#MeToo-Bewegung - Juli 2018:
Weinstein - Anklage ausgeweitet: Die New Yorker Justiz hat ihre Anklage wegen
sexueller Gewalt gegen den früheren Hollywood-Mogul Harvey Weinstein ausge-
weitet, er ist nun wegen mutmaßlicher Gewaltakte gegen drei Frauen angeklagt.
Die neu in die Anklage eingefügten Vorwürfe beziehen sich nach Angaben der
Staatsanwaltschaft auf einen Vorfall aus dem Juli 2010. Weinstein soll damals eine
Frau zum Oralverkehr gezwungen haben. Dem früheren Filmproduzenten drohen
für die neuen Vorwürfe eine Mindeststrafe von zehn Jahren Haft und eine
Maximalstrafe von lebenslanger Haft ...
Österreich
Sexuelle Übergriffe in einer Jugendbetreuung: In einer Jugendbetreuung der
Gemeinde Altach könnte es über Jahre hinweg zu sexuellen Übergriffen gekom-
men sein, der langjährige Leiter des Altacher Jugendtreffs ist wegen des Verdachts
des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger festgenommen und inhaftiert worden
sei. Die Zahl der möglichen Opfer ist noch unklar ...
Massive Vorwürfe von sexuellen Übergriffen gegen den künstlerischen Leiter
der Festspiele Erl Gustav KuhnIn einem offenen Brief klagen fünf ehemalige
Künstlerinnen sexuelle Übergriffe und Missbrauch durch Gustav Kuhn, den künst-
lerischen Leiter der Tiroler Festspiele Erl, an. „Massive seelische Gewalt“, in Form
von Mobbing, Demütigung und Schikane sei Alltag gewesen. Wer den Regeln
Kuhns nicht weiter folgen wollte, wurde mit Repressalien und Ausgrenzung und
zurückgerufenen Rollenaufträgen bestraft. Die Unterzeichnerinnen zeigen sich
empört, dass es trotz der Vorwürfe immer noch keine Konsequenzen für Kuhn
gebe. Dieser Zustand sowie die Art, wie auf die bisherigen Vorwürfe reagiert
worden sei, hätten die Frauen dazu bewegt, ihre eigenen Erfahrungen öffentlich zu
machen. Die Grünen fordern eine vorläufige Suspendierung Kuhns, bis es eine
volle Aufklärung gebe, so der stellvertretende Klubobmann der Tiroler Grünen,
Georg Kaltschmid, in einer Aussendung. Er bezeichnete die Vorwürfe als „massiv
und glaubwürdig genug“...
Am 30.7. hat eine der fünf Künstlerinnen, die schwere Vorwürfe gegen Gustav
Kuhn erhoben hatten, ihre Anschuldigungen bekräftigt. Im Jahr 1999 habe es einen
„massiven sexuellen Übergriff“ durch Kuhn gegeben, sagte die Mezzosopranistin
Julia Oesch gegenüber der ZIB2...
Mit #WeTogether (Wetogether.eu) hat die ehemalige Skiläuferin Nicola
Werdenigg eine Plattform für Opfer sexualisierter Gewalt und Machtmiss-
brauch im Sport ins Leben gerufen. Seit 2017 meldeten sich 43 Opfer aus dem
Skisport.  
Zudem seien auch beim Opfernotruf 0800 112 112 (Weißer Ring), mit dem
Werdeniggs Initiative #WeTogether kooperiert, in diesem Zeitraum zwölf Anrufe
zum Thema „Machtmissbrauch im Sport“ registriert worden. 25 Personen nahmen
zu Ex-Skiläuferin Werdenigg, die mit ihren Berichten über sexuelle Übergriffe im
heimischen Skisport eine weit über den Sport hinausgehende gesellschaftliche
Debatte in Gang gesetzt hat, direkt Kontakt auf.
Werdenigg arbeitet außerdem an einer Vernetzung bereits bestehender externer
Anlaufstellen und peilt weiterhin die Erstellung einer unabhängigen wissen-
schaftlichen Studie an, die Strukturen untersucht und Zahlen sowie Fakten liefert.
„Mein Engagement ist nicht darauf gerichtet, gegen einen einzelnen Sportverband
vorzugehen, sondern für junge Menschen die Freude am Sport durch eine respekt-
volle Atmosphäre zu bewahren“, betont die ehemalige Skiläuferin...
Rückblick  Juni 2018
31.7.2018