Alexander Hartmann (BUESO) schreibt zu den Hintergründen des US-Angriffs
auf syrischen Luftwaffenstützpunkt folgendes:
“US-Präsident Donald Trump traf am 6. und 7. April in Florida mit dem chinesi-
schen Präsidenten Xi Jinping zusammen, und schon zuvor wurde angekündigt,
daß US-Außenminister Rex Tillerson am 11. und 12. April Moskau besuchen
wird. Dies zeigt, daß das Potential für eine historische Neuausrichtung der
Weltordnung, welche die imperiale Geopolitik beendet und ein neues Para-
digma des Friedens durch Entwicklung einleitet, noch nie so groß war wie in
diesem Moment der Geschichte.
Angesichts dieser Aussichten sollte es daher niemanden überraschen, daß
dramatische Schritte unternommen werden, um die Vereinigten Staaten in
einen neuen kolonialen Krieg in Syrien zu treiben, wie früher schon in Vietnam,
im Irak und in Libyen. Die Absicht dahinter ist nicht nur, ein weiteres Land in
Südwestasien zu zerstören, sondern vor allem, zu verhindern, daß die Ver-
einigten Staaten, die vom Finanzempire der Londoner City und der Wall Street
immer noch als ihre wichtigste Kolonie betrachtet werden, sich dem Griff
dieses Empires entziehen und eine Partnerschaft mit Rußland und China
eingehen. Denn damit würde die imperiale Teilung der Welt in Ost und West
überwunden - und ohne diese Teilung kann das Empire nicht herrschen.
Das ist der wahre Hintergrund des Zwischenfalls in Syrien, bei dem in dem Ort
Khan Sheikhoun chemische Kampfstoffe freigesetzt wurden - entweder direkt
durch Al-Kaida-Terroristen oder, worauf die Feststellungen des russischen
Militärs hindeuten, durch einen legitimen Angriff der syrischen Luftwaffe auf
ein Waffenlager der Terroristen, bei dem auch eine Chemiewaffenfabrik des
syrischen Zweiges von Al-Kaida zerstört wurde. In der Folge wurde jedenfalls
ein Kampfgas freigesetzt, das Berichten zufolge Dutzende Menschen, darunter
auch Kinder, tötete.
Diese Einschätzung der Vorgänge wird, wie EIR aus gutinformierter Quelle
erfuhr, von amerikanischen Geheimdienstexperten mit Quellen vor Ort in
Syrien geteilt.
Die US-Regierung reagierte völlig überraschend mit Raketenangriffen auf einen
Stützpunkt der syrischen Luftwaffe, was die IS-Terroristen dazu nutzten, im
Westen von Palmyra verlorenes Gelände zurückzugewinnen.
Lyndon LaRouche und Helga Zepp-LaRouche verurteilten die US-Bombenan-
griffe auf die syrischen Truppen auf das schärfste. Offenbar sei Präsident
Trump falsch über die Vorgänge informiert worden, wenn er behauptet,
Baschar Al-Assad sei für einen Chemiewaffenangriff auf die eigene Bevölker-
ung verantwortlich. Tatsächlich wußten die US-Truppen vor Ort in Syrien, daß
die Kampfstoffe von einem Al-Kaida-Stützpunkt kamen, wie es auch Rußland
und Syrien erklärt haben. Präsident Trump sei ganz offensichtlich von Perso-
nen in seinen eigenen Sicherheits- und Geheimdiensten belogen worden.
Die Behauptung, Syrien sei für den Giftangriff verantwortlich, stütze sich
ausschließlich auf britische Quellen - dieselben Netzwerke, die auch die inter-
nationale Kampagne gegen Trumps Präsidentschaft koordinieren, um zu
verhindern, daß die USA positive Beziehungen zu Rußland und China auf-
bauen. Trump sei hereingelegt worden. „Die Briten haben das gegen die
gesamte Menschheit in Gang gesetzt“, betonte LaRouche.
Trump müsse sofort die Verantwortlichen für diesen Betrug ermitteln und
entlassen. Der Zwischenfall müsse sofort von den Vereinten Nationen unter-
sucht werden, möglicherweise seien Anklagen wegen Kriegsverbrechen ange-
bracht. „Der Präsident sollte niemals auf die Briten hören. Es ist kein Zufall,
daß diese Falle gerade dann gestellt wurde, als der Präsident sich mit Chinas
Präsidenten Xi Jinping traf - ein Treffen, über das die Briten und ihre Verbün-
deten an der Wall Street vollkommen wütend sind, ein Treffen, das ein neues
und friedliches Paradigma des wirtschaftlichen und wissenschaftlichen
Fortschritts einleiten könnte.
Tatsächlich ist die britische Handschrift in dieser inszenierten Kampagne,
Trump zu Luftangriffen auf das syrische Militär zu verleiten, sehr deutlich
erkennbar, denn die Briten lieben es, mit ihrer Rolle zu prahlen.
- Die einzigen Nachrichten aus Syrien, in denen angeblich ein Chemiewaffen-
angriff der syrischen Streitkräfte dokumentiert wurde, kamen von den „Weiß-
helmen“, einer Gruppe, die von den Briten gegründet wurde und vom briti-
schen Verteidigungsministerium finanziert wird und die in Syrien eng mit den
Terroristen von Al-Nusra und IS zusammenarbeitet. Die „Weißhelme“ wurde
schon mehrfach als Frontorganisation der Terroristen angeprangert, u.a. vom
russischen Außenministerium, von Virginias Landessenator Richard Black und
verschiedenen US-Geheimdienstveteranen.
- Die einzige andere Quelle angeblicher „Beweise“ dafür, daß die syrischen
Streitkräfte chemische Waffen eingesetzt haben sollen, ist die „Syrische Beo-
bachtungsstelle für Menschenrechte“ - eine Ein-Mann-Organisation mit Sitz in
London, die bekannt dafür ist, unzuverlässige, einseitige Informationen zu
verbreiten.
- Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon erklärte in der BBC: „Der
amerikanische Verteidigungsminister Jim Mattis hat mich gestern am frühen
Morgen zu unserer Einschätzung der Verantwortung des [Assad-]Regimes für
diesen Chemiewaffenangriff konsultiert, und wir berieten über die Notwendig-
keit, die wahrscheinliche russische Reaktion auf den Angriff abzuschätzen und
einzukalkulieren.“ Mattis habe ihn dann später zurückgerufen und über die
Entscheidung des Präsidenten informiert, Syrien anzugreifen; die Premier-
ministerin sei auf dem Laufenden gehalten worden. Fallon machte deutlich,
daß die britische Regierung die amerikanischen Angriffe voll und ganz
unterstützt.
- In der Berichterstattung der BBC ist die Genugtuung über den Erfolg der
britischen Manipulationen unverkennbar. Die BBC-Moderatorin Katty Kay
schrieb in einem Twitter-Kommentar zu Trumps Angriffsbefehl: „Übrigens kann
man so ein wichtiges Gipfeltreffen mit China untergraben.“
- Der Londoner Economist, das Hauptsprachrohr des britischen Imperialismus,
jubilierte: „Nach dem Angriff ist Rußlands Romanze mit Donald Trump tot. Ein
weiteres Opfer des amerikanischen Angriffs war die Illusion einer Wiederan-
näherung.“
von Alexander Hartmann, 9.4.2017
Quelle und gesamter Artikel: http://bueso.de/node/9065
Handelt es sich also um einen britisch gesteuerter Putschversuch gegen die
Regierung Trump, der die Gefahr mit sich bringe, daß aus dem dummen und
gefährlichen Luftangriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt vom 7.4.
eine ausgewachsene thermonukleare Konfrontation gegen Rußland und
China wird ...?