Ist Russlands Modell kleindimensionierter
organischer Landwirtschaft der Schlüssel zur
Ernährung der Welt?
Russland und auch deren Präsident werden seit langer Zeit in den medialen
Abgrund gezogen, nur Negatives wird berichtet. Die Wahrheit dahinter sieht
anders aus. Besonders für Leser der ANASTASIA-Buchreihe (von Wladimir
Megre) wird dieser Artikel sehr interessant sein. Die Früchte dieser sehr
empfehlenswerten Buchreihe scheinen sich hier abzuzeichnen. Sicherlich auch
ein Grund, warum Russland am Abschussplan der Weltmächte steht.
Stellen Sie sich vor, Sie lebten in einem Land, wo es nicht nur ganz normal ist,
sein eigenes Land zu bestellen, steuerfrei und ohne staatliche Einmischung,
sondern wo das auch noch gefördert wird, um auf diese Weise die individuelle
Eigenständigkeit und eine starke gesunde Gemeinschaft zu fördern. Jetzt
stellen Sie sich vor, dass in demselben Land auch alle Ihre Nachbarn ihr
eigenes Land bestellen, und zwar im Rahmen eines Netzes dezentralisierter,
nachhaltig wirtschaftender, unabhängiger »Öko-Dörfer«, die mehr als genug
Lebensmittel produzieren, um das ganze Land zu ernähren.
Vielleicht denken Sie jetzt, das klinge wie eine utopische Interpretation der
Anfänge der amerikanischen Geschichte, aber das Land, das hier beschrieben
wird, ist das Russland unserer Tage. Wie sich zeigt, floriert das Modell der
heutigen russischen Landwirtschaft durch die Millionen kleiner Bauernhöfe im
Familienbesitz, die nach organischen Prinzipien bewirtschaftet werden. Der
größte Teil der Lebensmittel, die im Land verzehrt werden, wird auf diesen
Höfen erzeugt.
Sind Russen wirklich freier und unabhängiger als Amerikaner?
Im Unterschied zu dem nicht nachhaltig wirtschaftenden, von Chemikalien
abhängigen System, das in der heutigen amerikanischen Landwirtschaft
vorherrscht, arbeitet Russlands Landwirtschaftssystem, das eigentlich gar kein
System ist, durch die Menschen für die Menschen. Dank einer
Regierungspolitik, die selbstständige bäuerliche Familienbetriebe fördert und
nicht die Gier von Chemie- und Biotech-Konzernen wie in den Vereinigten
Staaten, können und wollen die meisten Russen auf privaten Parzellen, den
berühmten »Datschas«, ihre eigenen Lebensmittel anbauen.
Laut der Website The Bovine gewährt das russische Gesetz über den
Privatbesitz von Gartengelände aus dem Jahr 2003 jedem russischen Bürger
das Recht auf ein kostenloses privates Gartengrundstück von einer Größe
zwischen 8.900 und 27.500 Quadratmetern. Jedes Grundstück kann zum Anbau
von Lebensmitteln, aber auch einfach als Ferien- oder Freizeitgelände genutzt
werden, die Regierung hat eingewilligt, dieses Land nicht zu besteuern. Das
Ergebnis ist phänomenal: Gesamt gesehen bauen russische Familien praktisch
alle Lebensmittel, die sie brauchen, selbst an.
»Im Grunde demonstrieren die russischen Gärtner, dass Gärtner die Welt
ernähren können – man braucht keine GVO, keine industriellen
landwirtschaftlichen Betriebe oder anderen technischen Schnickschnack,
damit sichergestellt ist, dass jeder genug zu essen hat«, schreibt Leonid
Sharashkin, Herausgeber der englischen Ausgabe der Buchreihe "Die
klingenden Zedern", in der die Geschichte dieses Projekts erläutert wird, mit
dem die Menschen wieder mit der Erde und der Natur in Kontakt gebracht
werden.
Das meiste Essen in Russland stammt aus Hinterhofgärten
1999 wurden in Russland insgesamt schätzungsweise 35 Millionen kleiner
Familiengrundstücke bestellt, von 105 Millionen Menschen – das waren 71
Prozent der russischen Bevölkerung. Produziert wurden dort ungefähr die
Hälfte der im Land konsumierten Milch, 60 Prozent des Fleisches, 87 Prozent
der Beeren und Früchte, 77 Prozent des Gemüses und sage und schreibe 92
Prozent der Kartoffeln. Mit anderen Worten: Der russische Durchschnittsbürger
ist nach diesem Modell berechtigt, sein eigenes Essen anzubauen und seine
Familie und sein Umfeld zu versorgen.
»Denken Sie daran, dass die Vegetationsperiode in Russland nur 110 Tage
beträgt – in den USA könnte der Ertrag der Gärtner also ungleich höher sein.
Doch heute ist die Rasenfläche in den USA doppelt so groß wie die der Gärten
in Russland – und sie dient niemandem, außer einer millionenschweren
Rasenpflege-Industrie.«
Das Modell der Hinterhofgärten ist in ganz Russland so erfolgreich, dass der
Ertrag mehr als die Hälfte der gesamten landwirtschaftlichen Produktion des
Landes ausmacht. Nach den Zahlen von 2004 beträgt der Gesamtwert der
Hinterhoferzeugnisse in Russland umgerechnet 14 Milliarden Dollar, das sind
2,3 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) – und diese Zahl
steigt, weil sich immer mehr Russen der Ökodorf-Bewegung anschließen
von Jonathan Benson
Quellen:
Kopp Verlag
www.initiative.cc
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