Am 23. Dezember 2015 um 00:33 von krittkritt
Ist das unser Verbündeter?
"Polizisten würden Menschen davon abhalten, Verwundete in Krankenhäuser
zu bringen."
Die Kämpfer von Daesh (IS) wurden in türkischen Krankenhäusern anstandslos
versorgt.
Ach ja, die jesidischen Flüchtlinge wurden nicht über die Grenze gelassen, sondern
zu Daesh (IS) zurückgeschickt.
Am 23. Dezember 2015 um 03:43 von paddi
Wer weist Erdogan in die Schranken
Diejenigen,die da im Aufruhr sind, sind eben nicht nur Kämpfer der PKK. Es sind
zahlreiche junge kurdische Leute, die einfach um ihr Recht auf Selbstbestimmung
und kulturelle Identität kämpfen. Das Regime Erdogans bekämpft Kurden, die in
Demonstrationen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen. Nur weil die
Türkei jetzt bezüglich der Flüchtlingspolitik kooperiert, ist es nicht angebracht, zu
allen weiteren Untaten zu schweigen. Wenn Russland in Syrien die Menschen-
rechte verletzt, ist man mit dem Verurteilen schnell dabei. Bringt Erdogan, der ja
immerhin als Natopartner besondere Verpflichtungen bezüglich der Menschen-
rechte hat, hunderte Kurden um, so schweigt die westliche Politik. Solange wir
statt unserer vorgeblichen Werte immer nur die eigenen geostrategischen Inter-
essen im Blick haben, steht es uns auch nicht zu, Russland zu verurteilen. Die
westliche Außenpolitik wird immer scheinheiliger. Das gilt insbesondere bzgl. der
Ukraine, dem Jemen, den Saudis und der Türkei.
Am 23. Dezember 2015 um 00:47 von Alberich
Wir sind zutiefst erschuettert
solche Buergerkriegszustaende in einem Staat as EU-Beitrittskandidat.
Als Bürger eines demokratischen Staates wie Deutschland, mit voller Beachtung
der Bürgerrechte und des Friedens, sind diese Verhaeltnisse in der Turkei nicht
hinnehmbar.
Wir appellieren an die Bundesregierung alles zu unternehmen, um die Regierung
dieses befreundeten Staates Turkey zu einer friedlichen und einvernehmlichen
Lösung des innerstaatlichen Konfliktes mit einer Bevoelkerungsminderheit zu
kommen.
Der offensichtliche Buergerkrieg und die militaerische Unterdrueckung von
kulturellen Minderheiten sind NICHT mit den Statuten der EU und der UN
vereinbar.
Ansonsten sind harte Sanktionen wie bei vergleichbaren Fällen unbedingt
erforderlich.
Wir werden diesen Kommentar sowohl an die Parteivorstaende der SPD als auch
der CDU und CSU senden.
Am 23. Dezember 2015 um 01:00 von talbote
das ist staatsterror gegen bevölkerungsgruppen
Staatsterror gegen Bevölkerunsgruppen, warum nennt der Artikel das nicht so?
Ist doch nun mehr als offensichtlich was da stattfindet.
Ist die Türkei ein Zeichen, was bald europäischer Standard wird ?
Was die Polen mit den Verfassungsrichtern machen, geschieht bei uns
gewissermaßen auch, nur langsamer und geschickter.
Diesen Typ von der Fdp, den die eigenen Leute mit "fips" verspottet hatten, den
brauchte wirklich niemand.
Aber sein Beispiel mit dem Frosch der nicht merkt, dass das Wasser in dem er
sitzt, zwar langsam aber tödlich erhitzt wird, das war schon super.
Wir könnten auch noch "aus dem Glas " springen, tuns aber nicht.
Wird sich rächen, soviel ist ma sicher.
Am 23. Dezember 2015 um 01:03 von pnyx
"Die Menschen die fliehen, sind indirekte Unterstützer der PKK ."
Es würde mich interessieren, woher Sie ihre Gewissheit nehmen. Jedenfalls: wenn
sie es bisher nicht waren; die brutale, menschenverachtende Vorgehensweise der
türkischen Armee wird sie dazu machen. Offensichtlich hat die Türkei aus der
Geschichte, auch ihres Vorgängerstaates, nichts gelernt.
Und: kann man nun noch behaupten, die Türkei sei ein sicherer Drittstaat, in den
man Flüchtlinge zurückschicken kann?
Am 23. Dezember 2015 um 01:21 von B.Conny
Menschen auf der Flucht vor Gewalt unter den Generalverdacht der Unterstützung
der PKK zu stellen kann nicht unterstützt werden, denn niemand - auch Sie nicht -
kann diesen Generalverdacht beweisen! Die Tatsache, dass ein Mensch Bewohner
eines von der Regierung abgeriegelten Stadtteils ist, besagt doch noch lange nicht,
dass er mit der PKK zusammenarbeitet oder diese unterstützt. Das Vorgehen des
türkischen Militärs erinnert doch stark an ähnliche Vorfälle aus Zeiten der
Besetzungen europäischer Staaten durch die Deutschen oder an die Taten in
Argentinien der Militärdiktatur. Ich will hier der Türkei nicht unterstellen, dass sie
bereits auf diesem schrecklichen Niveau angekommen wäre, sie sollte sich
allerdings fragen lassen, ob ihr Vorgehen noch den Menschenrechten entspricht
bzw. ob ihr Vorgehen nicht auch die Verfassung der Türkei verletzt. Letzlich wird
auch dieser Vorstoß der Armee kein Ergebnis in dem Konflikt bringen, da dieser
nur politisch zu lösen ist. Schade um die Türkei!
Am 23. Dezember 2015 um 02:03 von tisiphone
Wer auf sein Volk schiesst...
verliert offenbar nicht immer die Legitimation.
Jedenfalls nicht, wenn man ihn ganz dolle braucht, um das eigene Versagen zu
kompensieren.
So lange man nicht selbst die Rechnung bezahlen muss, kann man über vieles
hinwegsehen.
Aber Achtung: wenn die Türkei so weiter macht, dann nutzen womöglich die heute
von der Regierung Verfolgten, die neue Visafreiheit, um sich zu retten.
Dann steht Deutschland wieder da, wo es stand, bevor man sich Erdogan
auslieferte.
Und er lacht sich ins Fäustchen. Denn er wird die ihm so verhassten Kurden los,
die Opposition ist dadurch dann auch noch komplett eingeschüchtert und die EU
bezahlt ihn sogar dafür.
Und was die PKK betrifft: es ist noch nicht so lange her, da war ich sehr
verwundert, über die positiven Berichte in den deutschen Medien. Aber weil man
Erdogan nicht ärgern will, schwenkt man wieder um. Ist spannend zu sehen.
Besorgniserregend. Aber wirklich nicht langweilig!
Am 23. Dezember 2015 um 02:09 von AK47
Es ist blanker Terror gegen die Zivilbevölkerung.
Was würde bei uns passieren, wenn man Köln komplett abriegeln und mit Panzer
und Artillerie angreifen würde?
HRW macht sich lächerlich, wenn sie Barrikaden und Steine mit Panzern
vergleicht.
Am 23. Dezember 2015 um 02:19 von Gnom
@ 00:18 von Das weite Meer
Da nun immer mehr fliehen, kann es D passieren, dass nun viel mehr Kurden
nach D flüchten, als bisher. Und D sie nicht zurückschicken kann. Da in der
Türkei Kurden verfolgt werden.
Das könnte passieren, hatten wir in den 1990er Jahren genauso.
Denn wo weniger Kurden, da weniger Probleme für ihn. Könnte sich Erdogan
denken.
Theorie! Zwar naheliegend, aber auch Herr Erdogan ist nicht dumm und weiß, dass
ihm "alle auf's Dach steigen", sollte er offen Menschenrechtsverletzungen
begehen.
Also mit ihrer [Merkels] Reaktion noch Schlimmeres auslöst, als sie verhindern
wollte?
Der Kurdenkonflikt schwelt seit Jahrzehnten. Deutschland hatte da niemals
geholfen! Das muss man leider, so traurig es ist, festhalten... Ich denke allerdings
nicht, dass Frau Merkel an einer Verschärfung in dieser Frage Mitschuld trägt. Das
liegt an mindestens vier Regierungen.
Am 23. Dezember 2015 um 02:23 von KurtSilvino
Auch wenn ein Beitritt der Türkei "alternativlos" erscheint, weil nur die Türkei die
Asylflut (angeblich) aufhält, bin ich dagegen !
Erstmal muss man sich fragen wie diese an den Grenzen mit den Flüchtlingen
verfahren werden (ICH frage mich das nicht ich weiss wie es sein wird !).
Dazu kommt der, de facto, Bürgerkrieg. In andern Ländern heisst es doch immer :
"schiesst auf die eigenen Bevölkerung - muss weg". Schade für Bashar Al Assad,
dass der nicht zur NATO oder zur EU gehört. Dann wär er jetzt wohl nicht so der
Buh-Mann.
Wie dem auch sei, ich denke, die meisten hier werden mir zustimmen, dass die
(heutige) Türkei nicht zu Europa gehört. Vielleicht erst in 50 Jahren. Wenn
überhaupt.
Wer von den Lesern - egal ob Links oder Konservativ - kann sich eine Türkei unter
Erdogan in EU vorstellen ? Ich hoffe doch KEINER !
Wir sollten gegen diese Beitrittsverhandlungen zur EU demonstrieren, egal ob
rechts links oder welcher Koleur auch immer. Türkei ist noch nicht so weit !
Quelle: http://meta.tagesschau.de/id/106706/zehntausende-fliehen-vor-kaempfen-in-der-
suedosttuerkei