Paul Warburg wurde bei der Vorbereitung der propagierten “Bankreform” von
Nelson Aldrich unterstützt, der bekannt war als Morgans Steigbügelhalter im
Senat. 
Gary Allen schreibt dazu: „Nach der Panik 1907 wurde Aldrich vom Senat zum
Leiter der nationalen Währungskommission ernannt. Obwohl er keinerlei tech-
nische Kenntnisse vom Bankwesen hatte, verbrachten Aldrich und sein Gefolge
annähernd zwei Jahre auf einer Rundreise, um das zentrale Bankwesen zu „stu-
dieren“, wobei sie 300.000 Dollar von den Geldern der Steuerzahler für Essen
und Trinken mit den Eigentümern der europäischen Zentralbanken ausgaben. Als
die Kommission von ihrer luxuriösen Exkursion zurückkam, hielt sie beinahe
zwei Jahre lang weder eine berichtende Versammlung ab noch gab sie anderwei-
tig Kenntnis von ihrer „Studienreise“. Senator Aldrich jedoch war damit beschäf-
tigt, Dinge zu „arrangieren“. Zusammen mit Paul Warburg und anderen interna-
tionalen Bankiers inszenierte er eines der bedeutendsten Geheimtreffen in der
Geschichte der Vereinigten Staaten.
Der Rockefeller-Agent Frank Vanderlip gestand viele Jahre später in seinen
Memoiren: „Ungeachtet meiner Auffassung über den gesellschaftlichen Nutzen
eines größeren öffentlichen Interesses für die Affären von Körperschaften, gab es
kurz vor Ende des Jahres 1910 ein Vorkommnis, bei dem ich so verschwiegen –
in der Tat so verstohlen – wie ein Verschwörer war …. Ich  glaube nicht, dass es
eine Übertreibung ist, wenn ich sage, dass unsere geheime Expedition nach der
Jekyl-Insel der eigentlich Beginn dessen war, was schließlich zum  Federal
Reserve System wurde.“
Die Geheimhaltung war durchaus begründet. Stand doch die Kontrolle über die
gesamte Wirtschaft auf dem Spiel. Senator Aldrich sandte vertrauliche Einladun-
gen an Harry P.Davison von der J.P.Morgan & Do., an  Frank A.Vanderlip,
Präsident der National City Bank, Eigentum Rockefellers; an A.Piatt Andrew,
Assistenzsekretär des Schatzamtes; an Benjamin Strong von der Morgans
Bankers Trust Company und an Paul Warburg. Sie alle sollten ihn nach der
Jekyl-Insel in Georgia begleiten, um die Schlußempfehlungen des Berichtes der
nationalen Währungskommission niederzuschreiben.
B.C.Forbes schreibt in seinem Buch „Men Who Are Making America“: „Nach
einer allgemeinen Diskussion wurde beschlossen, bestimmte umfassende Prinzi-
pien aufzustellen, mit denen alle übereinstimmen konnten. Jedes Mitglied der
Gruppe stimmte für die Einrichtung der Zentralbank als dem idealen Eckpfeiler
für jedes Banksystem.“
Warburg betonte, dass der Name „Zentralbank“ unter allen Umständen
vermieden werden muss. Es wurde beschlossen, das Projekt als „Regional
Reserve System“ (Regionales Rücklagen-System) mit vier (später zwölf)
Abteilungen in verschiedenen Distrikten des Landes einzubringen. Die Insider
wussten, dass die Bank von New York die übrigen beherrschen würde, die als
Repräsentanten gegenüber der Öffentlichkeit dienen sollten.
Quelle:  Gary Allen, “Die Insider - Baumeister der “Neuen Welt-Ordnung”
                1971, 14. erweiterte Auflage 2001, VAP-Wiesbaden. S.61
         
Paul M. Warburg
(1868–1932)