Gemäß Thierry Meyssan will Frankreich nach dem Vorbild des "Kosovo"
die Anerkennung eines kurdischen Schein-Staates, "Rojava", vorbe-
reiten.
Hintergrund: die Kurden sind gemäß Meyssan historisch gesehen ein noma-
disches Volk, wie die „Zigeuner“ in Europa, aber in einer Krieger-Version. Sie
wanderten im Euphrat-Tal und konnten manchmal auch den Norden des ak-
tuellen Syrien durchqueren.
Am Ende des Osmanischen Reiches wurden einige von ihnen eingestellt, um
insbesondere an der Vernichtung der Christen im Allgemeinen und speziell der
Armenier teilzunehmen.
Als Belohnung für ihre Verbrechen erhielten sie die Besitzungen der Armenier,
die sie getötet hatten und wurden dann sesshaft.
Während der französischen Kolonialisierung wurden die Kurden des Millis-
Stammes rekrutiert, um den arabischen Nationalismus in Raqqa und Aleppo
auszurotten, und verließen dann Syrien, als es unabhängig wurde.
"Rojava" entstand auf arabischem Gebiet, auf dem die Kurden kontinuierlich
erst seit der Unterdrückung während des türkischen Bürgerkriegs in den 1980-
iger Jahren anwesend sind, deren kollektive Opfer sie wurden.
Die dort lebende muslimische und christliche Bevölkerung wurde während des
Krieges gegen Syrien vertrieben und wird als Bürger dorthin nicht zurück-
kehren können.
"Rojava" wurde der PYD anvertraut, einer ehemals marxistisch-leninistischen
pro-sowjetischen Partei, die plötzlich pro-US-anarchistisch wurde.
Trotz aller Behauptungen ihrer Kommunikatoren bewahrt sie eine stark struk-
turierte Hierarchie, eine totalitäre Verehrung des Gründers, und eine eiserne
Disziplin. Nur die hohen Positionen wurden paritätisch, mit einem Mann und
einer Frau besetzt.
Diese neue Organisation gilt auch für den Generalstab, während Frauen in der
Rojava-Miliz selten sind; jedenfalls seltener als in den gemischten Armeen der
Region, Tsahal (IDF) und in der syrisch-arabischen Armee.
Im Jahr 2013 hatte das Pentagon geplant, den französisch-türkischen Plan im
Rahmen der Umgestaltung des Erweiterten Nahen Ostens zu unterstützen, und
somit gleichzeitig die Schaffung eines "Sunnistan" beiderseits der Grenze von
Irak und Syrien (Robin Wright-Plan) zu organisieren.
Jedoch ließ das Pentagon die beiden Projekte fallen, als Präsident Trump
beschloss, Daesch zu vernichten, da er die Kurdenfrage nur mehr als Vorwand
für die Präsenz der GI‘s in Syrien betrachtete.
Darüber hinaus und im Hinblick auf den Misserfolg des letzten Jahres bei der
Schaffung eines anderen kurdischen Staates durch Israel , diesmal im Norden
von Irak, müssen Paris und Ankara mit der Opposition vom Iran, Irak, und
Syrien und in viel allgemeinerer Form, von fast der ganzen arabischen Welt
rechnen.
Ankara, das im Jahr 2011 die Schaffung eines kurdischen Pseudostaates im
Norden von Syrien noch aktiv befürwortete, ist jetzt dagegen, wenn die neue
Einheit von den USA unterstützt wird .
Bei seiner gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsident Macron hat Recep
Tayyip Erdoðan seine rote Linie erklärt: der PKK - die Frankreich auch als
"terroristische Organisation" betrachtet - jegliche Möglichkeit nehmen, einen
Korridor zu erstellen, der ihr erlaubt, Waffen aus dem Mittelmeerraum nach
Süd-Ost-Anatolien zu importieren ...
20.1.2018
Quelle und gesamter Artikel: http://www.voltairenet.org/article199335.html
Kurdenkonflikt und das Projekt “Rojava”