Google: Google-Mitarbeiter protestierten Anfang November auf der
ganzen Welt dagegen, wie der Konzern mit Missbrauchsvorwürfen um-
geht. Von Tokio über Berlin bis zur Zentrale in Mountain View reichten
die Proteste. Um 10 nach 11 Ortszeit verließen sie ihren Arbeitsplatz, um
zu protestieren. Auf ihren Schildern: Slogans wie "Time's Up, Tech!" -
"Es reicht, Tech-Branche!" oder "Arbeiterrechte sind Frauenrechte".
Mehr als 1000 Google-Mitarbeiter waren es zum Beispiel in San Francis-
co. Per Megafon verkündete eine Mitarbeiterin fünf Forderungen: "Wir
wollen keine Zwangsschlichtungen bei Belästigungsvorwürfen mehr. Wir
wollen, dass Google sich verbindlich für Chancen- und Lohngleichheit
einsetzt. Wir wollen einen öffentlichen Bericht über Missbrauchsfälle.
Wir wollen ein sicheres, anonymes Meldesystem für sexuelle Übergriffe.
Und wir wollen, dass die Gleichstellungsbeauftragte direkt an Sundar
Pichai berichten kann."
Und Google-Chef Pichai gelobt Besserung. "Unsere Mitarbeiter haben
unsere volle Unterstützung, an den Protesten teilzunehmen. Sie haben
konstruktive Ideen für einen besseren Umgang und bessere Strukturen",
sagt er. "Wir werden das Feedback sammeln und diese Ideen umsetzen."
Die #MeToo-Debatte schwelt schon länger in der männerdominierten
Tech-Welt: Bei Google sind nur 30 Prozent aller Mitarbeiter weiblich. Im
Rest der Branche liegt der Frauenanteil meist bei über 40 Prozent...
Neue “Unternehmenskultur” auch bei Uber: Sexismus, Aggressionen
und Schikanen gehörten jahrelang zum Arbeitsalltag beim US-Fahrdien-
stvermittlers Uber. Damit soll jetzt Schluss sein. Die Zeit des "Wachsens
um jeden Preis" sei vorbei, kündigte der neue Uber-Chef Khosrowshahi
an...
Einen nicht geringen Anteil an diesem “Frauenaufstand” hat wahr-
scheinlich auch die bekannte TV-Moderatorin Emily Chang, die in ihrem
Buch "Brotopia" Sexismus im Silicon Valley anprangerte : Frauen sei-
en von dem "Boys' Club" systematisch ausgeschlossen - und hätten so
kaum Karrierechancen. Sie berichtet in dem Buch unter anderem von
Sex-Partys in San Francisco und im noblen Millionärsörtchen Atherton.
Im Kern ihres Buchs geht es aber darum, dass Frauen in der Tech-Welt
kaum Chancen auf Erfolg haben. Sie seien vom "Boys' Club"
systematisch ausgeschlossen...