Ein Mann lenkte nach Angaben der Polizei sein Auto in eine
Gruppe, die an einem Bahnsteig wartete. Nachdem er mehrere
Fahrzeuge gerammt hatte, stieg der Fahrer aus dem Wagen und
attackierte die Umstehenden mit einer Eisenstange.
Sicherheitskräfte erschossen schließlich den Angreifer. Der
Mann soll einer militanten Palästinenserorganisation angehören
und aus Ost-Jerusalem stammen.
Die Tat ereignete sich nördlich der Innenstadt. Nicht weit davon war Ende
Oktober ein ähnliches Attentat verübt worden. Dabei war ein Palästinenser mit
einem Kleinbus in eine Menschenmenge an einer Straßenbahnhaltestelle gefahren.
Ein drei Monate altes Baby sowie der Fahrer wurden getötet.
Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, auch in der Altstadt habe es Ausschrei-
tungen gegeben. Polizisten hätten in der Nähe eines Stadttores Blendgranaten und
Tränengas auf eine aufgebrachte Menge gefeuert. Unter ihnen seien zahlreiche
Kinder gewesen.
Immer wieder kommt es am Tempelberg zu Gewalt. Vergangene Woche wurde
das Gelände erstmals seit Jahren wieder komplett abgeriegelt.
Zuvor war bei einem Anschlag der Rabbiner Jehuda Glick angeschossen worden.
Der jüdische Ultranationalist gehört einer Organisation an, die den Tempelberg
gerne in jüdischen Händen sähe. Er überlebte das Attentat schwer verletzt.
Sicherheitskräfte erschossen den mutmaßlichen palästinensischen Schützen. Nach
dem Begräbnis des Palästinensers kam es zu neuen Unruhen in Jerusalem.
Der Tempelberg gilt sowohl Muslimen als auch Juden als heilige Stätte.
Jordanien hat inzwischen seinen Botschafter aus Israel zurückbeordert. Damit
protestiere man gegen das israelische Vorgehen in Jerusalem. Die Entscheidung sei
getroffen worden aufgrund der "zunehmenden Eskalation" von israelischer Seite
auf dem Tempelberg. Außerdem plane Amman, eine offizielle Beschwerde gegen
Israel bei den Vereinten Nationen einzureichen.
Insbesondere die zeitweise Abriegelung des Tempelbergs war in Jordanien auf
Missfallen gestoßen. Das Land ist für die Verwaltung der dortigen heiligen Stätte
der Muslime zuständig.
Quelle und gesamter Artikel: http://www.tagesschau.de/ausland/israel-tempelberg-103.html