Die Familie Poghosyan / Khachatryan lebt seit 2014 in Sulzberg und ist
bestens integriert, dennoch droht der Familie (die Frau ist schwanger)
mit ihrem kleinen Sohn nun akut die Abschiebung.
Die junge Frau spricht ausgezeichnet Deutsch (Niveau C2), engagiert sich
bei der Kinderkirche und unterrichtet geflüchtete Menschen im wöchent-
lichen Deutschkurs. Der junge Mann spricht sehr gut Deutsch (Niveau
B2) und trug wesentlich zur Integration bei im Rahmen des Theater-
projektes “Imagine“ der Weltbürger.
Beide singen im Chor St. Laurentius und arbeiten im Rahmen der Inte-
grationstätigkeit für die Gemeinde und deren Einwohner.
Abschiebeaktion am 28.10.: Die Polizei erschien um fünf Uhr morgens in
Sulzberg im Bregenzerwald, um die schwangere Mutter, ihren dreijährigen
Sohn und den Vater abzuholen. Die Frau erlitt im Zuge der Amtshandlung
einen Kollaps. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Das dreijährige Kind und
der Vater waren laut Polizeisprecher Rainer Fitz reisefähig. Die beiden wurden
ins Polizeianhaltezentrum Wien geschickt.
Am Montagnachmittag wurden Vater und sein Sohn wieder entlassen. Sobald
es der Mutter gesundheitlich besser gehe, werde von der Caritas eine Rück-
kehrberatung angeboten. Die Abschiebung der gesamten Familien nach
Armenien bleibt aber weiterhin aufrecht.
Rechtsanwalt Wilfried Ludwig Weh kritisiert die Trennung von Mutter und
Kleinkind. Weh spricht von einem barbarischen Akt. Zudem hätte die Familie
laut Weh bis 1. November noch freiwillig ausreisen können.
Der Asylantrag dieser bestens integrierten Familie - die ohne Zweifel eine
Bereicherung für Österreich darstellt - wurde über alle Instanzen abge-
lehnt !!!??? WARUM??
Kriminelle Asylwerber hingegen dürfen bleiben...!!!!
Der Anwalt der Familie kämpft weiter für das Bleiberecht und übt
scharfe Kritik an der zuständigen Behörde ...
Auch in der Gemeinde formiert sich massiver Widerstand.
Übrigens soll nun eine weitere in Sulzberg wohnhafte Familie aus Afgha-
nistan abgeschoben werden. Der Vater ist gelernter Koch und hat bereits eine
Arbeitszusage vom Wirten im Dorfzentrum bekommen. Die Familie wartet
laut Erwin Steurer bereits seit ZWEI Jahren und sieben Monate auf ihre
ERSTE Einvernahme durch die Behörden !!??
„Darin sehen wir den Kern der ganzen Asylmisere: Warum lässt man Leute so
lange warten, um sie zu fragen, warum sie hergekommen sind?“, betont der
Sulzberger Gemeindesekretär.
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat schon nach Wien gerufen,
dass er die Entscheidungskompetenz für das HUMANITÄRE BLEIBE-
RECHT retour in den Ländern angesiedelt sehen möchte. Vor vier Jahren ist
diese Kompetenz ja zum Bund gewandert. Zurückkommen wird sie nach
derzeitigem Stand wahrscheinlich nicht - dazu liegt schon eine Ablehnung in
schriftlicher Form des Innenministeriums vor...