Am 29. September 2016 um 05:33 von Nachfragerin
Die USA fordern, fordern, fordern, ...
Die USA hatten Ihre Waffenruhe. Doch statt auch nur einen konstruktiven Beitrag
zur humanitären Lage oder gar einem nachhaltigen Frieden zu liefern, kam es zu
einem destruktiven "Versehen".
Insofern macht Hoffnung, dass die USA derart aggressiv wieder irgendwelche
Forderungen in den Raum stellen. Es lässt vermuten, dass Assad und Russland die
geopolitischen Ziele in den USA weiter untergraben und eine Niederlage der US-
Erfüllungsgehilfen bevorsteht.
Wer Frieden will, darf sich nicht nur diplomatischen Gesprächen entziehen,
sondern muss auch mal liefern, statt nur zu fordern.
Am 29. September 2016 um 05:50 von pnyx
Es ist noch nicht lange her,
da wurde das vom IS gehaltene Manbidsch eingekesselt, von kurdisch dominierten
Milizen belagert und von der US-Luftwaffe bombardiert. Zwei Monate lang. Bei
einem dieser Luftangriffe sollen 125 Zivilisten getötet worden sein.
Ich kann mich an keine Empörungsschreie erinnern. Es ging ja gegen den IS, und
eigentlich weiss man, dass es eben nicht anders geht, wenn man eine Stadt zu
erobern versucht.
In Aleppo greifen die dazu Legitimierten an, die Armee Syriens und die von der
syrischen Regierung zur Hilfe Gerufenen. Und nun ist es eine Barbarei, schlimmer
als ein Schlachthaus. Und wer weiss, was für Vergleiche noch gezogen werden.
Quod licet iovi non licet bovi?
Am 29. September 2016 um 07:03 von AlterSimpel
Es wirkt inzwischen reichlich absurd, welchen Medienhype ein paar westliche
Außenminister um Aleppo machen.
Gibt es sonst keine Kämpfe und keine Toten in Syrien?
Was macht denn die türkische Invasion im Norden und was machen die
Spezialkräfte einiger Nato-Staaten dort?
Haben sich denn überhaupt einige der "moderaten Rebellen" von den Terroristen
distanziert?
Was macht der IS und wie läuft's eigentlich im Irak?
So zu tun, als wäre der Syrienkonflikt mit seinen hunderten Akteuren und
zahlreichen ausländischen Unterstützern irgendwie gelöst, wenn nur die Russen
und Syrer aufhören würden, Aleppo zu bombardieren versperrt die Sicht auf das
große Ganze, und das scheint mir Absicht zu sein.
Wie soll's denn weitergehen in Syrien? Was geschieht mit den wenig kompromiß-
bereiten Rebellen, denen der Westen früher gerne die Staatsführung anvertrauen
wollte? Was mit den Terroristen und wer definiert die?
Am 29. September 2016 um 07:03 von Nachfragerin
"Kerry habe Lawrow gesagt, dass sich die USA vorbereiteten, das bilaterale
amerikanisch-russische Engagement in Syrien auszusetzen."
Es gibt ein bilaterales Engagement, dass sich aussetzen ließe? Meint Kerry damit
die Waffenlieferungen an Russlands Feinde oder spielt er auf den nie zustande
gekommenen gemeinsamen Kampf gegen Islamisten an?
Die USA haben bisher keinen Beitrag zum Frieden in Syrien geleistet. Kerrys
Drohungen sind daher wertlos.
Am 29. September 2016 um 07:13 von Nachfragerin
Russland hat nichts zu verlieren
"Die Kontakte würden danach so lange unterbrochen, bis die russischen und
syrischen Angriffe auf Aleppo aufhörten, sagte Sprecher John Kirby."
Es wäre kein Verlust für Russland und den - vielleicht nicht mehr allzu fernen -
Frieden in Syrien, wenn die USA ihr kontraproduktives Verhalten einstellen
würden. Die kriegsverlängernden Forderungen (Flugverbot), unbewiesenen
Anschuldigungen (Angriff auf Konvoi) und falschen Versprechen (Trennung
Rebellen/Islamisten, Kampf gegen letztere) wird in Russland niemand vermissen.
Am 29. September 2016 um 07:18 von Helga Karl
Für einen Lösungsweg muss man Ursachen berücksichtigen
Zum Kontext: Die zwischen Russland und USA geschlossene Waffenstill-
standsvereinbarung für Syrien hat Russland im Internet (Aussenministerium)
veröffentlicht, da die USA sich weiterhin geweigert hatten, diese Vereinbarung der
Öffentlichkeit und auch UN zugänglich zu machen.
Ein Kernpunkt der Vereinbarung ist, dass die sog. "Gemäßigten" (meist islamis-
tische Terroristen) sich von IS/Al Nusra räumlich und inhaltlich trennen. Das zu
erreichen war Kernaufgabe USA.
Die USA haben diese Vereinbarung NICHT eingehalten in diesem Kernpunkt.
Russland hat seinen Part erfüllt.
Aus der syrischen Armee und deren Verbündete in Syrien hatte es Kritik an
Russland gegeben, weil
die eigenen Opfer /Toten deutlich erhöht wurden dadurch, dass die "westlich
unterstützten" Terroristen die Waffenruhe nur zur eigenen Umgruppierung und
Nachschub genutzt haben. Die sog. "Gemäßigten" kämpften weiter zusammen mit
Al-Nusra.
Ob Pentagon den US-Präs. Obama nur vorführt?
Reaktion darauf war eine militärische Offensive ...
Am 29. September 2016 um 07:25 von Agent lemon
Kaum stehen die US gestuetzten....
"Rebellen"(wir alle wissen wergemeint ist) vor dem Fall, wird eine gigantische
Hype aufgezogen. Was will denn Kerry erreichen? Hoert das Leiden der zivilen
Geiseln dadurch auf? Jeder genaue Beobachter weiss doch was da vorgeht. Al
Nusra und al Sham gegen die Regierung unter Zuhilfenahme ziviler Geiseln.
In Aleppo gibt es keine saekulare Opposition(mehr?). Wen also und warum will
die USA da vor der Vernichtung schuetzen? Wo bleibt die Aufforderung an die
Terrorbanden die Zivilbevoelkerung abziehen zu lassen?
Statt dessen wird gefordert diese Verbrecher noch zu versorgen? Was bitte soll
man davon halten? Reichen die Berichte der NYT , des Guardian und des Herrn
Todenhoefer immer noch nicht, um die USA klar als Terrorhelfer zu entlarven?
Was muss denn noch geschehen? Da kann Kerry noch so schmollen. An den
bewiesenen Fakten aendert das nix: USA und Hilfsvoelker unterstuetzen Soeldner-
banden, Radikal-Islamisten und Terroristen(AlNusra,al sham) und Ru, China, Iran
die legitime Armee Syriens.
Am 29. September 2016 um 07:36 von Agent lemon
Weder Russland, noch die syrische Regierung braucht Kontakte zu Ihnen um die
Befreiung Aleppos fortzufuehren. Je weniger, je besser.
Das Ganze muss nun ein schnelles Ende haben. Lange genug hat die syrische
Armee Korridore fuer Zivilusten offengehalten und die Terrorbanden diese an der
Flucht gehindert um sie als Schutzschilde zu gebrauchen.
Da hat Moon nicht mal gehustet. Jetzt muss, so traurig es ist, entgueltig Schluss
sein mit den US gestuetzten Banden dort. Ich wuensche einen schnellen, moeg-
lichst schonenden Erfolg der syrischen Armee.
Genug ist genug. Ein Waffenstillstand wuerde das Leiden nur noch verlaengern
und den Terroristen zu Gute kommen. Nicht aber, wir haben das mehrmals
gesehen, der Zivilbevoelkerung, die laut Guardian um 50 000 Leute sind und laut
Propaganda wundersamerweise sogar von 250 000 auf 300 000 zugenommen hat.
Wer glaubt eigentlich sowas? So schlecht kann kein Gedaechtnis sein.
Am 29. September 2016 um 07:47 von hbacc
"...Russen und die Amerikaner sollen sich aus dem Krieg heraus halten, dann
werden wir sehen..."
Sie haben leider die Großosmanen und die Wahabiten vergessen. Ohne deren
Banden hätte es vermutlich überhaupt keinen von außen initiierten Regime-Change
gegeben.
So wie (mit dem Hauptinitiator) auch keinen in Libyen, Irak und sonstwo.
Was glauben Sie denn, wieso es die syrische Regierung über etliche Jahre auch
ohne russische Hilfe geschafft hat, existent zu bleiben? Könnte es vielleicht sein,
dass die Syrer nicht ganz so gerne von sich religiös gebenden Eiferern "regiert"
werden wollen, dass sie eher eine nicht gerade in unserem Sinne demokratische
aber gegend-typische Führung ertragen als in Krieg und Chaos getrieben zu
werden?
Wofür wird eigentlich bei "uns" so gerne plädiert? Für islamistische Regimes, die
jeden Abweichler für vogelfrei erklären und gigantische Flüchtlingsströme
auslösen? Und die man dann noch verniedlichend Rebellen nennt?
Am 29. September 2016 um 08:21 von Kreuzviertel
Die USA aber nicht mit Russland!
Seit Beginn ihres Einsatzes in Syrien gehen die Russen auf die USA zu und
versuchen, Übereinstimmungen und Koordinationen zu erreichen.
Im Rahmen der ausgehandelten Waffenstillstände baten die Russen die USA,
ihnen klare Abgrenzungen zwischen radikalen Islamisten und (so genannten)
moderaten Rebellen anzugeben, um nicht die Falschen zu bombardieren. Ergebnis:
Null, auch auf mehrmaliges Nachfragen hin, Null!
Undefinierte, äußerst zweifelhafte Banden in Syrien werden weiter mit Waffen
beliefert, ohne genau zu wissen, in welche Hände sie letztlich gelangen.
Und schließlich das Bombardement der US-Koalition auf syrische Truppen in Deir
Ezzor, und das trotz eines gewaltigen Aufklärungsapparates seitens der Koalition.
Das alles spricht gegen die USA, einen zusammen mit den Russen ernsthaften
Kampf gegen islamistische Terroristen zu führen.
Meine Einschätzung: man braucht sie (noch), um weiter am Ziel festzuhalten,
Assad zu stürzen.
Am 29. September 2016 um 08:06 von Nachfragerin
@delphina97 - "Assad muss weg!" statt Frieden
"Rußland will keinen Frieden und die USA können ihn nicht erzwingen [...]"
Das ist mehr falsch als richtig: Russland wollte keinen Krieg und die USA könnten
den Frieden erzwingen, wollen es aber nicht.
Russland griff erst in den Konflikt ein, als Syrien vor einem Jahr gänzlich an die
Islamisten zu fallen drohte. Da der Westen bzw. Saudi-Arabien die Islamisten
weiter unterstützt, bleibt Russland nur die militärische Lösung.
Die USA hingegen haben mit der Unterstützung "pro-westlicher Rebellen" nicht
nur wesentlich zur Entstehung dieses Krieges beigetragen, sondern befeuern ihn
auch jetzt noch. Obwohl die - inzwischen "moderaten" - Rebellen nicht mehr von
den Islamisten bekannter Terrororganisationen zu trennen sind, hält deren
Unterstützung an.
Die USA reden immer dann vom Frieden, wenn ihr Plan "Assad muss weg!" zu
scheitern droht. Es ist aber genau dieses Dogma, dass einer friedlichen Lösung im
Weg steht.
Am 29. September 2016 um 11:30 von andreas0068
Wer profitiert von einem Abbruch der Kooperation?
Diese Kooperation ist auch nicht tiefgreifend, ein umfassender Austausch zwischen
USA und Russland findet eher nicht statt. Wenn auch diese eingeschränkte
Zusammenarbeit scheitert, können sich die islamistischen Rebellen die Hände
reiben.
Wie sehr es den USA um Einwohner geht, konnte man schon immer an ihren
eigenen Einsätzen sehen, ich erinnere da an Operation Vigilant Resolve 2004 im
irakischen Falludscha. Es sind vielmehr die Stellungen der Dschabhat Fatah asch-
Scham in Aleppo, die verloren gehen, als Faustpfand gegen Assad.
Ein Ende der Kämpfe ist dauerhaft mit den Islamisten nicht möglich. Was bleibt da
ausser militärischer Gewalt?
Ich bin mir sicher, der absolute Großteil der Einwohner wünscht sich ein Aleppo
ohne islamistische Kämpfer.
Quelle: http://meta.tagesschau.de/id/116156/russland-will-in-syrien-weiter-mit-den-usa-
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