16.6.: Heftige Kritik kommt weiter von Opposition und Gewerkschaft. Die
SPÖ kündigte nun ein eigenes Begutachtungsverfahren an, der ÖGB prüft mög-
liche Maßnahmen bis zum Streik...
Auch der Tiroler Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl wettert gegen
Liberalisierungspläne von Türkis-Blau.  Dies ist brisant, da dieser in dem
westlichen Bundesland aus der ÖVPkommt. "Das ist der Beginn der mutwilli-
gen Zerstörung unserer Gesellschaft, vor allem unseres Familien-, Vereins- und
Soziallebens", polterte der schwarze AK-Chef in einer Aussendung...
Und selbst das Sozialministerium warnte zuletzt vor zu viel “Arbeitszeit-
Flexibilität”: diese könnte nachteilige gesundheitliche Auswirkungen haben ...
Auch Krankenstände sollen übrigens erschwert werden!!! Der Initiativ-
antrag von ÖVP und FPÖ zur Arbeitszeitflexibilisierung macht es außerdem
auch schwerer, sich vor dem unmenschlichen Arbeitsdruck durch einen “simu-
lierten Krankenstand zu drücken”...              
(ím Klartext: die arbeitenden Men-
schen sollen nicht nur gezwungen werden “bis zum Umfallen” zu “hackeln”. Sie sol-
len obendrein auch noch arbeiten, wenn sie krank sind!! Oder: so lange arbeiten, bis
sie krank werden... Denn “simulierte Krankenstände” helfen auch dabei, die Ge-
sundheit zu stärken bzw. zu erhalten ... ).
Vizekanzler Heinz-Christian Strache will nun (21.6.) den Entwurf zur Aus-
weitung der Höchstarbeitszeit „optimieren“. Man könne „gerne“ den Begriff
Freiwilligkeit ins Gesetz schreiben, sagte er  in der ZIB2...
Und auch die ÖVP will nun “völlige Freiheit” im Gesetzestext verankern...
Sondersitzung im Parlament am 29. Juni, 15 Uhr:
Auf Verlangen der SPÖ findet Ende Juni trotzdem eine Sondersitzung des
Nationalrats zum ÖVP-FPÖ-Arbeitszeitpaket statt. „12-Stunden-Tag und 60-
Stunden-Woche im Auftrag der ÖVP-Großspender - So nicht, Herr
Bundeskanzler“ lautet das Thema der Sitzung, an der Kanzler Sebastian Kurz 
teilnehmen wird.
Empört ist die SPÖ allerdings über den Zeitpunkt der Debatte. Denn die von
der SPÖ beantragte Sondersitzung des Nationalrats findet am Freitag, 29. Juni,
15.00 Uhr statt. Das „entrüstet“ SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder: Die Re-
gierungsparteien seien über die Terminwünsche der SPÖ „drübergefahren“ und
versuchten, „die Grauslichkeiten des Zwölfstundentages“ an diesem Termin zu
„verstecken“...
Auch die Gewerkschaft (ÖGB) will weiterhin an einer großen Protestkund-
gebung am 30. Juni festhalten. Zu der werden laut Medienberichten bis zu
50.000 wütende Arbeitnehmer/innen erwartet ...
22.6.2018
Zwölf-Stunden-Tag - anhaltende Kritik
SPÖ-Klubobmann
Schieder ist empört