Beigetragen zu diesem Sieg hat sicherlich das besonnene, ausgleichende
und stets authentisch wirkende Wesen Van der Bellens.
Eine große Rolle hat aber gewiss auch die Angst vor einem “Rechtsruck”
gespielt - die von den Medien ohne Zweifel auch noch zusätzlich geschürt
wurde.
Trotzdem ist diese Wahl eindeutig eine klare Absage für Intoleranz,
Rechtsextremismus sowie Hetz- und Hassparolen.
Treibende Kraft dabei waren Initiativen im Internet, die - ähnlich wie
beim Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders in den USA - zu einer
breiten Bewegung wurde - und die Van der Bellen letztendlich zum Sieg
getragen hat.
Alexander Van der Bellen beschreibt diese Wahlkampagne von Freiwil-
ligen in der “Österreich-Zeitung” folgendermaßen: “Hunderte junge Men-
schen haben sich engagiert, Videos ins Netz gestellt und ihre Großeltern
überzeugt. Es gab Wirte, die ein paar Cent bei jedem Kaffee eingehoben
haben für die Kampagne. All diese Leute haben Zeit investiert, weil ihnen
der Wahlausgang wichtig war. Ich möchte ihnen danken.”
Der gefürchtete “Rechtsruck” konnte also verhindert werden. Und auch die
“EU-Eliten” können vorerst aufatmen. Allerdings sollte man nicht verges-
sen, dass fast jeder zweite Wähler Hofer gewählt hat ... !!
Und: die EU-Skepsis und tiefe Unzufriedenheit mit der Europäischen
Union (schleichende Ent-Demokratisierung, Austeritätspolitik, Aus-
höhlung christlicher Werte etc.) bleiben weiterhin bestehen !!
Wenn hier nicht bald von den etablierten Parteien wirksam entgegen-
gesteuert wird, könnte der gefürchtete “Rechtsruck” doch noch kommen
(Hofer hat bereits angekündig, dass er in 6 Jahren nochmals antreten
will...). Wobei man anerkennen muss, dass Hofer und die Strache-FPÖ in
letzter Zeit viel “gemäßigter” auftreten und mehr in die “Mitte” zu rücken
scheinen ... (was sehr zu begrüßen ist, denn eine EU-kritische Partei ist
heutzutage ohne Zweifel auch sehr wichtig ...)