Engdahl schreibt über diese „verdeckten Putsche“ folgendes:
“Die Methode, der sich Soros und seine Geschäftspartner bedienten, war eine
von Washington und der CIA inszenierte Strategie „humanitärer“ Interven-
tionen und „Fabrevolutionen“, mit der von Technokraten dominierte und
von globalen Institutionen gestützte Regierungen ans Ruder gebracht werden
sollten. Dann stürzten sich Soros und seine Kumpane wie Geier auf die neue
Regierung, der vom IWF oder westlichen Ländern befohlen wurde, nationa-
les Eigentum in international gehandelte Aktien zu übertragen, die sich Soros
und seine erlesenen Geschäftsfreunde zu Spottpreisen unter den Nagel rissen.
Genauso wie die Familienstiftungen der Rockefellers waren auch Soros‘ Stif-
tungen keine wohltätigen Einrichtungen, sondern profitorientierte Unter-
nehmen mit steuerbefreiter geopolitischer Ausrichtung, von denen seine
Sponsoren in New York und London profitierten.
Zu Soros weltweiten Unternehmungen zählte auch die Beteiligung an der
äußerst verschwiegenen Washingtoner Carlyle Group, der weltweit größten
Gruppe von Privatinvestoren.
Carlyle besaß strategisch wichtige Anteile am militärisch-industriellen
Komplex der USA, darunter United Defense Industries. Weitere Carlyle-
Investoren waren zu unerschiedlichen Zeiten unter anderem der Ex-CIA-
Direktor und spätere US-Präsident George Bush sen., Mitglieder der Bin-
Laden-Familie aus Saudi-Arabien, General Colin Powell, der ehemalige stell-
vertretrende CIA-Direktor Frank Carlucci sowie der Anwalt der Bush-
Familie und US-Außenminister James Baker III.
                Soros, der verschlagene Philanthrop
Eine besondere Rolle bei diesen sogenannten “Farbrevolutionen” spielte der  
geheimniskrämerische Herr Soros und seine Finanzgeschäfte – nämlich seine
steuerbefreiten Stiftungen. Die Open Society Foundations wirkten in rund 50
Ländern, und Soros‘ Spenden unterstützten die Arbeit einer verwirrenden
Vielfalt von NGOs, die sich „Menschenrechte“ und „Aufbau der Demokra-
tie“ auf die Fahnen geschrieben hatten – was immer nahtlos in von State
Department und CIA geplante Regimewechsel passte.
Der ehemalige NSA-Mitarbeiter und heutige Journalist Wayne Madson aus
Washington behauptet, Soros habe eng mit der CIA und CIA-kontrollierten
NGOs wie dem National Endowment for Democracy zusammengearbeitet, um
Regierungen oder Regierende zu stürzen, die sich Washingtons Agenda,
genauer gesagt der Agenda der CIA, nicht fügen wollten.
Trickreich nutzte Soros seine verschiedenen steuerbefreiten Menschenrechts-
NGOs, die von seinen Open Society Foundations finanziert wurden, für gut
geplante Attacken auf Zielpersonen wie Milosevic in Jugoslawien im Jahr
2000 oder Hugo Chavez in Venezuela, die sich seinen und Washingtons
Interessen widersetzten.
Wurde dann nach einem „demokratischen“ Aufstand ein passender „frei-
marktfreundlicher“, von Soros unterstützter Opponent ins Amt gebracht,
rückten Soros und seine Kumpane an, um die Kronjuwelen zu Spottpreisen
aufzukaufen. Es war eine besondere Art der „öffentlich-privaten Partner-
schaft“, bei der Vertreter der Öffentlichkeit Soros‘ privaten Interessen
dienten.
Überall im vormals kommunistischen Osteuropa war Soros Anfang der
1990er Jahre direkt für die Einführung der radikalen wirtschaftlichen
„Schocktherapie“ verantwortlich: in Polen, in der  Ukraine und in Boris
Jelzins Russland. Diese Schocktherapie – der Name ist der brutalen Praxis in
der psychiatrischen Behandlung entlehnt – lag die irrwitzige Vorstellung
zugrunde, die kommunistischen Volkswirtschaften müssten schlagartig zum
„freien Markt“ übergehen, deregulieren und privatisieren – alles auf einmal.
Zuerst kam Polen an die Reihe. Dessen erster postkommunistischer Minister-
präsident Tadeusz Mazowiecki stand Soros nahe und unterhielt gute Bezie-
hungen zu dessen polnischer Stefan-Bathory-Stiftung. In seinem Buch Under-
writing Democracy brüstet sich Soros damit, persönlich am Entwurf für
Polens Schocktherapie mitgewirkt zu haben: „Ich tat mich mit Professor 
Jeffrey Sachs von der Harvard University zusammen, der ein ähnliches
Programm vorschlug, und förderte seine Arbeit in Polen über die Stefan-
Bathory-Stiftung …. Der IWF war einverstanden, und das Programm wurde
am 1. Januar 1990 eingeführt. Für die Bevölkerung bedeutete es große
Härten, aber die Menschen waren bereit, viel Leid zu ertragen, um
wirklichen Wandel zu erleben.“
Anschließend wandte sich Soros Jelzins Russland zu, wo er Sachs und dessen
Schocktherapie einführte und ab 1991 mit den „Reformern“ Anatoli Tschu-
bais und Jegor Gaidar zusammenarbeitete. Nach einem Jahr „Schockthera-
pie“ hatte die Hyperinflation die russischen Ersparnisse aufgefressen und
damit die Mittelschicht in die Armut getrieben. Rentner mussten buchstäb-
lich hungern, Krankenhäuser wurden mangels staatlicher Unterstützung
geschlossen. Die gleichzeitige „Privatisierung“ des riesigen Staatsvermögens –
Holz, Öl, Gas und Chemikalien – schuf die Räuber-Oligarchen und trug zu
Russlands Deindustrialisierung bei. Viele Oligarchen bauten geschäftliche
Verbindungen zu Soros oder verwandten Rothschild-Netzwerken auf.“
(S.149ff.*) 
                                     Fallstudie: Liberia
Besonders aktiv waren die US-Oligarchen auch in Afrika, wo sie sich unter
anderem wichtiger Gold- und Nichtedelmetallminen bemächtigten.
Wie die „Verschwörer“ dabei vorgingen, beschreibt  Engdahl an Hand
Liberia: „In Westafrika unterstützte Soros eine frühere Angestellte seiner
Open Society: Ellen Johnson Sirleaf, die dank seines Einflusses zur Präsi-
dentin Liberias gewählt wurde. Er verhalf ihr zu internationaler Bekanntheit
und sicherte ihr 2011 sogar den Friedensnobelpreis. Vor ihrer Wahl zur
Präsidentin war sie sorgfältig auf das Spiel des westlichen freien Marktes
vorbereitet worden. Sie hatte in Harvard Wirtschaftswissenschaften studiert
und in Washington für die US-kontrollierte Weltbank sowie in Nairobi für
Rockefellers Citibank gearbeitet. Später war sie als Vorsitzende der Open
Society Initiative for West Africa (OSIWA) direkt für Soros tätig.
Einmal im Amt, ermöglichte Sirleaf Soros und seinem Partner Nathaniel
Rothschild die Übernahme wichtiger Gold- und Nichtedelmetallminen. Eine
ihrer ersten Amtshandlungen als Präsidentin war eine Einladung an AFRI-
COM, das neue Afrika-Kommando des Pentagons, nach Liberia. Es sollte,
wie eine Untersuchung in Liberia ergab, „Soros‘ und Rothschilds Minen in
Westafrika schützen, anstatt Stabilität und Menschenrechte zu gewährleis-
ten.
Berichten zufolge waren Rothschild und Soros an lukrativen Minenprojekten
beteiligt, nicht nur in Liberia, sondern weltweit.Außerdem hielt George
Soros, zusammen mit Rothschilds Cousin Sir James Goldsmith, Anteile an
der Newmont Mining Co.“ (S.151*)
George Soros
*) F.William Engdahl, “Die Denkfabriken - Wie eine unsichtbare Macht
     Politik und Mainstream-Medien manipuliert.” 2015, Kopp Verlag
Farbrevolutionen
Ellen Johnson-Sirleaf, März
2008 (Wikipedia,MC2 ELIZA-
                      BETH MERRIAM)