Es gibt aber auch gemäßigte Stimmen. „Geheimdienst-Chef Yoram Cohen
meint, “man könne dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas keine
Hetze vorwerfen. Er ist einer der wenigen, die jüdische Gläubige von einem
Gang auf den Tempelberg abhalten wollen.”  
Diese Aussage bringt wiederum Tsipi Hotovely, Vizeministerin im Kabinett
Netanjahu, in Rage: "Ein Chef des Inlandsgeheimdienstes ist seines Amts
unwürdig, wenn er diejenigen Juden angreift, die ihr verbrieftes Recht auf dem
Tempelberg in Anspruch nehmen wollen.”
Das zeigt, wie schwierig es momentan für liberale Politiker ist, die “Hardliner”
und “Hetzer” in Israel von ihrem Eskalationskurs abzubringen.
Zu diesen liberalen Stimmen gehört der Ex-Geheimdienst-Chef Ami Ayalon, er
war lt.tagesschau.de bis kurz vor Ausbruch des zweiten palästinensischen Auf-
stands im Jahr 2000 im Amt. Auch er widerspricht Netanjahu: "Der Terror in
diesen Tagen, das ist keine Intifada, kein organisierter Volksaufstand. Weder
die Palästinenserführung noch die Hamas steht dahinter. Nein, dieser Terror ist
das Ergebnis von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, vor allem in
Jerusalem. Die Atmosphäre ist eine der religiösen Radikalisierung in der
ganzen Region."
Von der Perspektivlosigkeit unter den Palästinensern haben die Israelis bisher
wenig gehört. Deshalb wird der ehemalige israelische Geheimdienst-Chef wohl
auch kaum wahrgenommen, wenn er sagt: "Wir werden keine Sicherheit haben,
solange sie - die Palästinenser - keine Hoffnung haben."
(http://www.tagesschau.de/ausland/jerusalem-157.html)
Die beiden jungen Attentäter gehören übrigens tatsächlich zu der Generation,
die besonders unter den israelischen Restriktionen gegen Palästinenser zu
leiden haben ...
Was jedenfalls kaum zu einer Deeskalation beitragen wird: Soldaten, Mitar-
beiter von Sicherheitsdiensten und Bewohner der Siedlungen tragen jetzt gem.
tagesschau.de ständig ihre Waffe - dazu hat die Regierung die Besitzer von
Waffenscheinen ermuntert. Und es soll leichter werden, einen solchen Waffen-
schein zu bekommen.
Was das bedeutet, kann man bereits beobachten: Israelische Autofahrer
feuerten im Westjordanland auf mutmaßlich palästinensische Steinewerfer.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO)  hat lt. tagesschau.de in
einer einstimmig verabschiedeten Erklärung den schweren Anschlag in einer
Synagoge in Jerusalem verurteilt. Das sei ein "verabscheuungswürdiger
Terrorangriff", erklärte das Gremium.
Die 15 Mitglieder des Sicherheitsrats zeigten sich zudem besorgt angesichts der
jüngsten Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern und riefen die
Konfliktparteien zur Kooperation auf. Politische Anführer und Bürger müssten
gemeinsam daran arbeiten, die "Spannungen zu verringern, Gewalt zurückzu-
weisen, sämtliche Provokationen zu vermeiden und einen friedlichen Weg zu
suchen".
Sicherheitsrat mahnt zur Einhaltung des Völkerrechts
Der Sicherheitsrat mahnte zudem, dass jegliche "Maßnahmen im Kampf gegen
den Terrorismus" im Einklang mit dem Völkerrecht stehen müssten. Israel hatte
angekündigt, als Reaktion auf die jüngsten Angriffe durch Palästinenser die
Häuser der Täter zu zerstören. So wurde am Mittwoch bereits das Haus eines
Mannes zerstört, der im Oktober in Jerusalem eine Gruppe von Passanten
angegriffen und dabei zwei Menschen getötet hatte.
(http://www.tagesschau.de/ausland/jerusalem-159.html)
Es ist aber fraglich, ob diese Spirale der Gewalt alleine mit Appellen noch
beendet werden kann. Hie wäre wahrscheinlich mehr notwendig - also konkrete 
Vermittlungen oder ev. auch Sanktionen seitens der Weltgemeinschaft ...