10. Mai 2010, 12:33
Lautloses Jahrhundertereignis
Vor wenigen Tagen gab es eine "breaking news", die keiner
bemerkt zu haben schien. Vatikansprecher Lombardi: Die
Bilder von Manoppello und Turin wurden von der Überlieferung
als kostbare Wege beglaubigt, das konkrete Gesicht Christi zu
erahnen.
Rom (kath.net/pb)
Ein „lautloses Jahrhundertereignis“ nennt die Trappistin Blandina
Paschalis Schlömer in Manoppello einen kurzen Text aus dem Vatikan
vom Samstag, dem 1. Mai, auch wenn die Medien ihn so gut wie gar
nicht wahrgenommen hätten.
Da ist etwas dran. Vielleicht war es ja auch ein Jahrtausendereignis.
Jedenfalls war es eine „breaking news“, die keiner bemerkt zu haben
schien, als Pater Federico Lombardi S.J. einen Tag vor dem Besuch
Benedikt XVI. zum Heiligen Grabtuch in einem Editorial für „Octava
Dies“ (vom Vatikanischen Fernsehen) die Orte Manoppello und Turin
in einem einzigen Atemzug erwähnte. Nach Jahrhunderten des
Schweigens über den Verlust des „Heiligen Schweißtuches“ aus dem
Vatikan im 16. Jahrhundert kann diese Erwähnung durch den
Sprecher des Papstes kaum anders als Durchbruch beim
abenteuerlichen Prozess der Wiederanerkennung des „wahren Bildes“
Christi auf einem Hügel der Abruzzen verstanden
werden, siehe Details ...
Das Grabtuch von Turin und der Schleier aus Manoppello sind
beide zusammen die kostbarsten Reliquien der Christenheit. Das
Schleierbild aber war auch einmal die kostbarste Reliquie der Päpste,
die Benedikt XVI. nach ihrer Wiederentdeckung schon gleich zum
Beginn seines Pontifikats aufgesucht hatte. Keiner konnte ihn davon
abhalten.
Danach dokumentiert die jüngste Bemerkung seines Sprechers nun
weiter in beiläufiger Gelassenheit jene unbeirrbare Konsequenz, mit
der Benedikt XVI. das leck geschlagene Schiff der Christenheit in
diesen stürmischen Zeiten mit ruhiger Hand wieder zurück zu ihrem
Ursprung zu steuern versucht, vor das „menschliche Angesicht
Gottes“, das Bischof Bruno Forte aus Chieti ihm am 1. September
2006 in Manoppello als „Polarstern der Christenheit“ vorgestellt hat -
der sicherste Orientierung auch in der dunkelsten Nacht verspricht.
Der vollständige Text Pater Lombardis S.J. vom 1. Mai 2010 in einer
eigenen Kath.Net-Übersetzung durch Paul Badde:
Hunderttausende von Pilgern strömen in diesen Wochen nach Turin,
um wenige Minuten still vor dem Heiligen Grabtuch verharren zu
können und dabei das Bild vom gemarterten Leib eines gekreuzigten
Mannes zu betrachten. Der Vorgang wiederholt sich jedes Mal, wenn
das große antike Leintuch der Öffentlichkeit gezeigt wird. Auch die
letzten Päpste haben sich unter diese frommen Pilger eingereiht. Was
alle anzieht, ist jedoch nicht die geheimnisvolle Herkunft dieses
Bildes, sondern die beeindruckende Übereinstimmung mit zahllosen
Einzelheiten, die wir sonst nur noch aus den Evangelien über die
Passion Christi kennen: die Wunden, das vergossene Blut, die Spuren
der Dornenkrone, die Schläge der Geißel.
„Seht diesen Menschen!“ rief Pilatus, als er Jesus der Menge
vorstellte. Seht diesen Menschen, der am Kreuz für uns gestorben
ist, wiederholen wir ebenso erschüttert und staunend vor diesem
konkretesten aller Bilder der Passion. Und mitten darin: dieses
erhabene Antlitz des Gekreuzigten, das den ältesten Vorgaben der
christlichen Ikonografie ebenso entspricht, wie es sie inspiriert hat.
Wir wollen Gott kennen, und können ihn schon erkennen durch das
Gesicht Christi, wird Papst Benedikt XVI. nicht müde uns zu erinnern.
Darum lieben wir diese Bilder, die von der Überlieferung als kostbare
Wege beglaubigt wurden, jenes konkrete Gesicht zu erahnen, sei es
in Manoppello, sei es in Turin. Wir wissen, dass wir durch diese Bilder
hindurch schauen müssen in unserer Sehnsucht, das Gesicht des
Auferstandenen endlich von Angesicht zu Angesicht zu erblicken.
Gleichzeitig sind wir demütig dankbar für diese Hilfe, die schon hier
unseren irdischen Augen angeboten wird, um jene rückhaltlose Liebe
zu betrachten, die sich für uns hingab bis zum Tod am Kreuz.
 
Übersetzung aus der italienischen Sprache durch Paul Badde für Kath.Net
2 wichtige Buchtipps:
Paul Badde - Buch über Manoppello
Paul Badde - Buch über das Grabtuch von Turin
Antlitz auf Turiner Grabtuch
Der Schleier aus Manopello
    (Heilige Schweißtuch
        der Veronika)
Auch dieses Christusbild, ist
auf wundersame Weise entstanden: 
es handelt sich um die Aufnahme eines
Amerikaners. Der Mann, ein bisher
ungläubiger Wissenschaftler der NASA,
machte von dem bekannten Antlitz Christi
im Grabtuch von Turin eine Aufnahme.
 Beim Entwickeln des Films zeigte sich
zum Erstaunen des Photographen das
 geheimnisvolle Christusbild.
Quelle:  www.kath.net