Die formale Entsprechung für Satan im Islam ist Schaitan. Der Begriff stammt aus
dem Hebräischen, die arabischen Lexikographen leiten das Wort jedoch von der
arabischen Wurzel š-n („jemanden von seiner ursprünglichen Absicht abbringen“)
ab.
Die vorislamischen Araber glaubten, dass es nicht nur einen Satan, sondern viele
Satane gebe. Diese Satane waren nach ihrer Vorstellung aufsässige Dschinn.
Jeder große Dichter, so glaubte man, habe seinen eigenen Schaitan. Mit der Figur
des Schaitan ist die Figur des Iblîs verwandt. In der koranischen Geschichte über
Adam im Paradies kommen beide Figuren nebeneinander vor.
Mit 88 Erwähnungen ist Schaitan eines der am häufigsten vorkommenden
Geistwesen im Koran. So kommt er auch in der Geschichte über Adam und Eva
vor. Nachdem sie erschaffen worden waren, lebten sie im Paradies. Gott verbot
ihnen, in die Nähe des „Baumes der Unsterblichkeit und der Herrschaft, die nicht
vergeht“ zu gehen. Schaitan verführte sie jedoch, von dem Baum zu kosten (Sure
20:120) mit dem Argument, dass Gott mit dem Verbot nur verhindern wolle, dass
sie zu unsterblichen Wesen würden (Sure 7:20). Gott vertrieb sie daraufhin auf die
Erde.
Die Werkzeuge Satans in dieser Welt sind der Wein, das Losspiel, Opfersteine und
Lospfeile. Mit ihnen will er Hass und Feindschaft zwischen den Muslimen auf-
kommen lassen und sie vom Gottesgedenken und Gebet abhalten (Sure 5:90–91).
Die Satansgeister sind es, die die Menschen zu Fehltritten verleiten (Sure 2:36)
und sie die Zauberei lehren (Sure 2:102). Sie versuchen immer wieder, die
Geheimnisse der oberen Sphären zu belauschen, doch werden sie durch
Feuerbrände davon abgehalten (Sure 15:16–18).
Die Menschen werden zur Vorsicht vor falschen Inspirationen durch solchen
Satanen gewarnt (Sure 26:221–227). Wenn ein Mensch einen Satan zum Gesellen
hat, wird er Qârin genannt (Sure 4:38).
Selbst ein Prophet ist nicht davor sicher, dass ihm ein Satan eine Offenbarung
zuflüstert, „aber Gott tilgt dann jedesmal, was der Satan ihm untergeschoben hat“
(Sure 22:52; siehe Satanische Verse).
Auch Mohammed wurde vorgeworfen, dass der Koran die Inspiration eines Satans
sei, was aber im Koran (Sure 81:25) zurückgewiesen wird. Wenn der Mensch im
Koran liest, soll er Zuflucht in Gott vor dem verstoßenen Satan suchen, heißt es in
Sure 16:98.
Rolle im islamischen Volksglauben
Die Satansgeister spielen auch eine große Rolle im islamischen Volksglauben. Die
Anthropologin Kjersti Larsen, die sich mit dem Glauben an solche Geister auf
Sansibar befasst hat, hat festgestellt, dass in der Vorstellung der dortigen Bevöl-
kerung eine ganze Anzahl unterschiedlicher Satansgeister existiert.
Diese Geister, die auf Swahili als masheitani (sing. sheitani) bezeichnet werden,
sollen sich in den Körpern von Menschen einnisten können. Damit sie den
Menschen nicht schaden, müssen sie in Ritualen beschworen werden. Bei diesen
Ritualen treten die Menschen in einen imaginären Dialog mit den Geistern ein und
erörtern dabei auch Fragen der Moralität.
Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie (https://de.wikipedia.org/wiki/Satan)
dort gibt es weitere Quellenangaben