Unter Hegemonie (von altgriechisch hçgemonía ‚ Heerführung, Hegemonie,
Oberbefehl‘; Führer, Anführer‘) versteht man die Vorherrschaft oder Über-
legenheit einer Institution, eines Staates, einer Organisation oder eines ähnlichen
Akteurs in politischer, militärischer, wirtschaftlicher, religiöser und/oder kultu-
reller Hinsicht. Gegenüber einem Hegemonen (dem Machthaber in der Hegemo-
nie) haben andere Akteure nur eingeschränkte Möglichkeiten, ihre eigenen
Vorstellungen und Interessen praktisch durchzusetzen.
Die theoretische/juristische Möglichkeit dazu mag zwar gegeben sein, doch die
Umsetzung scheitert meist an den Einflussmöglichkeiten und der Übermacht des
Hegemons.
Geschichte des Hegemoniebegriffs
In der Geschichte finden sich viele Beispiele von hegemonialen Herrschafts-
strukturen, in der Antike beispielsweise Athen und Sparta, Makedonien unter
Philipp II. und das Römische Reich.
Aktuell wird in manchen Kreisen besonders die Supermacht USA mit diesem
Begriff, im Sinne einer anscheinenden weltpolitischen Vormachtrolle, in Ver-
bindung gebracht.
Die politische Theorie des Neorealismus erklärt die Entstehung von Hegemonien
aus der Existenz verschiedener Fähigkeiten unterschiedlicher Staaten und einer
Vormachtstellung in ebendiesen. So kann es durch Hegemone zu einer Macht-
hierarchie des internationalen Systems kommen; gleichwohl ist diese Hierarchie
prekär und der Kritik Dritter ausgesetzt.
Diese Instabilität wird mit dem Streben der Einzelstaaten nach ”relative gains” (in
etwa Ausgeglichene Verhältnisse) begründet, wonach die Tendenz zur Entstehung
eines Machtgleichgewichts dazu führt, dass sich langfristig ein Gegenpol zu der
bestehenden Hegemonie bildet. Die stabilste Konstellation ist laut dem Neo-
realismus das bipolare System
Da wesentliche Beiträge zur Theorie des Neorealismus von US-amerikanischen
Wissenschaftlern und Historikern erarbeitet wurden, wird dieser Theorie auch eine
implizite, bisweilen auch explizite Affirmation westlicher, aber vor allem ameri-
kanischer Hegemonie unterstellt. Dieser Behauptung entspricht beispielsweise die
Diskussion um einen etwaigen Verfall US-amerikanischer Vormachtstellung zu
Beginn der 1970er Jahre, die in der Begründung der Hegemonic Stability Theory 
durch Charles P. Kindleberger u.a. mündete und aus der eine Neuausrichtung der
US-Außenpolitik folgte.
Hegemonie wird dabei positiv gedeutet, da die Vormachtstellung eines Staates
kollektive Güter wie Sicherheit und Wohlstand garantieren könne; freilich hat dies
die Unterordnung dritter Staaten zur Folge.
Im Sinne einer reformulierten Hegemonietheorie fordern Theoretiker wie Robert
O. Keohane und Joseph Nye eine stärker auf Kooperation und Konsens, denn auf
Zwang gegründete Außenpolitik, um Anerkennung innerhalb des internationalen
Systems behaupten zu können; ihnen zufolge ist das politische Kapital symboli-
scher Politik (sog. Soft Power) ein nicht gering zu schätzender Faktor im Wettstreit
konkurrierender Weltordnungsvorstellungen (vgl. Interdependenztheorie).
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Hegemonie)
              dort gibt es weitere Quellenangaben (Stand: Jän.2017)
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