Verwendung des Moringa-Baumes
Sehr junge, unreife dunkelgrüne Früchte werden wie Grüne Bohnen verwendet,
indem man sie in kleine Stücke schneidet, kocht und als Gemüse verzehrt. In
Südindien sind "Drum Sticks" in Kombination mit einer speziell gewürzten
Linsensuppe (Sambhar) beliebt. Diese Früchte werden bereits 40 Tage nach der
Blüte geerntet. Ältere Früchte müssen wie Spargel von ihrer holzigen Hülle befreit
werden und werden vorzugsweise in bestimmten Gewürzmischungen (Curry)
verarbeitet. Die jungen Blätter werden wesentlich seltener als Gemüse gegessen,
weil der Aufwand bei der Ernte doch relativ hoch ist. Allerdings wird der Saft der
Blätter in ganz Indien weitverbreitet und regelmäßig als Zusatzgetränk oder in der in
ganz Asien verbreiteten Saft-Diätetik zur Vorsorge und Bekämpfung von
Mangelernährung und deren Folgen eingesetzt. Dies betrifft in Asien und Afrika vor
allem die ernährungsbedingte Anämie oder den sogenannten Alterszucker. Saft-
Diäten werden vor allem bei Kindern und älteren Personen angewendet, deren
Körper rein chemische Substanzbehandlungen nur schlecht oder auch gar nicht
vertragen.
Moringa hat einen ganz eigenen Geschmack und braucht wegen seines hohen
natürlichen Salzgehaltes nicht nachgesalzen zu werden und enthält auch
Nicotinsäure.
Die rübenartigen Wurzeln junger Pflanzen mit einer Höhe von etwa 60 cm werden
ausgegraben oder aus dem Boden gezogen und müssen anschließend gut von ihrer
leicht giftigen Rinde (Alkaloide) befreit werden. Die Wurzeln enthalten unter anderem
Benzylsenföl, das für den Meerrettich-artigen Geschmack verantwortlich ist.
Der Meerrettichbaum ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein relativ populäres
Gemüse in Asien und Afrika von hohem Nährwert sein kann. Die meisten Teile der
Pflanze sind für Menschen und Tiere essbar. Als Nährstoffe beinhalten die Blätter
Protein, die Vitamine A, B und C und die Mineralstoffe Kalzium und Kalium. Sie sind
in Süd- und Südostasien als Gemüse weit verbreitet.
In Thailand werden die jungen grünen Zweige wild wachsender Arten ebenfalls als
Gemüse verwendet, das man meist blanchiert und dann zu einer würzigen Dipsoße
reicht oder zu Suppen gibt. Als Tierfutter kommen hauptsächlich die Blätter der
Pflanze zum Einsatz. Bei der Verwendung als Futter für Rinder hat sich gezeigt, dass
unter bestimmten Umständen die Gewichtszunahme um 32 % und die Milchpro-
duktion um 43 bis 65 % gesteigert werden kann.
Aus den Samen wird eines der besten und stabilsten Pflanzenöle gepresst, das sehr
lange haltbar ist und nicht ranzig wird. Es wurde früher als Grundlage zur Herstel-
lung von Salben oder als feines Schmieröl in der Uhrenindustrie verwendet und
auch als Salatöl, oder zur Herstellung von Seife und Kosmetika verwendet. Als
Behenöl kann es auch zu Brennzwecken und als Biodiesel genutzt werden. Der
wasserlösliche Rindengummi des Meerrettichbaums wird in Indien auch als
desinfizierende Appretur verwendet.
Heilkunde
Alle Pflanzenteile des Meerrettichbaums werden in der lokalen, traditionellen
Medizin Indiens, Sri Lankas, Javas und Afrikas eingesetzt. Der Saft wird verwendet,
um den Blutdruck zu stabilisieren. Blätter wirken entzündungshemmend. Mit den
Wurzeln werden rheumatische Beschwerden kuriert.
Das in der Wurzel enthaltene Alkaloid Spirochin und Moringine wirkt bakterizid,
weshalb zwischenzeitlich auch eine Verwendung als Antibiotikum sowie im
biologischen Pflanzenschutz geprüft wird. Auch die langen unreifen Samenkapseln
sollen medizinische Wirkstoffe enthalten.
Von Fidel Castro propagierter Anbau auf Kuba
Im Juni 2012 machte der kubanische Revolutionsführer und ehemalige Präsident
Fidel Castro den Meerrettichbaum sowie den Maulbeerbaum zum Thema einer seit
seinem Rückzug aus der aktiven Politik in allen kubanischen Medien veröffent-
lichten „Überlegungen“. In seinem wenige Zeilen umfassenden Text propagierte er
die Kultivierung der beiden Baumarten „in großem Maßstab“ und bezeichnete die
Moringa oleifera als „unerschöpfliche Quelle für Fleisch, Eier und Milch“.
Einerseits löste die ungewöhnliche Art und Form dieser und anderer Kommentare
der jüngeren Zeit des ehemaligen Staatsmannes Spekulationen um seinen Geistes-
zustand aus. Andererseits wurde der Meerrettichbaum in Kuba mit staatlicher
Förderung bereits seit ein bis zwei Jahren vor Castros Äußerung zunehmend als
günstige Rohstoffquelle für die Pflanzenmedizin sowie zur Nahrungsergänzung
verbreitet und gilt dort seit der Empfehlung von höchster Autorität nun umso mehr
als landwirtschaftlicher Hoffnungsträger.
Im Oktober meldete sich Fidel Castro mit detaillierteren Angaben zum Meerret-
tichbaum erneut zu Wort. Im Vorfeld der im halbjährlichen Turnus stattfindenden
Sitzung des kubanischen Parlaments beschäftigten sich die Mitglieder dessen
Ausschusses für Landwirtschaft und Ernährung im Dezember 2012 ausführlich mit
den bisherigen Resultaten des von Castro geforderten massenhaften Anbaus des
Meerrettichbaums. 
Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie
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