Der „verdeckte Putsch“ in Amerika
Gemäß Engdahl werden seit Mitte der 1970er Jahre , als George Herbert
Walker Bush neuer CIA Chef wurde, die in der amerikanischen Verfassung
verankerten Sicherheiten zum Schutz der repräsentativen Demokratie in den
Washingtoner Regierungsinstitutionen systematisch ausgehöhlt.
Er schreibt dazu: „An diesem Putsch gegen die konstitutionelle Regierung,
der die Bill of Rights der amerikanischen Verfassung zur Makalutar machte,
waren viele Menschen in vielen Rollen beteiligt. Darunter waren Akteure na-
mens Rockefeller, Rothschild, Gates, Buffett, Pritzker und DuPont; sie alle
standen hinter der institutionellen Subversion, die Bush mit seinem Netzwerk
geheimer CIA-Agenten betrieb.
Ihr Schlachtplan wird in dem 1973 von John D.Rockefeller III verfassten
Buch „The Second American Revolution“ – Die zweite amerikanische Revo-
lution – umrissen. In unglaublich langweiliger Sprache war darin der Aufruf
versteckt, die Fundamente der amerikanischen Regierung einzureißen. Alle
wesentlichen Aspekte dieser „zweiten amerikanischen Revolution“ wurden in
den folgenden 40 Jahren Wirklichkeit.
John D.Rockefeller III, der für verschiedene Eugenikprojekte der Familie,
beispielsweise den Population Council, verantwortlich zeichnete, rief zu
umfassender Privatisierung staatlicher Aufgaben auf und forderte die
massive Deregulierung des Privatsektors sowie die Aufhebung staatlicher
Kontrollen und Beschränkungen. Gesetze, die nach leidvollen Erfahrung
jahrelangen Missbrauchs des Bankwesens während der Großen Depression
erlassen worden waren, oder andere, die die Industrie verpflichteten,
Sicherheit und Gesundheit der Arbeiter zu achten und die Umwelt zu
bewahren, sollten außer Kraft gesetzt werden.
Verlierer dieser Deregulierung war die allgemeine Bevölkerung, deren
Gesundheit, Löhne und soziale Absicherung aufs Spiel gesetzt wurden.
Gewinner waren einige wenige multinationale Großkonzerne wie die Rocke-
feller-Ölgesellschaften, das Agrobusiness, die Pharma- und Rüstungsindus-
trie. Die Schere zwischen den obersten zehn Prozent und den restlichen 90
Prozent der Amerikaner klaffte in den folgenden 40 Jahren immer weiter
auseinander. 2013 lag der durchschnittliche Reichtum der oberen Einkom-
mensschicht fast sieben Mal über dem durchschnittlichen Reichtum von
Familien mit mittleren Einkommen. Eine so große Differenz hatte es in den
30 Jahren, seit die Federal Reserve solche Daten erhob, noch nicht gegeben.
Jimmy Carter, den David Rockefellers Trilaterale Kommission zum Präsi-
denten gemacht hatte, setzte ab 1977 eine Privatisierung und Deregulierung
durch, die Amerika verändern sollte. Schritt für Schritt wurden die USA von
einer einigermaßen demokratischen Republik zu einer Oligarchie, in der eine
kleine Gang sehr reicher, unsäglich übler und irrwitziger Schurken den Ton
angab. Die amerikanischen Oligarchen wähnten sich über das Gesetz, ja
sogar über die Verfassung erhaben.“ (S.144ff.*)
Globalisierung und sogenannte
Doch den geheimen Oligarchen und Weltverschwörern genügten die USA
nicht – sie wollten die ganze Welt unter ihre Kontrolle bringen. Präsident
George H.W.Bush prägte 1991 bei einer Rede vor dem US-Kongress dafür
den Begriff der „Neuen Weltordnung“.
Zu diesem Zweck wurden neben Organisationen und Denkfabriken auch
steuerbefreite Stiftungen gegründet wie die Rockefeller Foundation oder die
Ford Foundation, die die Denkfabriken und verschiedenen NGO’s finanzier-
ten. Diese wurden später Nichtregierungsorganisationen genannt (NGO, nach
dem englischen non-governmental organizations). Sie erwiesen sich als äus-
serst nützlich, wenn es darum ging, die Pläne der amerikanischen Oligar-
chen, der geheimen „dunklen Bruderschaft“, in die Tat umzusetzen – auch
wenn viele Mitarbeiter dieser privaten NGOs ehrlich überzeugt waren, Gutes
zu tun.
Ab den 1990er Jahren wurden mit Hilfe dieser NGOs, die sich offiziell
„Menschenrechte“ und „Aufbau der Demokratie“ auf ihre Fahnen
geschrieben hatten, dann – aus geostrategischen Gründen - verdeckte
Putsche, sogenannte „Farbrevolutionen“ in verschiedenen Ländern - wie
zum Beispiel in Russland und in osteuropäischen Ländern, aber auch in
Afrika oder Südamerika - durchgeführt, um auch diese Länder unter die
Kontrolle der US-Finanzoligarchie zu bringen.
Eine besondere Rolle spielte hierbei der Hochrisikospekulant George Soros
denn dieser konnte mühelos Milliarden Dollar rund um den Globus verschie-
ben, sei es über seine Offshore-Hedgefonds oder seine ausgeklügelten Finanz-
derivate. Und er konnte über seine eigenen Stiftungen überall auf der Welt
NGOs finanzieren, die dann ihre geplante Globalisierung vorantrieben - oft
auch durch sogenannte „Farbrevolutionen“ …
Aushöhlung der Demokratie
Dieser “verdeckte Putsch” ist der Grund, warum Amerika, dieses einstige
christliche „Vorzeige-Land“ für Demokratie - das Land, das die Menschheit
eigentlich in das neue Zeitalter der „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“
führen soll - zu einem „aggressiven, selbsternannten Weltpolizisten“ ver-
kommen ist, der sich vor allem das „Recht des Stärkeren“ zunutze macht.
Und der hat ein Monstrum geschaffen, der den gesamten Planeten bedroht,
den sogenannten „Militärisch-Industrielle Komplex“ (MIK), vor dem bereits
Präsident Eisenhower bei seiner Abschiedsrede am 17. Jänner 1961 gewarnt
hatte …
„Geboren“ wurde dieser 1950 durch eine Resolution des Nationalen
Sicherheitsrates, in der (im Geheimen, ohne öffentliche Diskussion) eine
einschneidende Abwendung von den Sozialprogrammen zugunsten einer
Politik endloser Aufrüstung beschlossen wurde .
Auch nach dem „Fall der Berliner Mauer“ , der eine neue Ära der inter-
nationalen Zusammenarbeit, der Abrüstung und des Friedens öffnete, hatte
der MIK die US-Politik fest im Griff ...
Was man heute großteils vergessen hat: früher, Anfang des 20. Jahrhunderts,
galten hohe Militärausgaben in den USA als Geldverschwendung ...
In Wirklichkeit besteht jedoch für die Vereinigten Staaten von Amerika, die
letztlich eine riesige Insel ohne reale oder auch nur potentielle Feinde sind,
keinerlei Notwendigkeit, bis an die Zähne bewaffnet und allzeit bereit zu sein,
in Selbst-„Verteidigung“ den ganzen Planeten auszulöschen. Besonders seit
der Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Pakts hatten die USA
jede Möglichkeit, die Führung einer Bewegung für die weltweite Abrüstung
vor allem von Kernwaffen zu übernehmen.
Die Idee, die weltweite Führungsrolle der USA sei „notwendig“ zur Erfüllung
der einzigartigen globalen „Verantwortung“ dieser Nation, liefert die Recht-
fertigung für die endlose Steigerung der sogenannen „Verteidigungs“-
Ausgaben, die in Wirklichkeit der Aufrechterhaltung der Fähigkeit zur
militärischen Intervention überall auf der Welt dienen, wie Diana Johnstone
richtig bemerkt. In Ermangelung eines kommunistischen Schreckgespenstes
sagt man nun, die amerikanischen „Interessen“ und „Werte“ müssten
gefördert werden.
Doch das könnte nun unter der Präsidentschaft von Donald Trump
(hoffentlich) anders werden. Zumindest hat dieser unlängst zwei große
Rüstungskonzerne kritisiert ...
Wenn der neue Präsident Amerika wirklich wieder “groß machen” will, wäre
es zweifellos unumgänglich, den militärisch-industriellen-Komplex - und
auch den sogenannten “Deep State” - wieder unter Kontrolle zu bringen ...
*) F.William Engdahl, “Die Denkfabriken - Wie eine unsichtbare Macht
Politik und Mainstream-Medien manipuliert.” 2015, Kopp Verlag