Am 9. Oktober 2014 berichtete die Tageszeitung “WienHeute” über Missstände
in Erdberg: Spenden würden nicht verteilt, Flüchtlinge hungern ... !!!
So betreuten gemäß “WienHeute” am 9.10. nur vier ehemalige Traiskirchen-
Mitarbeiter 350 Flüchtlinge in Erdberg. Der Personalmangel führe zu schweren
Versäumnissen: “Essenszeit ist eigentlich um 12.30 Uhr. Gestern haben 350
Menschen drei Stunden angestanden, für die 15 Kinder ist das unerträglich”,
erzählt ein Mann. “Es ist auch immer zu wenig, Wir haben Hunger”, erzählt ein
anderer. Er trägt trotz herbstlicher Temperatur Sandalen und kurze Hose. Grund:
“Die vielen Spenden der Menschen werden nicht verteilt.”
Eine Mutter bekam keinen Arzt für ein krankes Baby. Menschen mit Fragen
würden unsanft aus dem Raum der Betreuer geschubst - keine Zeit!
Ähnliche Geschichten bekam “WienHeute” beim Lokalauenschein des Öfteren
zu hören.
Und offenbar werden die Flüchtlinge auch eingeschüchtert, damit sie nicht reden.
“Schon gestern haben sie mir gesagt, wenn ich mit der Presse rede, muss ich nach
Traiskirchen”, erzählt Rimon J. (34).
Tatsächlich steht laut “WienHeute” eine Frau an der Tür und schreibt jeden auf
der mit “WienHeute” spricht.
“Wir wissen, es ist zu wenig Personal, wir haben die betreuende Firma ORS
angewiesen, aufzustocken”, heißt es aus dem Innenministerium. Das soll die
angespannte Situation lösen.
Rimon J. wurde übrigens nach dem “WienHeute”-Besuch zu den Betreuern
zitiert. Er wird in ein Asylheim in Tirol verlegt ....
Vier Tage später, am 13.10.2014, haben übrigens aufgrund dieses Berichtes laut
Medienberichten Vertreter des UNO-Flüchtlingshochkommissariats das Quartier
in Erdberg unangekündigt besucht.
Laut orf.at konnten sie keine Mängel feststellen: „Das Quartier in Erdberg ist
sehr geräumig. Positiv herauszustreichen ist. dass die Privatsphäre der
Asylsuchenden gewahrt wird. Es ist sicher ein Vorteil, dass es schon früher eine
Unterbringungseinrichtung war und man nur geringfügige Adaptionen
vornehmen musste“, sagte Christoph Pinter vom UNHCR-Büro für Österreich.
„Die Unterbringungssituation in Erdberg stellt sich für die Asylsuchenden
befriedigend dar, zumindest für jene, mit denen wir gesprochen haben. Auch über
das Essen gab es keine Beschwerden“, so Pinter.
Angeblich würden die heimischen Betreuungseinrichtungen von den UNHCR-
Vertretern laufend und ohne Voranmeldung besucht. (siehe 
http://wien.orf.at/news/stories/2673576/)
Gibt es also doch keine Mißstände? Nun: die UNHCR-Mitarbeiter betonten vor
allem die geräumige Ausstattung (wobei anzumerken ist, dass auf den gezeigen
Bildern nur leere Räume und keine Flüchtlinge zu sehen sind...).  Und über das
Essen gab es keine Beschwerden ...
Vielleicht hatte sich dieses in der Zwischenzeit ja tatsächlich gebessert.
Vielleicht waren die Flüchtlinge aber auch zu sehr eingeschüchtert, um die
Wahrheit zu sagen .... ? 
Ich denke, hier sollten regelmäßige (unangemeldete) Kontrollen von diversen 
Menschenrechtsorganisationen durchgeführt werden. Das wäre wahrscheinlich
die einzige Möglichkeit, um in dieser beschämenden, inhumanen Flüchtlings-
politik eine Änderung zu bewirken ....
14.10.2014
Flüchtlingsbetreuung: Missstände in Erdberg