Deutschland: Skandal um Gewalt gegen Flüchtlinge
Es soll ständige Misshandlungen durch die Wärter der privaten Über-
wachungsfirma European Homecare gegeben haben. Fotos der
erschrecken-den Zustände wurden den Medien zugespielt. Jetzt ermittelt die
Polizei. Ein Asylant sagte einer deutschen Regionalzeitung, das Heim sei
zum “rechtsfreien Raum” geworden.
European Homecare ist einer der größten Betreiber von Flüchtlingsunter-
künften in Deutschland. Allein in NRW betreibt er sechs der zentralen
Erstaufnahmeeinrichtungen. Laut WDR-Recherchen hält sich das Unter-
nehmen auch nicht an die vom Land geforderten und vertraglich verein-
.barten Standards für den Betrieb von Flüchtlingswohnheimen. 
Doch: wie sind die Zustände eigentlich in Österreich? Denn European
Homecare war auch (von 2003 bis 2010)  im Flüchtlingslager Traiskirchen
tätig ....!! Hier ein Bericht aus dem Jahr  2004 über die Hinter-
gründe ...
Übrigens wurde anschließend (2011) wieder eine private Firma mit der
Flüchtlingsbetreuung beauftragt. Den großen (NGO) Hilfsorganisationen wie
Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz und Volkshilfe war es nicht möglich, an der
Bewerbung teilzunehmen, siehe ....
Der Traiskirchner Bürgermeister Fritz Knotzer forderte übrigens im Oktober
2013 einen radikalen Schnitt im Umgang der Republik Österreich im Flüchtlings-
bereich, denn: Menschen, die auf der Flucht sind, sind menschenwürdig unter-
zubringen und gut zu betreuen. Österreich hat hier humanitären Grundsätzen den
Vorzug vor populistischen politischen Spielereien zu geben ...
Im übrigen wurden auch kürzlich wieder Misstände aufgedeckt. In Erdberg sollen
Flüchtlinge zu wenig zu essen bekommen haben, Spenden seien nicht verteilt
worden (Details siehe weiter unten ...)
Bundespräsident Heinz Fischer plädiert nun (26.10.) für eine humanere
Flüchtlingspolitik in Österreich und einen Zugang für Flüchtlinge zum
Arbeitsmarkt. Er sagte im Interview mit der Tageszeitung “Österreich”: “Man
muss prüfen, wie man in bestimmten Fällen die Arbeitskraft von Flüchtlingen
nützen kann. Warum sollen diese dann nicht selbst zum eigenen Unterhalt
beitragen?” 
Ist nur zu hoffen, dass diesen Worten nun von den verantwortlichen
Politiker(innen) auch Taten folgen ...  Auf jeden Fall sollten Flüchtlinge die
Möglichkeit bekommen, sich sinnvoll zu beschäftigen und einen Beitrag für die
Gesellschaft zu leisten. Im Endeffekt würde das allen zugute kommen ...
Momentane Situation in Österreich (29.9.2014)
Aufgrund der anhaltenden Kämpfe in Syrien und jetzt auch im Irak - wo
Hunderttausende Menschen vor den IS-Dschihadisten fliehen - steigen auch
die Asylanträge in Österreich. Das Innenministerium rechnet laut Tages-
zeitung “Österreich” mit bis zu 26.000 Asylanträge für das Jahr 2014 - das
sind 8.500 mehr als 2013. Monatlich sind es derzeit bis zu 3.000 neue
Anträge, die meisten davon von Syrern. Tendenz stark steigend.
Das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ist mit 1.600 völlig überbelegt und
wurde am 23.9.2014 gesperrt. SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug hat die
Martinek Kaserne in Baden zur Unterbringung von 900 Flüchtlingen angeboten.
Das verhindert allerdings der Badener Bürgermeister Kurt Staska, mit der
Begründung, dass er Massenquartiere ablehne ....
Nach neuesten Meldungen sollen nun (3.10.20149) Flüchtlinge in ehemaligen
Bordellen untergebracht werden .... ??!!
Der Traiskirchner Bürgermeister richtete nun einen offenen Brief an die
Österreichische Regierung, in der er die unhaltbaren, menschenunwürdigen
Zustände im Flüchtlingslager Traiskirchen anprangert:  "Flüchtlinge werden
nicht mehr wie Menschen behandelt. Ein Skandal", richtet er Innenministerin
Johanna Mikl-Leitner aus ...
Tatsächlich ist die Flüchtlingspolitik in Österreich beschämend. Wo bleibt hier
eigentlich die Hilfsbereitschaft und das Mitgefühl mit diesen armen, verzwei-
felten Menschen, die alles verloren haben und oft unvorstellbares Erleiden
mussten ...?! Es handelt sich hier nicht um Kriminelle, sondern um Menschen,
die wegen Kriegsgräuel ihre Heimat verlassen mussten .... !!  Ein reiches Land
wie Österreich wird es sich doch wohl leisten könne, einige Tausende
Flüchtlinge aufzunehmen und mit dem Nötigsten zu versorgen....!!?
Im übrigen kann Helfen auch bereichernd sein. Aber das scheint heutzutage 
immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Vielleicht sollten die Politiker und auch
die diversen Medien vor allem hier ansetzen .... 
Caritas-Chef Landau appelliert in der Tageszeitung Österreich an die Solidarität
der Österreicher. Auf die Frage, ob 26.000 Flüchtlinge überhaupt bewältigbar
seien, sagt er: “Ja, unser Land hat schon weitaus mehr Flüchtlinge aufgenommen.
In den 90-er Jahren 90.000 Bosnier oder 2002 rund 40.000 Flüchtlinge. Das
Problem ist herbeiverwaltet, die 88-Prozent-Quote der Länder ist viel zu
niedrig.”
Und man sollte auch nicht vergessen: Solidarität und Hilfsbereitschaft gibt es
sehr wohl auch großteils in der Bevölkerung (mehr als anscheinend in der
Politik....). 
So hat zum Beispiel das Schicksal einer syrischen Mutter und ihres Babys    
(siehe Bild), das stellvertretend für Tausende steht, eine Welle der Solidarität
ausgelöst ....
Allerdings: kommt diese Hilfe auch an?? Wie am 9.10.2014 bekannt wurde,
sollen auch die Zustände in Erdberg unzureichend sein und die Spenden nicht
verteilt worden sein ...
Flüchtlingsproblematik wird sich aufgrund der ungerechten Verhältnisse auf
diesem Planeten noch weiter verschärfen
Eines ist jedenfalls sicher: die Flüchtlingsproblematik wird sich wahrscheinlich
aufgrund der Konfliktherde in der Welt noch weiter verschärfen. Und dabei
sollten wir nicht vergessen, dass diese Problematik aufgrund der höchst
ungerechten Verhältnisse auf diesem Planeten (auf dem die sogenannten
“Entwicklungsländer” systematisch von den reichen Industrieländern und
Konzernen schamlos ausgebeutet werden!!)  zum Großteil selbst gemacht sind !!!
Am Wichtigsten wird sein, diesen Menschen ein menschenwürdiges Leben im
Asyl-Land zu ermöglichen. Denn Flüchtlinge, die Hilfe bekommen, werden sich
auch leichter integrieren und sich als dankbar erweisen. Während eine inhumane
Politik Hass und Aggressionen schürt!!
Letztendlich müssten jedoch in den Entwicklungsländern selbst die Lebens-
verhältnisse entscheidend verbessert werden!! Die skrupellose Ausbeutung und
Unterdrückung der Menschen in den  “Dritte-Welt-Ländern” muss endlich ein
Ende haben!!
Auch gemäß Diana Cooper wird die Flüchtlingsproblematik einer der großen
Herausforderungen in den nächsten 20 Jahren sein. Sie nennt dabei die Wieder-
vereinigung Deutschlands als gutes Beispiel einer gelungenen Integrations-
politik, als Westdeutschland die ehemalige DDR mit offenen Armen aufnahm - 
trotz der damit verbundenen finanziellen und wirtschaftlichen Belastungen und
Nachteile. Eine solche Gesinnung wäre auch in der heutigen Flüchtlingspolitik
wünschenswert ...
Stand: 4.10.2014
zuletzt aktualisiert: 27.10.2014    
Nach den Misshandlungsvorwürfen gegen Sicherheitskräfte in
nordrhein-westfälischen Flüchtlingsheimen ermittelt die Polizei
auch in Essen,  auch dort soll es Übergriffe von Mitarbeitern
eines privaten Sicherheitsdienstes gegeben haben. Nach Aus-
kunft der für die Flüchtlinge zuständigen Bezirksregierung in
Arnsberg wird das Essener Heim vom gleichen privaten Be-
treiber geführt wie die Unterkunft in Burbach im Siegerland
(Nordrhein-Westfalen).
Sicherheitskräfte eines Nürnberger Unter-
nehmens misshandelten den Flüchtling
schwer - und hielten die Taten auf ihren
Mobiltelefonen fest, Foto: Polizei
Anima und ihr Bub Taleb
(5 Monate) sind nach zwei-
monatiger Flucht in Wien
angekommen