Wie STANDARD-Recherchen ergaben, hat sich die Schweizer ORS
("Organisation für Regie und Spezialaufträge) Service AG beworben.
Die ORS Service AG betreute zu dem Zeitpunkt in der Schweiz gemäß
derstandard.at insgesamt 4500 Asylwerber und hat in dem Bereich seit 1992
Erfahrung. Die Bewerbung in Österreich war aber nach Unternehmens-
informationen die erste im Ausland.
Von den großen vier Hilfsorganisationen Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz und
Volkshilfe, die sich letztes Mal in einem Konsortium am Verfahren beteiligt hatten,
hatte sich 2011 keine beworben. Denn 2011 war großen NGOs laut Ausschrei-
bungskriterien keine gemeinsame Bewerbung möglich - auch nicht zu zweit oder
dritt. Caritas und Diakonie kritisieren zudem, dass die Kosten in der Bewertung
eines Angebots 70 Prozent, die Betreuungskonzepte nur 30 Prozent ausmachen.
Kritik kommt auch von Amnesty-Chef Heinz Patzelt. Er stößt sich daran,
Betreuung und Bewachung in dieselben Hände zu legen. Zum Schweigen des BMI
über die Bewerber meint er: "Wenn es etwa um den Bau von Hochhäusern geht, ist
Verschwiegenheit nachvollziehbar. Im Bereich der Menschenrechte sollte aber
mehr Transparenz herrschen." (Gudrun Springer/DER STANDARD-Printausgabe,
24.3.2011)
Quelle und gesamter Artikel siehe: http://derstandard.at/1297821290402/Neuvergabe-in-
Traiskirchen-Schweizer-Angebot-fuer-Fluechtlingsbetreuung