PRO:
-
Entlastung für die Erziehungsberechtigten – vor allem in Hinblick auf
Alleinerziehende.
-
Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
-
Hausaufgaben werden unter Aufsicht gemacht und es kann Hilfestellung
gegeben werden.
-
Verringerung der Gefährdung von Kindern und Jugendlichen –
Reduzierung der Verwahrlosungsgefahr, Konsumverführungen und
Kontakte mit der Drogenszene.
-
Es kann besonders auf gesunde Ernährung geachtet werden z. B. durch
qualitativ hochwertiges Mittagessen und/oder Kochkurse.
-
Das intensive Zusammenleben der SchülerInnen unterschiedlicher
sozialer/kultureller Herkunft fördert gegenseitiges Verständnis.
-
SchülerInnen (vor allem mit Migrationshintergrund) können in einer
Ganztagsschule besser integriert werden und ihr Sprachverständnis
steigt sehr schnell an.
-
Es findet eine Öffnung der Schule statt. Schule kann sich, in einer
zunehmend komplexen und vernetzten Welt, nicht (mehr) als in sich
geschlossene rein wissensvermittelnde Bildungsinstitution begreifen.
-
Soziale Kompetenz(en) können besonders gefördert werden.
-
Es gibt vielfältigere Möglichkeiten zur Förderung der Zusammenarbeit
zwischen SchülerInnen und Lehrern.
-
Es findet eine sinnvolle Freizeitgestaltung statt (siehe auch:
Ganztagsangebote).
-
Es können Zusatzangebote/Ganztagsangebote kennengelernt und
genutzt werden,  zu denen sonst kein Zugang bestehen würde.
-
Der Stundenplan (Abfolge der Fächer, Pausen, etc.) kann den Bedürf-
nissen der SchülerInnen besser angepasst werden (siehe auch:
Rhytmisierung  des Schulunterrichts).
-
Besondere Unterstützungsbedarf bei der Integration von SchülerInnen
mit Migrationshintergrund kann nachgekommen werden (Themenatelier
„Ganztagsschule der Vielfalt“).
-
Mehr Unterricht / „Lernstunden“, desto größer ist der Lernfortschritt in
einem bestimmten Zeitraum.
-
Die SchülerInnen erhalten ein hochwertiges Schulessen, was zu Hause
immer weniger gesichert ist. – Kennenlernen guter Ernährungsgewohn-
heiten (siehe auch: Hoher Qualitätsanspruch bei Schulverpflegung).
-
Bei Leistungsmängeln eines Kindes hängen die Ausgleichsmaßnahmen
nicht von der finanziellen Situation der Eltern ab.
-
Integration von außerschulischen Erfahrungen (siehe auch: Kooperation
und ausserschulische Partner).
-
Es findet eine professionelle Kooperation unterschiedlicher Berufs-
kulturen an Ganztagsschulen statt (siehe auch: Kooperation an
Ganztagsschulen – Neun goldene Regeln).
-
Vernetzung von Bildungseinrichtungen mit Partnern in den  Kommunen
un damit einhergehend entstehen neue Kooperationsmöglichkeiten für
(Sport-)-Vereine.
-
Es entstehen neue Möglichkeiten und Chancen der Kooperation von
Jugendhilfe und (Ganztags-)Schule.
-
Verstärkte Mitbestimmungsmöglichkeiten der Schüler/innen (siehe auch:
Partizipation und Ganztagsschule).
-
Stärkung des Schulstandortes.
CONTRA:
-
Der Staat mischt sich in die Erziehung ein und der erzieherische und
bildende Einfluss der Eltern auf ihr Kind nimmt ab.
-
Der Einfluss der selbstbestimmten Peer-Group nimmt ab – Fähigkeit des
Aufbaus eines eigenen sozialen Netzwerkes geht verloren.
-
Hausaufgaben bzw. Lernen muss trotzdem zusätzlich noch zu Hause
erfolgen.
-
Weniger Zeit für Familien, Musikschule oder Sportvereine etc. werden
schlechter mit der Schule kombinierbar, bzw. es verschieben sich solche
Aktivitäten noch weiter in den Abend hinein.
-
Oftmals fehlt eine entsprechende räumliche Ausstattung – Relaxsofa in
der Schule ist nicht das Gleiche wie das Bett zu Hause..
-
Höherer Kostenaufwand in materiellen wie auch personeller Hinsicht
(siehe Dohmen/Himpele: Kosten von Ganztagsschulen).
-
Oft werden nicht qualifizierte Kräfte eingesetzt, so dass lediglich eine
Betreuung stattfindet (siehe auch PM der GEW „Mehr Mittel und Perso-
nal für Ganztagsschulen“ vom 08.09.2008). Damit einher geht eine
Abwertung der sozialen Berufe (u. a. ErzieherInnen, PädagogInnen).
-
Jugendlichen können nicht mehr zur Aufbesserung ihres Taschengeldes
Arbeiten gehen, wodurch diese Horizonterweiterung nicht mehr statt-
finden kann.
-
Förderung von Unselbständigkeit durch ganztägige Lehrerabhängigkeit
bzw. Betreuungspersonal.
-
Die psychische und körperliche Leistungsfähigkeit der Kinder wird
überreizt.
-
Die zeitliche Ausdehnung der Anwesenheitspflicht von Lehrern schränkt
die intensive und kreative Vorbereitung auf den Unterricht ein.
-
Zum Teil entstehen für die Ganztagsbetreuung extra Kosten, so dass
leichter eine Bildungsscheere entsteht.
-
Ausbildung und Lernen werden institutionalisiert und entsprechen nicht
mehr dem persönlichen Lebensrhythmus. Es findet eine Ausdehung
institutionell gebundener Zeit statt.
-
Einigen Kindern kann der Gruppendruck im Rahmen der Ganztagsschul-
aktivitäten zu schaffen machen. Mobbing-Opfer sind dem Mobbing
länger ausgesetzt.
-
Ein neues Klassendenken entsteht – Die Klasse der Ganztagsschüler
versus die Klasse der Halbtagsschüler.
-
Als Nebeneffekt verabschieden sich immer mehr Eltern von der Erzieh-
ungstätigkeit bzw. der Erziehungsverantwortung.
-
Die Kinder sind mehr als zu Hause Außenreizen ausgesetzt – dies kann
vor allem für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) proble-
matisch sein (siehe auch: Ganztagsschulen engen Schüler mit ADHS in
ihrem Bewegungsdrang zu stark ein).
-
Vereins-Übungsleiter/-Trainer, die selbst noch zur Schule gehen, stehen
weniger zur Verfügung.
-
Auch für LehrerInnen ergeben sich, durch den ganztägigen Schulaufent-
halt ähnliche Auswirkungen (u.a. Einschnitte im Freizeitbereich) wie bei
den SchülerInnen.
-
Von ihrem finanziellen und personellen Potential ist die Kinder- und
Jugendarbeit zu einer flächendeckenden Mitwirkung an der Ganztags-
bildung nicht in der Lage (=  es gibt zu wenig Geld und zu wenig Lehr-
kräfte für die Realisierung eines qualitativ hochwertigen Unterrichts und
hochwertiger Betreuung ....)
      Quelle:  https://ganztagsschulen.wordpress.com/pro-contra-ganztagsschulen/