Am 30. Mai 2016 um 10:34 von DDG 885
Kein Wort über Russland...
Ich habe hier... das gebe ich zu... keine aktuellen Zahlen über den Export von
Milch und Milchprodukten nach Russland vor und nach den Sanktionen. Das
würde ich mal von den Damen und Herren bei den GEZ-Medien erwarten.
Fakt ist, das der Agrarmarkt und nicht nur bei Milch seit den Sanktionen gegen
Russland und den darauf hin von Russland verhängten Gegen-Sanktionen auf
Agrarprodukte der EU, der USA und Kanada anfing zu schwächeln und die
Einbußen, die daraus resultieren, von der Bundesregierung systematisch erst
kleingeredet und neuerdings totgeschwiegen werden. So funktioniert das aber
nicht... aus politischen Gründen den Markt ruinieren und dann die Folgen
totschweigen und die Bauern und ihre "Überproduktion" dafür verantwortlich
machen. Das ist eine weitere Hanswurstiade der Bundesregierung und speziell
dieses Agrarministers hier, der genau weiss, was er tut. Die Medien assistieren
dabei... was einmal mehr einen unerfreulichen Geschmack auf der Zunge
hinterlässt.
Am 30. Mai 2016 um 10:35 von zerocool76
Das "Milchproblem" ist vielschichtig und zum Großteil selbst gemacht. Alleine die
Aufhebung der Sanktionen gegen / mit Russland könnte schon für eine enorme
Entspannung sorgen.
Zudem haben etliche Landwirte schon vor Jahren die Zeichen der Zeit erkannt und
sogenannte Hofläden oder Hofcafes eingerichtet. Hier in der Region haben die
eingeschlagen wie eine Bombe und man hat so sozusagen eine Win-Win-Situation
geschaffen.
Am 30. Mai 2016 um 10:36 von champ.1946
"Da verhungern täglich Kinder auf der Welt, die mit etwas Milch gerettet werden
könnten"
Schon wahr - aber trotzdem schwierig, das wirklich Richtige zu tun:
Aus den gleichen Gründen hatte die EU beschlossen, die berühmten Hähnchenteile
billigst nach Afrika zu schicken.
Erfolg Nr. 1: In Afrika konnten die EIGENEN Produzenten von Geflügelfleisch
mit diesen Billigpreisen der EU nicht mithalten und mußten reihenweise aufgeben.
(Dabei wurden diese Unternehmer oft vorher erst mit der EU-Hilfe zum
Unternehmer gemacht!)
Erfolg Nr. 2: Gerade aus linken Kreisen kommt der (im Endeffekt auch noch
richtige) Vorwurf, dass die EU diese Kleinbauern kaputt gemacht habe.
Nun ja - es bleibt schwierig. Schwieriger, als Lieschen Müller sich das manchmal
vorstellt.
Nur einfach irgendwohin unsere Überschüsse verschenken oder billig liefern - das
muß gut überlegt werden.
Am 30. Mai 2016 um 07:55 von AFD-Fan
Die reiche Banken wurden damals mit Milliarden gerettet.
Und was macht die EU bei den armen Bauern?
Sie lässt sie am langen Arm verhungern.
Auf dem Oktoberfest darf der Wirt für ein Liter Bier über 10,- Euro verlangen.
Und der kleine Bauer bekommt für ein Liter Milch nicht einmal 20 Cent.
Ist das die Demokratie ????????????????????
Die Regierung ist eine Regierung nur für die Reiche.
Aber nächstes Jahr wird ja wieder gewählt.
Am 30. Mai 2016 um 10:55 von Demokratiezukun...
Die Discounter und die Molkereien sind mitschuld
was hier die Molkereien, die Discounter und auch unsere Bundesregierung treiben,
ist nicht fair gegenueber den Landwirten. Milchpreis-Dumping geht hier bei uns
mal gar nicht. Wenn Milch beim Discounter weniger als 60 Cent kostet, dann
stimmt hier was nicht mehr.
Hier nehmen nicht nur die Discounter, sondern auch die Molkereien unsere
Landwirte und Milchbauern aus. Das kann es nicht sein. Den Discountern scheint
Profit vor dem Wohl der Landwirte zu gehen und dass ist genau der falsche Weg!
So funktioniert das nicht. Die Milchpreise muessen HOCH nicht runter. Und
deswegen sage ich mal ganz ehrlich, dass es auch bei Discountern einen
Mindestpreis von 80 Cent pro Liter Milch geben sollte.
Weiterhin ergänze ich dazu, dass ich freiwillig schon mehr bezahle, weil mir die
Milchbauern wichtig sind. Denn: wer soll den sonst die Milch erzeugen bei uns??
Diese GEN-Milch aus den USA will ich nicht und auch diese radioaktive Milch
aus Russland will ich ebenfalls nicht.
Am 30. Mai 2016 um 11:01 von DDG 885
In Russland gibt es immer mehr deutsche Landwirte...
Es gibt inzwischen mehr als Tausend deutsche Landwirte, die in Russland tätig
sind und aus dem Land von alten Kolchosen funktionierende Agrar-Betriebe
gemacht haben, wofür sie von den Einheimischen geschätzt werden. Auch das
würde in so einen Beitrag wie diesen hineingehören... Es gab dazu in den
deutschen öffentlich-rechtlichen Medien bereits Reportagen, die dies eindrucksvoll
belegen...
Dass in Russland nicht wenige Bauern inzwischen beachtlich investiert haben und
sich, so paradox es klingt, ein weiteres Bestehen der Sanktionen wünschen, weil es
ihre deutsche und EU-Konkurrenz aussperrt ist inzwischen ein Fakt. Denn wer
Verpflichtungen gegenüber seiner Hausbank eingeht, kann sich ein Aussperren
lästiger Konkurrenz nur wünschen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das auswirken
wird. Die UdSSR war einer der größten Getreide-Importeure der Welt und
Russland ist heute der größte Getreide-Exporteur der Welt vor den USA und
Kanada. Wenn das bei Lebensmitteln auch so wird... ohne Monsanto...
Am 30. Mai 2016 um 11:19 von Randbemerkung
ist Arbeit in Deutschland wieder etwas wert? Vom Landwirt bis zur Pflegekraft,
von der Kindergärtnerin bis zu Reinigungskräften, von Arbeit kann man kaum
noch leben. Eine fatale Entwicklung.
Quelle: http://meta.tagesschau.de/id/112185/milchgipfel-schmidt-verlangt-zugestaendnisse-
von-allen
Am 30. Mai 2016 um 05:47 von christa112233
Hier kann man sehr gut das
Hier kann man sehr gut das Geiz-ist-Geil Prinzip erkennen: Der Verbraucher freut
sich, dass er bei der Milch was gespart hat. Und das gesparte Geld wird ihm
hintenrum in Form von Subventionen für die Bauern wieder aus der Tasche
gezogen, um die Schäden auszugleichen, die er mit seinem Geizen anrichtet. Das
passiert, wenn man in seiner Gier nur bis zum Kassenbon denkt.
Am 30. Mai 2016 um 06:18 von ernst_thälmann
warum nicht kostenlose Schulmilch?
die Milchnachfrage würde steigen und Millionen Kindern aus armen Familien
würde das weiterhelfen.
Aber soziale Wohltaten sind ja leider nicht im Intresse dieser Bundesregierung.
Am 30. Mai 2016 um 06:23 von Flecky
Ich kann dieses Gejammer nicht verstehen. Es wird massiv Milch über den
tatsächlichen Bedarf produziert und damit verfällt der Preis. Und warum ist das so
? Weil auch die Landwirtschaft eine Lobby-Wirtschaft ist. Bei dem, was an
Subventionen dort reingepumpt wird, wäre ein Landwirt dumm das aufzugeben.
Richtig wäre es, den Markt sich selbst bereinigen zu lassen damit Milch wieder
echte 50 Cent Wert wird und nicht staatliche Subventionen und damit Steuergelder
verschwendet werden. Jeder muss beruflich neu orientieren wenn der Markt
übersättigt ist. Landwirte anscheinend nicht. Lobbywirtschaft eben.
Dass die Böden und vor allem das Grundwasser durch intensive Milchproduktion
verseucht wird (Gülle wird einfach auf die Wiesen überall verteilt) und den
Menschen sowie der Natur schadet, scheint hingegen niemanden zu stören.
Schönes neues Deutschland.
Am 30. Mai 2016 um 06:30 von Hermann Speckäter
Produzieren am Markt vorbei
Jeder BWL-Student lernt den sogenannten "Schweinezyklus" kennen und dessen
Auswirkungen auf den Agrarmarkt.
Nach Freigabe der Milchquoten haben die Landwirte weit mehr produziert, als der
Markt aufnehmen konnte. Folglich gingen die Erzeugerpreise deutlich zurück. Das
ist eine normale Entwicklung, die in allen Sektoren der Ökonomie zu beobachten
ist.
Die Landwirtschaft in Ansehung des Marktes unter Naturschutz zu stellen wäre
eine schlechte Lösung. Dann kommen wir bald wieder dahin, dass Landwirte dafür
bezahlt werden, dass sie nicht produzieren.
Der Staat sollte sich völlig heraushalten. Unrentable Grenzbetriebe fielen weg und
die Milchmenge könnte sich der Nachfrage anpassen und auskömmliche Preise
sichern.
Die Erfahrungen aus den "Schweine-Zyklus-Zeiten" lassen allerdings befürchten,
dass sie deutsche Agrarlobby ihre Stimmen an den politisch Meistbietenden
verkauft.
Am 30. Mai 2016 um 06:35 von ladycat
Der Milchpreisverfall hat doch hauptsächlich
nur einen Grund, nämlich, die kleinen und mittleren Betriebe zum Aufgeben zu
zwingen. Das ist ein Skandal!
Am 30. Mai 2016 um 06:53 von paganus65
Keine Marktfunktionalität
Das Problem der Agrarwirtschaft:
Die oft propagierten "Kräfte des Marktes" haben Voraussetzungen, die hier nicht
funktionieren:
1) Das Nicht-Nachfragen muß eine Option sein. Das gilt bei Nahrungsmitteln
nicht.
2) Das Nicht-Verkaufen muß eine Option sein. Hat man Kühe, muß man melken.
Und füttern. Also kann man nicht, wie in anderen Bereichen, mal eben "die Menge
drosseln". Sondern man muß das Produktivvermögen - die Kuh - dann schlachten,
also als Verlust abschreiben.
3) Die Nachfrager müssen viele sein. Aber die wenigen Nachfrager bilden ein
Kartell: Aldi, Lidl und Co.
4) Billigimporte müssen zumindest ihre Transportkosten tragen. Bei Agrar-
produkten wird der Transport aber per Zwangsabgabe vom Bürger bezahlt.
Und: Der Bürger gibt einen zu großen Teil seines Einkommens für Miete aus: Also
Einkommen aus Besitz für den Vermieter. Damit bleibt zu wenig für Einkommen
aus Arbeit für den Bauern: Somit müssen viele, ob sie wollen oder nicht, Billig-
essen einkaufen.
Am 30. Mai 2016 um 07:09 von villamityacht
Die übliche Vorgehensweise
So ist es recht: man bleibt unter sich. Politiker und Lobbyisten kuscheln unter einer
Decke. Am Ende werden sie eine Lösung finden, bei der die Gewinne von
Molkereien und Großhandel mindestens so hoch bleiben wie bisher. Der Steuer-
zahler darf dann ordentlich Unterstützung für die darbende Bauernschaft auf-
bringen, die aber in jedem Fall nur die großen Industrie-Agrarbetriebe erreicht. Es
kann ja nur gut sein, wenn kleine Bauern von der Bildfläche verschwinden (siehe
Gesprächsteilnehmerliste).
Von unserem Landwirtschaftsminister aus der CSU war nichts anderes zu
erwarten.
Am 30. Mai 2016 um 07:31 von Diabolo2704
Wenn mehr produziert wird, als die Verbraucher benötigen, dann bekommt man
für das Produkt eben keinen kostendeckenden Preis mehr. Das kann doch nicht so
schwer zu begreifen sein.
Es bleibt nur zu hoffen, daß jetzt baldmöglichst Schluß ist mit dem
tierschutzwidrigen Auspressen von Milchkühen, mit dem skrupellose
Agrarindustrielle den Geiz gedankenloser Konsumenten bedienen.
Auch sollte die Verbrauchertäuschung beendet werden, mit der auf den
Verpackungen von Produkten tierischer Herkunft eine heile Bauernhofwelt
dargestellt wird. Genauso wie die Bilder auf Zigarettenschachteln müßten die
Verpackungen die tatsächlichen Verhältnisse in der Agrarindustrie widergeben.
Am 30. Mai 2016 um 07:32 von ht1941
Die Bauern müssen sofort die Milchmenge halbieren, ggfs. fortschütten, damit die
Molkereien keinen Möglichkeit mehr haben, die Preise über die Menge zu
drücken.
Macht ein Milch-Kartell!!!
Am 30. Mai 2016 um 07:40 von Nachdenklich67
Herumwurschteln macht keinen Sinn
Wenn man schon Geld zahlt, dann nicht, um bestehende milchproduzierende
Betriebe zu subventionieren.
Sondern um die Landwirte, die besonders schlecht dran sind, in die Lage zu
versetzen, auf andere Produkte umzusatteln.
In anderen Bereichen - zB Geflügel oder Schweine - sind Bauern zwar auch nicht
glücklich, aber die Preise decken doch meist die Kosten ab.
Wie sonst soll man die Überproduktion abbauen und die Preise wieder auf ein
höheres Niveau bringen ?
Besser das Produkt wechseln als den Betrieb verlieren.
Die von Merkel ins Gespräch gebrachten 100 Mio sind wohl am ehesten
Brotkrumen, um CDU Stammwähler in ländlichen Raum bis nach den Wahlen
2017 bei der Stange zu halten.
Am 30. Mai 2016 um 07:42 von petemadsen
Dann müssen die Preise eben steigen. Organisiert euch und verlangt, was ihr
braucht!
Am 30. Mai 2016 um 07:54 von Quereinwerfer
Wasser, Milch und Brot - Ethik
Die Krise ist selbstgemacht und war genau so vorherzusehen. Vor allem auch von
den Herren, die die EU-Quote kippten und den Unternehmerbauern, die Millionen
in Hochleistungsanlagen und -tiere steckten, um die Produktion massiv zu erhöhen.
Dabei sollte es bei Grundnahrungsmitteln auch ethische Grundsätze geben.
Letztlich ist es Tierquälerei, wenn die Kühe zu immer höheren Leistungen
angetrieben, von Maschinen gemelkt werden, nur um Milch noch billiger zu
machen. Diejenigen, die aus Überzeugung und nicht Geldgier Landwirte sind, ist
das bewusst. Und genau diese wird man so zerstören. Es gibt kaum noch Klein-
betriebe, kaum noch Kühe auf der Weide. Dabei könnte die Milchvesorgung
dezentral viel umweltfreundlicher und gesünder ablaufen. Es ist genug da, um auch
die nächste Großstadt mitzuversorgen. Die Gesetze des Marktes sollte man für
Wasser, Milch und Brot aussetzen!!! Es wäre gerechter, gesünder und zukunfts-
trächtiger als alles, was nun beschlossen wird.
Quelle: http://meta.tagesschau.de/id/112175/milchgipfel-zum-preisverfall-nur-in-kleinem-
kreis