu-
te von Panem“) etwa betonte, endlich gebe es „etwas Gerechtigkeit für Cosbys
Opfer. Mögen sie heute etwas Frieden finden.“ Und die Autorin Terry McMil-
lan jubelte: „Hallelujah. Es wurde verdammt nochmal Zeit.“ ...
Die größte Schauspielergewerkschaft Hollywoods  (Screen Actors Guild
(SAG-AFTRA) fordert nun ein Ende von beruflichen Treffen in Hotelzimmern:
Treffen in Hotelzimmern und Privatwohnungen seien „risikobehaftet“. Es müs-
sten „andere angemessenere Orte“ für berufliche Termine gefunden werden ...
Schweden: Nach einem Skandal um sexuelle Übergriffe an der renom-
mierten Schwedischen Akademie hat die Einrichtung, die auch für die Aus-
wahl der Literaturnobelpreisträger zuständig ist, drei prominente Mitglieder
verloren. Aus Protest erklärten Peter Englund, Klas Ostergren und Kjell Esp-
mark gestern ihre Rücktritte. Die drei Akademiemitglieder reagierten damit
nach einem knappen halben Jahr auf Enthüllungen der Zeitung „Dagens Nyhe-
ter“, wonach ein der Akademie nahestehender hochrangiger Kulturfunktionär
über Jahre hinweg 18 weibliche Mitglieder der Akademie, Frauen oder Töchter
von Akademiemitgliedern und Mitarbeiterinnen belästigt oder missbraucht
haben soll...
Spanien:
Massenproteste wegen einem Gerichtsurteil, bei dem fünf Männer vom
Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen wurden. Zehntausende Menschen
gingen am 28.4. im ganzen Land auf die Straße, mehr als 1,2 Millionen Men-
schen unterzeichneten eine Protestpetition ...
Indien:
Auf dem asiatischen Subkontinent, auf dem Frauen nach wie vor als
“Menschen zweiter Klasse” diskriminiert werden, werden jährlich                
rund 40.000 Vergewaltigungen angezeigt. Obwohl der Staat Strafen               
für die Täter schon vor Jahren verschärft hat, scheinen diese bisher keine
positiven Auswirkungen auf die Statistik zu haben. Seit 2012 ist die Quote   
an Vergewaltigungen um etwa 60 Prozent gestiegen, der Aufschrei in der
Bevölkerung ist groß. Aus diesem Grund erließ Indien Ende April ein neues
Gesetz, das die Vergewaltigung von Kindern unter zwölf Jahren unter Todes-
strafe stellt. Allerdings ist auch das geltende Gesetz schon sehr streng: so kon-
nte bisher für Pädophilie in Indien eine lebenslange Haftstrafe verhängt werden
(davon sind wir im Westen noch weit entfernt ...). Das indische Parlament muss
nun innerhalb eines halben Jahres die Gesetzesänderung bestätigen und dauer-
haft einführen ...
Österreich:
Frauenhäuser bieten seit 40 Jahren Frauen Schutz vor gewalt-
tätigen Männern: Die Ausstellung „Am Anfang war ich sehr verliebt“ im
Wiener Volkskundemuseum berichtet von den Hintergründen und den Anfän-
gen der Frauenhäuser in den 1970er Jahren - aber vor allem auch von betroffe-
nen Frauen in unserer Zeit. Denn Gewalt gegen Frauen in der Familie ist nach
wie vor weit verbreitet - und: Gewalttäter in der Familie (sogar wenn sie sich
an der eigenen kleinen Tochter vergreifen!!!) müssen sich bis heute kaum vor
Verurteilungen fürchten ...
Rückblick auf  März 2018 ...
30.4.2018
 
Allison Mack
Bill Cosby reagierte
wütend auf das Urteil