Effektive Mikroorganismen sind eine Mischung aus mehreren Milchsäure-
bakterienstämmen, Hefen, fadenbildenden Pilzen, Aktinomyceten und
Photosynthese-Bakterien. Jeder dieser Mikrobenstämme hat außergewöhn-
liche Fähigkeiten, zusammengenommen steigern sich diese.
Milchsäurebakterien und Hefen gehören zu den Lebensmittelbakterien, die im
Haushalt und in der Lebensmittelproduktion am häufigsten verwendet werden - 
zum Beispiel bei der Herstellung von Joghurt, Bier und Brot.
Das Besondere an “EM” sind jedoch die Beigabe von Photosynthese Bakterien
wie Purpurbakterien. Diese vermehren sich nicht wie die Milchsäurebakterien
durch Querteilung, sondern durch Knospung.  Purpurbakterien gehören zu
den sehr alten Bakterienstämmen auf der Erde.  Sie haben in ihrem Inneren
zahlreiche Membranen, die ähnlich wie Pflanzenzellen Chlorophyll enthalten
und dadurch als Energiequelle auch Licht verwenden und trotzdem im Dunkeln
wachsen können.
Sie werden deshalb „Purpurbakterien“ genannt, weil sie je nach Gattung
leuchtende Farben annehmen können: Rot, Orange, Gelb, Blau oder Braun. Sie
brauchen für ihre Zellatmung keinen Sauerstoff, produzieren auch keinen und
sind geradezu Alleskönner, was ihre Umwandlungsfähigkeiten anbelangt:
Fette, organische Säuren oder Aminosäuren, Zucker, Alkohole und sogar
aromatische Verbindungen wie Benzolderivate können von ihnen verstoff-
wechselt werden. Gleichzeitig gehören sie zu den Einzellern, die das Enzym
Nitrogenase enthalten, mit dessen Hilfe sie Stickstoffgase zu Ammonium und
dann weiter in organische Verbindungen umwandeln können. Das verleiht den
EM die Fähigkeit, Gerüche zu neutralisieren.
Dr. Anne Katharina Zschocke schreibt über die Zusammensetzung von EM in
ihrem Buch „Die erstaunlichen Kräfte der Effektiven Mikroorganismen“ 
folgendes: „Inzwischen hat man entdeckt, dass diese Nitrogenase auch andere
chemische Verbindungen reduzieren kann, beispielsweise das für uns giftige
Cyanid (Blausäure). Das erklärt vielleicht die erstaunliche Entgiftungsfähigkeit
der EM. Wir wissen noch nicht, was diese Photosynthese-Bakterien sonst noch
alles vermögen. Wichtig ist, dass sie chemisch gesehen nicht oxidieren,
sondern reduzieren, und daran beteiligt sind, dass die EM insgesamt stark
antioxidative Fähigkeiten haben. Viele Gifte entstehen durch Oxidation,
während Reduktion häufig Entgiftungsreaktionen entspricht. Jedenfalls ver-
danken wir den Photosynthese-Bakterien ziemlich vieles, was uns unge-
wöhnlich vorkommt und was einen Teil der verblüffend anmutenden Fähig-
keiten der EM ausmacht. Diese verwirklcihen sie aber eben nicht allein. Sie
sind auf ein Miteinander angewiesen, auf ein sich untereinander ergänzendes
Team. Nur dann beispielsweise, wenn sauerstoffliebende Mikroorganismen
ihnen ein an Sauerstoff armes Milieu schaffen, kann sich ihre Enzymaktivitätet
entfalten. Das gewährleisten in den EM unter anderem die Hefen. Dieses
Zusammenwirken in gegenläufigen Stoffwechselprozessen in den EM brachte
Teruo Higa darauf, von „friedlicher Koexistenz“ zu sprechen. Kein Mikro-
benstamm ist wichtiger als ein anderer, keiner darf fehlen. Jeder hat seine
Aufgabe, und nur gemeinsam sind sie stark. Damit verbindet sich die Philo-
sophie, dass auch wir Menschen lernen können, uns in unseren verschiedenen
Fähigkeiten zu ergänzen, ohne dass einer als wertvoller oder wichtiger gilt als
ein anderer, so wie die  Mikroorganismen es uns in den EM erfolgreich
vorleben.“ (S.138)
Was sind “Effektive Mikro-
organismen (EM) ?
Backhefe unterm
Mikroskop
Schwefelpurpur-
bakterien in
einer Lösung
Purpurbakterien
unterm Mikroskop
Quelle:  Dr. Anne Katharina Zschocke, „Die erstaunlichen Kräfte der Effektiven
              Mikroorganismen“, 2011 Knaur-Verlag,