F.W.Engdahl glaubt, dass das, was sich zurzeit im Nahen Osten zusammen-
braut, weit entfernt von einer diplomatischen Lösung für Syrien ist.
Gemäß dem Geopolitik-Experten wollen gewisse “Kreise” in den USA den
machthungrigen Erdoğan und das saudische Regime König Salmans und
seines hitzköpfigen und machthungrigen Sohnes, des Verteidigungsministers
und De-facto-Königs, Prinz Salman – die beide den IS unterstützen – dazu
verführen, um mit dem “wahnwitzigen Griff” nach der Kontrolle über den
syrischen und irakischen Ölreichtum und -  wenn sie dazu wirklich verrückt
genug sind -  vielleicht noch über die iranischen Ölfelder, sich selbst daran
aufzuhängen.
Gemäß Engdahl hat übrigens König Salman das saudi-arabische Geld für die
CIA organisiert. Das reicht bis in die Tage zurück, als Salman, noch als Prinz,
die Finanzierung von Osama bin Laden und der Mudschaheddin der al-Qaida
im Afghanistan-Krieg der 1980er-Jahren gegen die sowjetische Rote Armee
organisiert hatte.
Heute bestehe “eine obszöne, militärische und wirtschaftliche Allianz zwischen
dem übermäßig ehrgeizigen Erdoğan der Türkei und der wahhabitischen Saudi-
Monarchie. Was die saudische Monarchie von König Salman und Prinz Salman
betrifft, so ist sie begierig, weitere Ölfelder einzunehmen, um ihren Reichtum
zu steigern. Das tut sie nicht, weil die Monarchie mittellos wäre, sondern weil
sie sich anscheinend vormacht, ihr würde, wenn sie sich in den Besitz der
meisten Ölreserven der Welt brächte, endlich erlaubt, »an der Herren Tisch zu
sitzen« und nicht mehr von den arroganten westlichen Oligarchen wie primitive
Beduinen und Kameltreiber im Rolls-Royce behandelt zu werden.”
Außerdem wurde gemäß F.W.Engdahl im März 2015  Ägyptens Präsident Abdel
Fattah Al Sisi als Ergebnis von Absprachen zwischen der saudischen Monar-
chie Salmans und Erdoğan gezwungen, eine entscheidende politische Position
an Erdoğan abzutreten. Erdoğan wird bald die Organisation für Islamische
Zusammenarbeit (OIC) führen, die als die muslimische »UNO« gilt, welche an
Größe und globaler Macht an zweiter Stelle hinter den Vereinten Nationen
steht.  2013 verurteilte der Türke Erdoğan übrigens den Sturz des Regimes der
Muslimbruderschaft durch Al Sisi und weigerte sich, Al Sisis Legitimität
anzuerkennen.
Jetzt, mit Bezug auf den von den Saudis vermittelten Kompromiss, wird Al Sisi
nicht nur seine Präsidentschaft im OIC übergeben, was zweifellos ein mit
saudischem Geld für das bedürftige Ägypten geschmiertes Geschäft war. Al
Sisi wird auch an das Regime Erdoğans, das die Muslimbruderschaft unter-
stützt, Hunderte der ägyptischen Muslimbrüder übergeben, die, nachdem Al
Sisi 2013 den Präsidenten Mohammed Morsi von der Bruderschaft gestürzt
hatte, in der Todeszelle sitzen.
Die OIC wurde 1969 von 57 Mitgliedstaaten als »die kollektive Stimme der
muslimischen Welt« gegründet. Sie war infolge des Zusammenbruchs des
Osmanischen Reichs und des Kalifats nach dem Ersten Weltkrieg, der ein
Vakuum für eine pan-islamische Institution hinterlassen hatte, vorbereitet
worden. 
Die OIC vertritt heute die Vereinigung von 56 islamischen Staaten. Es handelt
sich weitgehend um die gleiche Gruppe islamischer Staaten, die Prinz Salman
im vergangenen Monat nach Riad eingeladen hatte, um für Saudi-Arabien eine
»Islamische Anti-Terror-Koalition« zu bilden. 
Schritt für Schritt nähert sich nun der machthungrige Erdoğan – zurzeit der
internationale »Beschützer« der Muslimbruderschaft und der Unterstützer des
IS – seinem lange gehegten Traum von der Wiederherstellung des islamischen
Kalifats, aber nicht eines unter einem gewissen Typen namens Al Baghdadi,
der gemäß Engdahl auch bloß eine Fiktion sein könnte.
Der neue Erhabene Sultan soll Recep Tayyip Erdoğan sein. Dies oder
Ähnliches glaubt er vor allem nach dem jüngsten Besuch des hinterhältigen
Joe Biden in Ankara. Engdahl: “Von Tag zu Tag wird erkennbarer, dass die
Intriganten in Washington und ihre oligarchischen Hintermänner von der Wall
Street und von Big Oil die Bühne für etwas sehr Großes und sehr Dramatisches
herrichten, das in wenigen Monaten im Nahen Osten eintreten soll. Das
Ergebnis könnte die ganze Welt überraschen. Wir können uns sicher sein, dass
es der Sache des Weltfriedens und der Harmonie nicht förderlich sein wird,
wenn es im Sinne Joe Bidens und seiner Gönner seinen Weg nimmt.”
Quelle und gesamter Artikel: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/f-william-
engdahl/washington-bereitet-die-buehne-fuer-etwas-dramatisches-im-nahen-osten.html