In der Bewertung der Historiker sah man den König als eine wichtige Symbolfigur
des Zweiten Weltkriegs, man konstatierte natürlich auch, daß seine Herrschaft das
Ende des Empire markierte. Georg VI. war jetzt nicht mehr König und Kaiser,
sondern nur noch Haupt des Commonwealth of Nations, und mußte tatenlos mit
ansehen, was aus Großbritannien nun wurde.
Aber der französische Botschafter sagte, der König habe seiner Tochter “einen
stabileren Thron hinterlassen, wie ihn England fast in seiner ganzen Geschichte nie
besessen” habe.
Für seine Landsleute blieb der König ein würdiger Held, dem man respektvoll
gehorchte, ein Souverän, der Achtung verdiente. Nach seinem Tod trugen die
Soldaten den Trauerflor, und das Volk spendete für ein Denkmal. Das Parlament
bewilligte das Geld für ein großes Staatsbegräbnis, das am 16. Februar 1952
stattfand und bei dem auch Purpurstoff über die Straßenpflaster gelegt wurde,
damit die weißen Nylonschnüre, mit denen der Sarg des Königs am Katafalk
befestigt war, nicht den Boden berührten.
An diesem Tag wurde im Gedenken an den Monarchen zwei Schweigeminuten
eingelegt. Wer diese nicht einhielt, konnte wegen beleidigenden Betragens
verhaftet werden. (Kitty Kelley, “Die Royals”, S.140 ff.)