Nach 10 Jahren als persönlicher Lakai der Queen beschloss Paul Burrell - vor allem aus
familiären Gründen - den Dienst im Buckingham Palast zu beenden und nach Highgrove zu
wechseln, wo er für Prinz Charles und Prinzessin Diana fortan als Butler arbeitete.
Dieser Entschluss und der Abschied von der Königin fiel ihm sehr schwer, doch die Queen
zeigte sich freundlich und verständnisvoll.
Seinen letzten Tag im Dienste der Königin beschreibt er so:
“Anfang August 1987 bereitete sich die Queen auf die Western-Isles-Kreuzfahrt an Bord der
Britannia vor, und damit war mein letzter Tag in ihren Diensten gekommen.
Alle Tätigkeiten meines Tages verrichtete ich zum letzten Mal: mein letztes Frühstück, mein
letzter Sparziergang mit den Corgis, mein letzter Gang auf dem Queen’s-Korridor in
Buckingham Palace, meine letzte Gelegenheit zu fragen: “Haben Eure Majestät noch
irgendwelche Wünsche?”
Bei jeder Verrichtung dachte ich nur an eines: Wie wird sie mich verabschieden?
Sie klingelte im Wohnzimmer und bat mich, die Corgis auszuführen. Sie sagte es so, als sei es
ein ganz normaler Nachmittag. Als ich zurückkam, stand der Rolls-Royce bereit, um sie nach 
Portsmouth zu bringen, wo sie an Bord der Britannia gehen sollte. Meine letzte Aufgabe
bestand darin, die Königin zum Wagen zu geleiten, und so stand ich an der Garteineinfahrt
und wartete.
Die Queen stieg gemeinsam mit Lady Susan Hussey ein, und ich bot ihnen beiden eine Decke
für die Knie an. Ich schloss die Wagentür und stand da. Ich sah die Queen an, in der
Hoffnung, sie würde mir Beachtung schenken. Sie hatte kein Wort darüber verloren, dass dies
mein letzter Tag war; aber vielleicht würde sie es ja mit einem Winken oder einem Lächeln
würdigen. Aber nichts dergleichen geschah. Die Queen blickte nach unten, dann geradeaus,
und der Wagen fuhr davon.
Einige Zeit später sah ich Lady Susan Hussey wieder. “Wissen Sie, warum sich die Queen
nicht von mir verabschiedet hat?”, fragte ich sie.
“Sie konnte es nicht, Paul”, erwiderte sie. “Sie konnte Sie einfach nicht ansehen. Für die
Queen war es auch nicht leicht.”
Die gefasste Miene einer Königin durfte niemals zittern oder beben.”
(Paul Burrell, “Im Dienste meiner Königin”, S.174 ff.)