Gemäß dem Geopolitikexperten Thierry Meyssan sind nun, nach fünf
Jahren Krieg in Syrien, die Masken gefallen und die versteckten Absich-
ten der beiden Großmächte USA und Russland werden nun offensicht-
lich: Washington will die "Seidenstraße" abschneiden, Moskau die
Dschihadisten vernichten. Außerdem war die USA nicht fäig, eine
Gruppe "moderater" Opposition aufzubauen und konnte sie daher auch
nicht einsetzen.
Das US-Russische-Abkommen sah vor, dass die Vereinigten Staaten die
"moderaten" Kämpfer von den "Extremisten" trennten;
dann würden diese "Moderaten" mit den beiden Großmächten und der
syrischen arabischen Armee an der Neutralisierung der "Extremisten"
teilnehmen.
Schließlich würde in Damaskus eine Regierung der nationalen Einheit gebildet
werden, unter der Präsidentschaft von Baschar Al-Assad, unter Einbeziehung
von Vertretern der "Moderaten", die am Endkampf gegen die "Extremisten"
teilgenommen haben.
Aber nichts wurde in diesem Sinne getan. Washington hat keine Kämpfer für
die Rolle der "Gemäßigten" gefunden. In Wirklichkeit sind alle "Gemäßigten"
"Extremisten".
So musste man die Gelegenheit ergreifen - oder sogar fabrizieren – und einen
humanitären Konvoi verbrennen, um seinen eigenen Widersprüchen zu
entkommen.
Schließlich zeigt dieses Abkommen, dass es Russlands Ziel ist, die Dschiha-
disten zu vernichten, die sich hier vorbereiten ihn im Kaukasus anzugreifen.
Die verhandelte Lösung war ideal für Moskau: sie setzte dem Leid des syri-
schen Verbündeten ein Ende, sie öffnete einen Kommunikationsweg für seinen
chinesischen Verbündeten und garantierte, den internationalen Dschihadismus
zu beenden.
Ganz im Gegenteil hat Moskau jetzt erfahren, dass seit dem Krieg in Afgha-
nistan der Dschihadismus eine gegen Moskau gewandte US-Waffe ist und dass
Washington sie nicht so schnell aufgeben wird.
Natürlich sind sich die neuen Dschihadisten dessen nicht bewusst, aber jene,
die seit 38 Jahren mit Hilfe der Vereinigten Staaten Krieg führen, können nicht
leugnen, dass sie nur Söldner des Pentagons sind.
Quelle und gesamter Artikel: „Die Masken sind gefallen“, von Thierry Meyssan,
Übersetzung Horst Frohlich, Al-Watan (Syrien) , Voltaire Netzwerk, 28. September 2016,
www.voltairenet.org/article193507.html