Eineinhalb Jahre nach den folgenschweren Vorfällen in einem Genfer Luxushotel sorgt
Hannibal al-Gaddafi, Sohn des libyschen Machthabers, wieder für Schlagzeilen. Er soll am
Weihnachtstag seine Frau Aline im Londoner Nobelhotel Claridge's verprügelt haben,
berichtete das britische Boulevardblatt "Daily Mail" auf seiner Onlineseite.
Scotland Yard bestätigte lediglich, dass in besagter Nacht "eine Frau mit Gesichts-
verletzungen ins Spital gebracht wurde". Drei Personen seien vorübergehend verhaftet und
auf einen Londoner Polizeiposten gebracht worden. Später seien sie ohne Anklage
freigelassen worden, heißt es in einer Stellungnahme der Metropolitan Police, die der
Schweizerischen Depeschenagentur vorlag. Die Frau habe ausgesagt, dass ihre Verletzungen
nicht von dem Vorfall herrührten. Auf die Frage, ob auch der Sohn des libyschen
Revolutionsführers Muammar Gaddafi festgenommen worden sei, sagte ein Sprecher der
Londoner Polizei: "Es ist wichtig zu sagen, dass die genannte Person nicht festgenommen
wurde."
Die Zeitung berichtet, das Hotelpersonal habe in der Nacht Hilfeschreie einer Frau gehört. Als
die Polizei eintraf, hatte sich "Hannibal" laut dem Bericht zusammen mit seiner Frau im
Zimmer eingesperrt. Die Bodyguards hätten den Polizisten den Weg versperrt und seien
verhaftet worden. "Hannibal" habe sich einer Verhaftung entziehen können, indem er sich an
den libyschen Botschafter gewandt habe, schreibt "Daily Mail".
Im Juli 2008 hatte die Genfer Polizei den Gaddafi-Sohn mit Ehefrau Aline im Nobelhotel
Wilson unter dem Verdacht verhaftet, sie hätten zwei Hausangestellte misshandelt. Sie
wurden nach kurzer Zeit freigelassen, die Angestellten aus Marokko und Tunesien zogen ihre
Klage zurück. Die Schweiz und Libyen befinden sich seit dem Vorfall in einer schweren
diplomatischen Krise.
Quelle: www.kleinezeitung.at